Chaos beim CFC: Gesellschafter drohen mit Rückzug
Im Überlebenskampf des Chemnitzer FC weitet sich das Chaos immer weiter aus: Die Anteilseigner der Profi-Gesellschaft drohten im Streit mit dem Notvorstand des Vereins um Plätze im Aufsichtsrat kurz vor der Mitgliederversammlung am Montag mit der Einstellung ihrer Mitarbeit und vor allem ihres finanziellen Engagements. Einen unterstützender Antrag von Insolvenzverwalter Klaus Siemon sogar zur hilfsweisen Inhaftierung der Notvorstände für die Dauer der Versammlung wies das zuständige Amtsgericht Chemnitz allerdings ab.
"Sie lassen uns nicht“
Für ihre Mitgesellschafter drängte Romy Polster auf einer Pressekonferenz auf die von der Vereinsführung verweigerte Zulassung zur Wahl des Aufsichtsrates. "Weshalb lässt man uns nicht machen? Wir wollen mit den Fans, mit dem e.V. den Fußball erhalten und entwickeln. Aber sie lassen uns nicht“, zitierte die "Bild"-Zeitung die 57-Jährige. Polster und ihre Kollegen, deren ordnungsgemäße Mitgliedschaft im Verein und damit die Wählbarkeit für das Kontrollgremium der Notvorstand bestreitet, drohten ultimativ mit ihrem Rückzug. Ohne eine Einigung in Gesprächen während der nächsten Tage "war es das. Dann stellen wir unsere Arbeit und unsere Investitionen ein“, sagte Polster.
Co-Gesellschafter Udo Pfeifer unterstrich nicht nur seine Bereitschaft zu einem Ende mit Schrecken: "Wir wollen arbeiten und investieren, zum Jahresende wollten wir ein Ergebnis präsentieren, das der Rettung des Vereins sehr nahe kommt. Es wird aber böswillig verhindert. Dieses juristische Pingpong, das der Notvorstand mit uns spielt, macht uns nur irre. Das wollen wir nicht. Ich lasse mich bestimmt nicht am Nasenring durch die Manege führen.“
Dem insolventen CFC droht wegen Mangels an Masse das endgültige Aus. Sollte der Klub als Mutterverein der Profi-Gesellschaft aufgelöst werden, kann das Drittliga-Team für die kommende Saison unabhängig vom sportlichen Ergebnis der laufenden Spielzeit keine Lizenz mehr erhalten.
Haftantrag gegen Notvorstand abgelehnt
Siemon scheint im Einsatz der Gesellschafter ebenfalls die einzige Möglichkeit zur Rettung des Vereins zu sehen und kämpft dafür mit juristischen Mitteln. Der Düsseldorfer Anwalt fordert nach Informationen des Portals "Tag24", "dass im Aufsichtsrat Personen zu sitzen haben, die eine operative Verzahnung von e.V. und GmbH gewährleisten“.
Sein Versuch einer gerichtlich bestätigten Anordnung zur Wahl ausschließlich persönlich ausgesuchter Mitglieder inklusive mehrerer Gesellschafter in den Aufsichtsrat blieb jedoch erfolglos. Siemons Antrag, die Notvorstände Andreas Georgi und Annette Neuerburg per Haft von der Mitgliederversammlung ausschließen zu lassen schlug ebenfalls fehl, "da die Voraussetzungen nicht vorliegen."