So lief der Saisonstart in den Regionalligen

3. Liga, 2. Liga, DFB-Pokal und am nächsten Wochenende auch die Bundesliga – deutschlandweit wird wieder Profi-Fußball gespielt. Das gilt natürlich auch längst für diejenigen, die genau dorthin wollen: Die Regionalligen sind allesamt schon gestartet. liga3-online.de gibt einen Überblick über den Saisonstart in den fünf Staffeln.

Nord: Nächste Runde zwischen VfB und VfL

Was war das im Vorjahres-Endspurt doch für ein spannendes Meisterschaftsrennen zwischen dem VfB Lübeck und dem VfL Wolfsburg II, den die jungen Wölfe am Ende mit drei Punkten Vorsprung für sich entscheiden konnten. Doch nach der Relegationspleite gegen die Bayern musste der VfL in der Regionalliga verweilen und dem neutralen Zuschauer wird das Herz aufgehen: Das Rennen geht nahtlos weiter. Während die jungen Wölfe aus den ersten vier Spielen immerhin schon zehn Punkte holten und nur beim 3:3-Unentschieden gegen die U23 vom Hamburger SV Punkte ließen, startete Lübeck bislang schadlos in die Saison.

Allerdings haben die Lübecker eine Partie weniger auf dem Buckel und müssen somit trotzdem bisweilen den Wolfsburgern den Spitzenplatz überlassen. Doch die Nord-Staffel ist mehr als nur Lübeck und Wolfsburg, denn gleich fünf Mannschaften (Hamburger SV II, Eintracht Norderstedt, VfB Oldenburg, SV Werder Bremen II und Holstein Kiel II) starteten dahinter nicht weniger erfolgreich mit sieben Punkten. Gut für die Nordstaffel: Aus der 3. Liga stieg im vergangenen Jahr kein ambitionierter Konkurrent ab, sodass der feste Aufstiegsplatz in dieser Saison umso intensiver vom "harten Kern" der Liga umkämpft werden dürfte.

Nordost: Berliner Doppelspitze

Auch im Nordosten wird in diesem Jahr wieder ein heißer Aufstiegskampf erwartet, weil sich im Teilnehmerfeld gleich mehrere Vereine mit Drittliga-Ambitionen befinden. Die ersten drei Spieltage dominierten dabei zwei Hauptstadtklubs, denn sowohl der Berliner AK, als auch der BFC Dynamo halten bislang die weiße Weste und machen die Spitzenposition entsprechend über die Tordifferenz aus. BAK-Stürmer Abu Bakarr Kargbo war bislang in jedem Spiel erfolgreich, sodass die Elf von Ersan Parlatan momentan von ganz oben grüßt.

Dahinter lauert bereits Lok Leipzig, während Drittliga-Absteiger Energie Cottbus noch nicht optimal in die Saison startete. Zwar haben die Lausitzer mit zwei Siegen und nur einer Niederlage begonnen, dabei kassierte das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz allerdings schon neun Gegentreffer. Immerhin: Die Offensive des FCE gleicht das Ärgernis im eigenen Abwehrverbund aus, sodass sich auch Energie im Rennen um den Aufstieg beteiligen wird – allerdings wird dieser zwangsläufig über ein Relegationsduell mit dem Meister der West-Staffel laufen. Abgeschlagen ist derweil der frühere Drittliga-Dino Rot-Weiß Erfurt: Die Thüringer holten nur einen Punkt und stehen damit zum Saisonstart in der Abstiegszone.

West: Essen hält, was es verspricht

Mit der Verpflichtung von Ex-HSV-Trainer Christian Titz sorgte Rot-Weiss Essen in der West-Staffel für ein deutliches Signal an die Konkurrenz, das die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet auch in sportlicher Hinsicht erfüllt: Nach drei Spielen grüßt das finanziell aufgefrischte Team vom Tabellenplatz Nummer eins. Aber Achtung: Der SV Rödinghausen, der im DFB-Pokal um ein Haar den Bundesliga-Aufsteiger aus Paderborn herausgekegelte, hat noch ein Spiel auf Reserve und mit einem Torverhältnis von 7:1 schon deutlich vorgearbeitet.

Wenig vielversprechend lief der Start für die Drittliga-Absteiger, derer sich gleich zwei in der West-Staffel sammeln. Und obwohl sich Trainer Ismail Atalan für die Sportfreunde Lotte nach nur drei Punkten aus drei Spielen einen breiteren Kader mit "fünf bis sechs Neuen" wünscht, hat es die Mannschaft vom Autobahnkreuz noch besser getroffen, als Vorjahres-Konkurrent Fortuna Köln. Die Südstädter erzielten bislang nur einen einzigen Treffer, der gleichzeitig zum einzigen Punktgewinn reichte – aufgrund von sechs Gegentoren auf der anderen Seite grüßen die Kölner derzeit vom vorletzten Tabellenplatz.

Südwest: Neue Ära ohne Mannheim

Dreimal in Folge war der SV Waldhof Mannheim in den vergangenen Jahren in der Relegation am Aufstieg gescheitert, im vierten Anlauf hat es vor drei Monaten mit der Rückkehr in den Profifußball schließlich geklappt. Nun beginnt in der Südwest-Staffel eine neue Ära. Nach drei Spieltagen ist erst einmal nur klar: Zwischen dem Tabellenführer aus Elversberg und dem FSV Frankfurt auf dem neunten Rang liegen nur zwei Punkte – hier will jeder etwas vom großen Kuchen, denn die Südwest-Liga behält ihren festen Aufstiegsplatz auch im zweiten Übergangsjahr der Regionalliga-Reform.

Punktgleich mit Elversberg starteten auch der FC Astoria Walldorf, der einst mit dem Rauswurf mehrerer Favoriten-Teams im DFB-Pokal auf sich aufmerksam machte, und die Kickers aus Offenbach. Dahinter ist das Gelage groß, mit dem 1. FC Saarbrücken, Aufsteiger Bayern Alzenau und Absteiger VfR Aalen ist das das Spektrum der Kandidaten breit gefächert. Die Vorjahres-Mitbewerber aus Homburg und Ulm sind dagegen noch nicht in der neuen Spielzeit angekommen, beim Pokalsieger-Besieger aus Ulm steht sogar noch eine dicke Null auf dem Punktekonto.

Bayern: Türkgücü ohne Anlaufzeit

Ja mei, eine Liga ohne einen Münchener Klub mit Aufstiegsambitionen? Das geht so nicht, dachten sich wohl die Verantwortlichen von Türkgücü München und peilen als Aufsteiger gleich mal den Durchmarsch in die 3. Liga an. Und viel Anlaufzeit scheint das namhaft besetzte Team um Spieler wie Mario Erb, Fabio Leutenecker oder Karl-Heinz Lappe nicht zu benötigen, denn mit zwölf Punkten aus den ersten sechs Runden stehen die neuen Münchener nur einen Zähler hinter den Reserveteams aus Fürth und Nürnberg sowie dem 1. FC Schweinfurt.

Damit ist der Favoritenkreis auch schon abgesteckt, denn viele Klubs aus der Bayern-Staffel betreiben den Fußball nicht auf professioneller Ebene. Vorjahres-Vizemeister VfB Eichstätt verzichtete beispielsweise schon im letzten Jahr auf den Antrag für die 3. Liga, weil diese für den Kreisstadt-Verein finanziell nicht machbar gewesen wäre. Dennoch: Mit dem TSV Aubstadt startete ein weiterer Aufsteiger mit zehn Punkten in die Saison, genauso viele sammelte auch die SpVgg Bayreuth – möglicherweise sind sie noch die Überraschungskandidaten im Aufstiegsrennen und könnten am Ende vom direkten Aufstiegsplatz profitieren.

   

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