Trotz Pleite: Chemnitzer FC überzeugt in Unterhaching
Das Warten geht weiter: Auch am Montagabend in Unterhaching wurde es nichts mit dem ersten Saison-Dreier für den Chemnitzer FC, am Ende stand eine 1:2-Pleite. Und doch zeigte die Mannschaft, dass sie trotz all der schlechten Vorzeichen voller Leben ist. Die Leistung der himmelblauen Elf nötigte ihrem Interimstrainer Sreto Ristic im Anschluss großen Respekt ab.
Starke Moral – und doch keine Punkte
Um es vorweg zu nehmen: Auch Interimstrainer Sreto Ristic weiß derzeit nicht, wie es beim Chemnitzer FC weitergehen wird. Nur eines konnte der 43-Jährige am "Magenta Sport"-Mikrofon berichten: "Ich bin Co-Trainer, bin Interimstrainer, weil es keinen Cheftrainer gibt. Ich bin mir sicher, dass der Verein an einer Lösung arbeitet." Doch all das war für Ristic nach Spielende ohnehin unbedeutend. Denn die Erkenntnis des Tages hatte für ihn nichts mit der offenen Trainerfrage zu tun: "Wir versuchen das zu beeinflussen, was wir auch können – nämlich Fußball spielen. Heute war das, denke ich, ein richtig gutes Auswärtsspiel von uns."
In der Tat legte seine Mannschaft gerade im ersten Durchgang einen Auftritt hin, den ihr wohl die wenigsten zugetraut hätten. Nachdem der in die Startelf berufene Hosiner per Heber einen ersten Warnschuss abgab (7.), war die Führung nur wenig später eigentlich schon fällig: Doch der bundesligaerfahrene Neuzugang scheiterte freistehend an Haching-Schlussmann Mantl (11.). Auch Garcia per Distanzschuss (13.) sowie Bonga mit einem Kopfball (14.) schrammten nur haarscharf am ersten CFC-Treffer vorbei. Und so kam es, wie es es so oft kommt – der Chancenwucher rächte sich. Nach regelwidriger Grätsche von Sarmov gegen Hufnagel gab es Strafstoß, Stroh-Engel verwandelte sicher (25.). Nachdem der Angreifer kurz nach Wiederbeginn das 2:0 für Haching nachlegte, schien der CFC geschlagen. Doch die Sachsen zeigten Moral und kamen noch einmal zurück: Der eingewechselte Tuma setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und fand mit einer punktgenauen Flanke den Kopf des am zweiten Pfosten lauernden Garcias (60.). Mehr als der Anschlusstreffer sprang allerdings nicht heraus, Chemnitz hatte bereits zu viele Körner gelassen.
"Wir werden weitermachen"
Unmittelbar nach Spielende mühte sich Übergangstrainer Ristic um eine Einordnung der Leistung und berücksichtigte dabei auch die Geschehnisse der letzten Wochen. "Die Gesamtsituation, wie sie jetzt ist, ist nicht förderlich. Aber ich muss sagen: Die Jungs legen das beiseite. Das ist auch richtig." Bei aller angemessenen Wertschätzung für die Leistung der Mannschaft gilt allerdings auch: Der CFC hat nach wie vor nur drei Zähler auf dem Konto und liegt auf Rang 19. "Im Fußball ist es so: Wir brauchen ein Erfolgserlebnis", erkannte auch Ristic. "Und ab und zu muss man mehr arbeiten für dieses eine Erlebnis. Und wir werden weitermachen." Am Samstag kommt es zum Kellerduell mit dem ebenfalls noch sieglosen FC Carl Zeiss Jena. Dann soll der erste Sieg her.