Ratlosigkeit beim FCC: "Qualität reicht derzeit nicht"

Sechster Spieltag, sechste Niederlage für den FC Carl Zeiss Jena. Nach dem 0:3 beim SV Meppen stürzen die Thüringer immer tiefer in die Krise und müssen sich abermals kritisch hinterfragen. Reicht die Qualität des FC Carl Zeiss für die Liga? Und wie lange noch will man in Jena an Cheftrainer Lukas Kwasniok festhalten? Die Luft wird jedenfalls spürbar dünner.

"Kassieren zu viele Gegentore"

"Es ist schwer zu sagen, woran es heute gelegen hat", haderte Jenas Nico Hammann im Anschluss an die deutliche 0:3-Klatsche beim SV Meppen gegenüber der "Telekom". Dabei hatte es für seine Mannschaft – mit Ausnahme von der Verletzung von Jannis Kübler direkt zu Spielanfang (Schulter ausgekugelt), die laut Cheftrainer Kwasniok den Thüringern "erst einmal das Genick" brach – gerade in der ersten Halbzeit gar nicht schlecht ausgesehen. Jena hielt gut dagegen und kreierte seinerseits zwischen der 15. und 30. Spielminute eine Druckphase, in der man sich durch den eingewechselten Käuper (16.) und Obermair (26.) durchaus gute Tormöglichkeiten erspielte.

"Ich denke, dass wir – im Gegensatz zu letzter Woche – in der ersten Halbzeit eine angemessene Reaktion gezeigt und uns einige Chancen herausgespielt haben", lobte daher auch Hammann, der aber auch gleichzeitig den Finger in die Wunde legen musste: "Wir machen die Dinger im Moment nicht rein." Das andere, vielleicht auch noch etwas schwerwiegendere Problem des FC Carl Zeiss Jena derzeit, angesichts von bereits 13 Gegentoren nach sechs Spielen: "Wir kassieren einfach zu viele Gegentore, das ist offensichtlich", so Hammann, "am Ende stehen wir plötzlich wieder mit einer 0:3-Niederlage da und die Leute gucken uns doof an."

Hammann schlägt Alarm

Exemplarisch dafür auch die zweite Hälfte der Partie gegen den SV Meppen. Während die Blau-Weißen alles in die Waagschale warfen und sich der Reihe nach Torchancen erspielten, blieben diese auf Seiten der Thüringer nach einer guten ersten Hälfte nun plötzlich Mangelware. Jena bettelte mit fortschreitender Spieldauer in Durchgang zwei nahezu um den Gegentreffer – und sollte sich am Ende durch Meppens Rama (72.), Piossek (84.) und Undav (90.) gleich drei davon fangen. "Aktuell muss man leider sagen, dass unsere Qualität für die 3. Liga nicht ausreicht", fand Hammann daher auch klare Worte, betonte jedoch auch, dass "uns vom Fußballerischen her keiner etwas vormachen kann. Aber im Moment geht es einfach um ganz andere Sachen. Und die müssen wir nun erst einmal beherzigen."

An Chefcoach Lukas Kwasniok – der nach der 1:2-Niederlage gegen Waldhof Mannheim deutliche Worte in Richtung seiner Mannschaft gerichtet hatte – und dessen Trainingsmethoden will der Defensivspezialist die neuerliche Niederlage jedoch nicht festmachen: "Der Trainer erreicht die Mannschaft absolut. Ich habe die Woche über im Training ein absolut positives Gefühl gehabt. Wir haben alles umgesetzt, was der Trainer von uns verlangt hat, haben an der Kommunikation geschraubt und an vielen kleinen Sachen gearbeitet."

Kwasniok ohne Jobängste

In ein ähnliches Horn bließ auch Kwasniok nach der neuerlichen Niederlage: "Ich habe auch das Gefühl, dass wir sehr gut miteinander arbeiten, aber unterm Strich haben wir nun einmal null Punkte", so der Übungsleiter, der zwar "keine Sorge" um seine Position verspüre, jedoch auch weiß: "Du musst Spiele gewinnen, für den Kopf wird es mit jeder Niederlage schwieriger und definitiv nicht einfacher."

Gänzlich abschreiben will der Coach sein Team jedoch noch lange nicht und deutete an: "Man darf nicht vergessen, dass wir immer noch am Anfang der Saison sind und noch alles möglich ist." Wie er mit seiner Elf am nächsten Spieltag gegen den wieder erstarkten 1. FC Magdeburg endlich den Bock umstoßen will? "Das weiß ich ehrlich gesagt jetzt noch nicht und auch nicht, was wir wie anstellen werden, damit wir dann das siebte Spiel nun auch endlich einmal gewinnen." Ratlosigkeit, die lieber schleunigst in Überzeugung umgewandelt werden sollte. Denn langsam aber sicher wird die Luft für den FC Carl Zeiss Jena dünner.

   

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