Die Gründe für den Fehlstart beim F.C. Hansa Rostock

Nach Plan läuft bei Hansa Rostock derzeit so ziemlich gar nichts. Nach fünf Spieltagen steht die Kogge erstmals seit Juli 2018 wieder auf einem Abstiegsrang – gemäß der eigenen Ansprüche müsste es eigentlich das andere Ende der Tabelle sein. Am vergangenen Wochenende wurde mit der Heimniederlage gegen Kellerkind Großaspach zudem ein vorläufiger Tiefpunkt erreicht. liga3-online.de nennt die Gründe für den Fehlstart.

Die fehlende Konstanz

Dass man beim F.C. Hansa Rostock generell auf die oberen Tabellenränge schielt, ist längst kein Geheimnis mehr. Nach zwei sechsten Plätzen in der Endabrechnung der vergangenen Spielzeiten soll in dieser Saison mindestens Platz fünf her. Umso erstaunlicher der miserable Start in das Spieljahr 2019/20 mit mickrigen vier Zählern aus fünf Partien. Doch es gibt durchaus Gründe für die schwache Bilanz.

Zunächst braucht es in einer derartig ausgeglichenen Liga Konstanz, um oben dran zu bleiben – und diese geht dem FCH bisher völlig ab. In der Auftaktpartie bei Viktoria Köln etwa zeigte die Mannschaft zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten, gab eine komfortable 3:0-Führung noch aus der Hand. Auch in den nächsten Partien bestätigte sich dieses Bild. Nach dem ersten Saisonsieg gegen Bayern II (2:1) wähnte man sich auf einem aufsteigenden Ast, verlor jedoch prompt gegen Unterhaching (0:1). Im Pokalduell mit Zweitligist Stuttgart folgte zwar eine weitere Niederlage (0:1), die Leistung stimmte dabei allerdings. Konservieren konnte die Härtel-Elf diese nicht: Gegen Großaspach setzte es zuletzt wieder eine Pleite (0:1).

Die Kaderzusammenstellung

Auch in diesem Sommer gab es in Rostock einen umfangreichen personellen Umbruch – zum dritten Mal in Folge. Was besonders schmerzte: Mit Oliver Hüsing, Merveille Biankadi und Cebio Soukou gingen drei absolute Leistungsträger. Adäquaten Ersatz lockte Sportvorstand Martin Pieckenhagen bislang noch nicht an die Ostsee. Die Quittung ließ nicht lange auf sich warten.

Überhaupt wirkt der Kader nicht wirklich ausgewogen. Als Beispiel ist der Angriff zu nennen. Die Qualitäten der neuen Offensiven Aaron Opoku und Korbinian Vollmann sind zwar durchaus zu erahnen, die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen ist jedoch offensichtlich noch verbesserungswürdig. So läuft es auch in der Abwehr nicht wirklich rund. Adam Straith etwa fremdelt sichtlich mit dem Rostocker System und rutschte zuletzt aus der Startelf. Auch sein Stellvertreter Sven Sonnenberg, wie Straith ebenfalls ein Neuzugang, konnte nicht restlos überzeugen. Es wird in der Verantwortung Martin Pieckenhagens liegen, bis zum Ende der Transferperiode personell noch an der ein oder anderen Stellschraube zu drehen. 500.000 Euro stehen Pieckenhagen dafür zusätzlich zur Verfügung.

Die schwache Offensive

Fünf Spiele, fünf erzielte Tore – eine schlechtere Bilanz hat nur das Tabellenschlusslicht aus Jena vorzuweisen. Es benötigt keiner tiefgehenden Analyse, um zu erkennen, dass der Angriff bisher eine der Schwachstellen im Hansa-Spiel ist. Die bisherige Transferpolitik als einzige Begründung für die Ladehemmungen heranzuziehen, wird der Problematik allerdings nicht gerecht. Denn sowohl die Neuzugänge (etwa John Verhoek) als auch langjährige Rostock-Profis (wie Marco Königs) tun sich im Vorwärtsgang auffällig schwer.

Wenngleich den einen oder anderen Akteur auch im Abschluss das Nervenflattern heimsuchte – meist kam die Kogge erst gar nicht in die gefährliche Zone. Das Spiel wirkt in der Regel zwar organisiert, im letzten Drittel fehlen jedoch zusehends die Ideen. Auch die Flanken verfehlten ihr Ziel bisher zu oft. Es zeigt sich: In Rostock häuft sich schon zu Saisonbeginn eine Reihe an Problemen. Diese sind allerdings recht eindeutig zu identifizieren und damit auch zu lösen. Setzen die Verantwortlichen an den richtigen Stellen an, ist eine Platzierung in den oberen Gefilden des Klassements noch möglich.

   

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