MSV vor 1860-Duell: "Dann werden wir immer torgefährlich"
Das ehemalige Bundesliga-Duell zwischen den Meidericher Zebras und den Münchener Löwen wird erstmals in der 3. Liga ausgetragen. Dabei gilt es für den MSV Duisburg nicht nur eine bislang dürftige Bilanz gegen 1860 aufzubessern, sondern auch den Anschluss an die Spitzenplätze zu wahren. An einigen Stellschrauben hat Trainer Torsten Lieberknecht dafür zu drehen.
Lieberknecht über Verletzungen
Nachrichten aus dem Duisburger Lazarett sind meist mit Vorsicht zu genießen, dieses Mal jedoch gibt es positive Erkenntnisse: Arnold Budimbu, der schon im Testspiel unter der Woche zum Einsatz kam und ein Tor erzielte, steht den Zebras wieder zur Verfügung. Im Spieltagskader für das Match gegen 1860 München wird der Außenbahnspieler wegen Trainingsrückständen wohl aber nicht stehen, wie Trainer Torsten Lieberknecht in der Pressekonferenz andeutete: "Wenn jetzt Not am Mann wäre, dann können wir Arni Budimbu auch als Alternative reinnehmen. Wir haben jetzt drei Torhüter und 18 Feldspieler."
Die Langzeitverletzten beim MSV Duisburg sind bekannt, jeder weitere Ausfall schwächt den dünnen Kader. "Wir versuchen, heil aus den nächsten zwei Trainingseinheiten herauszukommen", hoffte der Fußballlehrer, dass sich das Verletzungspech der letzten Wochen allmählich reduziert. Dennoch versuchte Lieberknecht, die Vorteile daraus zu ziehen: "Bei der Kadergröße müssen wir mit ein bisschen Glück rechnen. Positiv ist, dass ein paar andere Jungs jetzt dadurch ihre Chancen bekommen."
"Sieht eher schwierig aus"
Aufgrund der finanziellen Mittel sei ein breiterer Kader ohnehin nur schwierig umzusetzen, trotzdem sollen sich Probespieler im Training vorstellen. Sollte sich eine Möglichkeit im Budget ergeben, sei es von Vorteil, die Spieler schon einmal gesehen zu haben. Bestes Beispiel: "Anthony Syhre. Er hat sich sehr in den Trainingstagen und im Testspiel sehr positiv gezeigt. Wir müssen auch gucken, ist da überhaupt im Budget was machbar. Das sieht im Moment eher schwierig aus."
Gegen den TSV 1860 München, den Lieberknecht "hoch pressend" und "stürmisch zu Beginn" erwartet, wird der Cheftrainer einen vollen Kader dabei haben. Einzig Linksverteidiger Arne Sicker fällt aus der Stammformation aus, der Coach plant die Alternativen: "Es muss ja nicht immer ein Gelernter als Ersatz sein, es kann ja auch eine Systemumstellung sein. Das ist auch ein Kandidat." Außerdem überlege er, im offensiven Mittelfeld möglicherweise einen neuen Reiz zu setzen. Fest steht für Lieberknecht: "Wenn wir unsere Abläufe spielen, dann werden wir immer torgefährlich."
Keine DFB-Ermittlung
"Gefährlich" wurde es für den Duisburger Trainer auch nach dem 1:1-Unentschieden in Magdeburg, nach dem Abpfiff beschwerte sich Lieberknecht über die Umgangsweise des vierten Offiziellen ihm gegenüber. Post aus Frankfurt habe der 46-Jährige deshalb aber nicht erhalten. "Viermal bin ich auf die Tribüne geflogen, drei Mal wurde ich freigesprochen", blickte Lieberknecht auf ein ereignisreiches Leben an der Seitenlinie zurück. Gezähmt werden sollen am Samstag (14 Uhr) entsprechend nur die Münchener Löwen, denn die haben Oberwasser im direkten Vergleich: 22 Siege in 49 Begegnungen gingen in der Vergangenheit an 1860.