Bierofka nach Debakel niedergeschlagen: "Schäme mich"

Es war ein Nachmittag zum Vergessen für den TSV 1860 München: Beim 1:5 in Magdeburg kassierten die Löwen die höchste Niederlage ihrer Drittliga-Geschichte und verloren damit saisonübergreifend das siebte Auswärtsspiel in Folge. Trainer Daniel Bierofka war nach dem Spiel niedergeschlagen – und schlug Alarm.

"Waren nicht drittligatauglich"

Mit versteinerter Miene kam der Löwen-Coach im Anschluss an die historische Niederlage zur Pressekonferenz – und war sichtlich mitgenommen: "Das Ergebnis ist schwer zu verkraften, aber noch schlimmer ist die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind." Schon zur Pause lagen die Löwen nach Treffern von Berzel (14. / Eigentor), Beck (33.), Bertram (39.) und nochmal Beck (40.) mit 0:4 hinten und waren damit bereits geschlagen. "Wir waren heute nicht auf dem Platz. Mir ist das unverständlich, warum das so war", zeigte sich Bierofka ratlos und offenbarte: "Ich schäme mich für das Auftreten meiner Mannschaft."

Die Mängelliste des 40-Jährigen war entsprechend lang: "Es war viel zu wenig Tempo im Spiel, außerdem haben wir kaum dagegengehalten. Und nach dem Rückstand haben wir uns innerlich aufgegeben." Zwar könne Bierofka Niederlagen durchaus verkraften, "aber wenn sich die eigene Mannschaft aufgibt, dann ist das schwer zu verdauen", gestand der Löwen-Coach ein und schlug mit deutlichen Worten Alarm: "Wir waren nicht drittligatauglich. Weder läuferisch, noch zweikampftechnisch, noch spielerisch, noch vom Mut her und von der Körpersprache." Den Ehrentreffer erzielte Markus Ziereis in der 90. Minute, zuvor hatte Rother zum 5:0 für den FCM getroffen (74.).

"Tat richtig weh"

Auch Sascha Mölders war unmittelbar nach Spielende niedergeschlagen, als er zum Interview mit "Magenta Sport" kam: "Das es zur Halbzeit schon 0:4 stand, tat richtig weh. So etwas ist bitter." Genau wie sein Trainer sah auch der 34-Jährige "viel zu viele Fehler" und sprach von einem "ganz bitteren Nachmittag".

Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel hatte die Gründe für die Niederlage bei "Magenta Sport" derweil schnell ausgemacht: "Wir haben in der 1. Halbzeit drei Tore über unsere linke Seite bekommen." Dabei sei immer wieder Überzahl auf dem Flügel geschaffen worden, während es der TSV 1860 versäumt habe, "im Zentrum rechtzeitig zuzuordnen und die Kopfballduelle zu gewinnen", so Gorenzel. Auch das fünfte Gegentor sei nach einem ähnlichen Muster abgelaufen.

Mölders lobt die Fans

Nach der dritten Auswärtspleite im dritten Spiel und der saisonübergreifend siebten Auswärtsniederlage in Folge sind die Löwen in der Tabelle auf den drittletzten Platz abgerutscht. Unruhig wird Gorenzel aber dennoch nicht: "Am 6. Spieltag ist noch keine Mannschaft abgestiegen. Wir haben genug Zeit, um die Schlüsse aus den letzten Spielen zu ziehen und dann die entsprechenden Maßnahmen zu setzen", so der Österreicher. "Dann wird sich unser Spiel in die richtige Richtung entwickeln", ist sich Gorenzel sicher. Bierofka kündigte indes an, die Fehler "knallhart" ansprechen zu wollen. "Wir müssen jetzt schauen, dass wir für Freitag die elf Spieler finden, die sich läuferisch so präsentieren, damit wir gut gegen den Ball arbeiten können."

Ein Sonderlob sprach Mölders derweil den rund 1.600 mitgereisten Fans aus, die die Mannschaft trotz der Niederlage mit Applaus verabschiedeten: "Unsere Fans sind einfach fantastisch. Sie haben uns unterstützt. Auch danach hat man nichts Negatives gehört. Das ist einfach nur sensationell." Wiedergutmachung betreiben können die Löwen am kommenden Freitag (18 Uhr) beim Auswärtsspiel in Chemnitz.

   

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