HFC erstmals an der Spitze: "Das Team ist der Star“
Mit seinen Saisontoren vier und fünf hatte Terrence Boyd entscheidenden Anteil am 3:2-Sieg des Halleschen FC im Spitzenspiel gegen Ingolstadt und damit damit verbundenen Sprung an die Tabellenspitze. Er selbst wollte sich aber nicht hervorheben.
Historischer Erfolg
Obwohl es zunächst nicht danach aussah, verließen die Hallenser den Audi-Sportpark als strahlende Sieger. Sie hatten soeben mit 3:2 beim FC Ingolstadt 04 gewonnen und damit die Tabellenspitze von Eintracht Braunschweig übernommen. Damit steht der HFC erstmals in seiner Drittliga-Geschichte ganz oben. Gleichzeitig wurde der Gegner auf vier Punkte distanziert.
Einer, der durch zwei Tore maßgeblich am Auswärtssieg beteiligt war, wollte anschließend nicht als Matchwinner bezeichnet werden: "Erst mal möchte ich noch Pascal Sohm (zwei Torvorlagen, d. Red.) hervorheben und eigentlich jeden anderen in der Mannschaft. Ich wiederhole mich jede Woche – das Team ist der Star. Und das hat man heute wieder gesehen", zeigte sich Terrence Boyd nach dem Spiel im Gespräch mit "Magenta Sport" bescheiden. Er hatte zum 1:1 und 3:1 aus HFC-Sicht getroffen und sein Torkonto auf fünf Erfolge aufgestockt.
Passende Antwort auf Rückstand
Dabei hätte es in einer ereignisarmen ersten Halbzeit auch ganz anders kommen können: Nachdem Boyd seinem Gegenspieler Patrick Sussek ins Gesicht gefasst hatte, forderten die Hausherren vehement Rot. "Ich habe mich ja entschuldigt bei ihm. Ich werde so oft von hinten in den Rücken getreten und geschubst und kriege nie ein Foul. Irgendwann ist man genervt. Meine Hand hat im Gesicht natürlich nichts zu suchen, aber ich habe ihm keine Backpfeife gegeben."
Und somit war der 28-jährige Stürmer auch in der zweiten Halbzeit noch mit dabei. Nachdem Maximilian Beister die Schanzer in Führung gebracht hatte (50.), traf Boyd zum Ausgleich (52.). Sein Aufsetzer ging vom Innenpfosten ins Netz und verdiente das Prädikat glücklich. "Wenn´s läuft, dann läuft´s. Es gab schon andere Momente, in denen nichts reingeht und jetzt geht gerade irgendwie alles rein", lachte der US-Amerikaner, der im Sommer vom FC Toronto an die Saale gewechselt war.
Ziegner sieht verdienten Sieg
Felix Drinkuth erhöhte nur vier Minuten später für die Gäste, ehe erneut Boyd zuschlug (64.). Zwar kam der FCI durch das 2:3 durch Neuzugang Dennis Eckert noch einmal heran, doch Halle brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. "Über die gesamten 90 Minuten war es hochverdient", meinte Trainer Torsten Ziegner zum Erfolg seiner Mannschaft, die nun von der Tabellenspitze grüßt.
Gleichzeitig blieb der HFC-Coach demütig: "Wir sind gut beraten, demütig zu bleiben. Es sind erst acht Spiele gespielt. Es können noch viele Unwägbarkeiten kommen – Verletzungen, Sperren, Formschwankungen. Eben alles, was zum Fußball dazugehört", sagte er dem "MDR". Erst im März sollen konkretere Ziele formuliert werden. "Wir haben ein Sechstel der Saison rum. Deswegen wäre es einfach nur dumm, von Sachen zu reden, die nächstes Jahr im Mai sind", so Ziegner.