Krise beim CFC spitzt sich zu – Siemon kritisiert die Fans

Mit den Rücktritten von Trainer David Bergner und Sportvorstand Thomas Sobotzik öffnet sich das nächste Kapitel im Buch der CFC-Krise. Der Verein hätte die Länderspielpause eigentlich gut gebrauchen können, muss nun aber weitere Brände löschen.

Siemon macht Fans für Rücktritt verantwortlich

"Entweder man entscheidet sich für den Profifußball in Chemnitz oder lässt es sein", hatte David Bergner nach der Niederlage gegen 1860 München noch gesagt. Nun hat sich der 45-Jährige selbst gegen den Profifußball in Chemnitz entschieden – zumindest für sich selbst. Der Trainer verlässt den krisengeschüttelten Club, Sportchef Thomas Sobotzik erklärte ebenfalls seinen Rücktritt. Nun steht der Verein ohne sportliche Führung dar.

Ein doppelter Abgang der beiden wohl wichtigsten Funktionäre, was das Sportliche angeht, ist ein Schlag, der jeden Club erstmal böse erwischen würde. Doch beim CFC wirkt es fast nur wie das nächste Feuer in einer Reihe von Krisenherden, die der Verein dringend gelöscht bekommen sollte. Einfach wird das aber nicht. Insolvenzverwalter Klaus Siemon macht die Fans für die aktuelle Situation verantwortlichen, wie er dem "SID" am Donnerstag sagte: "Die Rücktritte bedeuten einen erheblichen Rückschlag. Verantwortlich für diese Entwicklung ist die Fanszene, die es unterlassen hat, Thomas Sobotzik, aber auch David Bergner in geeigneter Weise den Rücken zu stärken als es notwendig war."

Noch vor kurzem hatte Bergner im Hinblick auf die Suche nach Verstärkung gesagt: "Es möchte nicht jeder zu uns. Wir haben mehrere Absagen bekommen, weil wir wahrscheinlich im Umfeld nicht so arbeiten, wie das für den einen oder anderen wichtig ist.". Ein Zitat, das auch bei der Suche nach einem neuen Trainer und eines Sportvorstandes gelten dürfte: Wer geht in der aktuellen Lage nach Chemnitz? "Das ist jetzt noch nicht der K.-o., aber nach vorne sind wird dadurch auch nicht gekommen", so Siemon.

CFC von Krise geschüttelt

Das Bild vom entspannten Arbeitsumfeld zeichnete der Verein zuletzt wirklich nicht: Vergessen war die Aufstiegseuphorie. Sie wurde ersetzt durch Diskussionen im und um den Verein: Gegen Kapitän Daniel Frahn wurden Nazi-Vorwürfe erhoben, die zur Entlassung des Angreifers führten – gegen die Frahn mittlerweile Klage erhob. Die entscheidende Mitgliederversammlung im August endete mit einer geplatzten Wahl, an deren Ende der Verein ohne Aufsichtsrat und damit ohne Vorstand dastand. Vorwürfe hinsichtlich rassistischer Gesänge im CFC-Block sorgten endgültig für ein Zerwürfnis zwischen Verein und Fans, darüber hinaus befindet sich der CFC immer noch im laufenden Insolvenzverfahren unter Verwalter Klaus Siemon, der ebenfalls eine überaus umstrittene Rolle in der aktuellen Krise einnimmt.

Und da ist die sportliche Krise, die anhand des vorletzten Tabellenplatzes mit lediglich drei Punkten aus sieben Spielen und dem noch immer ausstehenden ersten Ligasiegs klar sichtbar ist, noch nicht einmal betrachtet. Allein diese Krise zu stemmen, wäre für jeden anderen Verein vermutlich schon genug – derzeit liegt diese Aufgabe bei Co-Trainer Sreto Ristic sowie Assistent Christian Tiffert und Torwarttrainer Marcel Höttecke. Die anstehende Länderspielpause hätte dem Team sicherlich gut getan, um sportlich wieder auf die Beine zu kommen – nun aber muss hinter den Kulissen erst einmal wieder daran gearbeitet werden, die geeigneten Personen für eben diese Aufgabe zu finden. Wer letztendlich auf der Bank des CFC sitzen wird, ist derzeit noch völlig offen.

Laut Siemon drohe dem CFC weiterhin die Abwicklung oder Liquidation, sollte das Insolvenzverfahren nicht erfolgreich sein. Erst wenn das Amtsgericht den neuen Vorstand bestellt, können eine Mitgliederversammlung anberaumt und neue Gremien eingesetzt werden.

   

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