3:2! Würzburg überzeugt gegen Meppen mit viel Tempo

Zum Auftakt des neunten Spieltages standen sich am Freitagabend die Würzburger Kickers und der SV Meppen gegenüber. Die Hausherren entschieden die Partie mit 3:2 für sich und zeigten dabei gerade im ersten Durchgang berauschenden Offensivfußball. Meppen hingegen hatte dem Tempo der Kickers über weite Strecken nicht viel entgegenzusetzen. 

Würzburg wie entfesselt

Im Mittelfeld der 3. Liga ging es wieder einmal enorm eng zu: Den Tabellenachten trennten nur drei Zähler vom Sechzehnten. In diesem Gemenge ordneten sich vor Spielbeginn auch die Würzburger Kickers und der SV Meppen ein. Mit einem Sieg konnten die Hausherren (Platz 15, 9 Punkte) an den Gästen aus dem Emsland (Platz 8, 11 Punkte) vorbeiziehen. Nach den überzeugenden Erfolgen aus der Vorwoche sah weder FWK-Trainer Schiele noch SVM-Übungsleiter Neidhart Anlass zu Veränderungen, entsprechend lief jeweils die gleiche Elf auf. Derweil traf mit den Kickers die schwächste Defensive der Liga auf die zweitstärkste.

Von etwaigen Defensivtaktiken war von Beginn an jedoch auf beiden Seiten nichts zu erkennen. Mit dem Anpfiff klappten die Teams das sprichwörtliche Visier nach oben und suchten ihr Heil in der Offensive. Die Gastgeber präsentierten sich dabei noch etwas agiler und verbuchten die ersten sehenswerten Aktionen für sich. Ronstadt brachte die Kugel dann auch gleich im Tor unter – jedoch aus Abseitsposition (2.). Nur wenige Minuten später durfte erneut gejubelt werden, dieses Mal hatte Schiedsrichter Patrick Kessel nichts auszusetzen. Von links zog Herrmann eine halbhohe Flanke scharf in den Strafraum, Pfeiffer versenkte volley im linken unteren Eck (13.). Das Momentum verlagerte sich jetzt klar in Richtung der Kickers. Die Schiele-Elf wusste die Überlegenheit zu nutzen – unter freundlicher Mithilfe der Gäste: SVM-Keeper Domaschke verlor die Kugel am Rande des Sechzehners gegen Pfeiffer, Sontheimer hob den Ball in die Maschen (17.). Jedoch hatte Meppen beim 6:1-Heimerfolg gegen Kaiserslautern am vergangenen Wochenende augenscheinlich genug Selbstvertrauen getankt, um sich auch von einem doppelten Rückschlag nicht verunsichern zu lassen.

Denn wiederum nur drei Minuten später durften die Würzburger das Leder erstmals aus ihrem Tor fischen – und der Anschlusstreffer war ein äußerst sehenswerter. Einen ruhenden Ball spielte Undav unter der Mauer hindurch auf den am Strafraumrand postierten Rama, welcher eigentlich etwas zu weit nach außen zog. Doch den Spieler des vergangenen Spieltags schien das nicht wirklich zu stören: Rama chippte die Kugel über Torhüter Verstappen hinweg in das lange Eck (20.). In der Folge gönnten sich die Mannschaften erstmals eine kleine Auszeit, das Spielgeschehen gestaltete sich nicht mehr ganz so spektakulär. Dabei belassen wollten es die insgesamt befreit aufspielenden Kickers jedoch nicht. Wie vor dem ersten FWK-Treffer flankte Herrrmann in den Strafraum, Evseev konnte zunächst blocken. Der Abpraller landete direkt vor den Füßen von Rhein, der sich nicht zweimal bitten ließ und präzise einschoss (34.). Den Schlusspunkt einer rasanten ersten Hälfte setzte dann erneut Rhein, indem er einen Freistoß knapp zwei Meter neben das Gehäuse setzte (40.).

Meppen fehlen vorne die Mittel

Anders als zu Beginn des ersten Durchgangs brauchte die Partie nach Wiederanpfiff etwas, um in die Gänge zu kommen. Nach rund 50 gespielten Minuten waren es die Kickers, die das Zepter nach und nach wieder übernahmen. Sontheimer und Schuppan spielten im SVM-Strafraum einen Doppelpass, letzterer wurde bei seinem Schussversuch gerade noch gestört (52.). Meppens Trainer Christian Neidhart merkte im Anschluss, dass seine Mannschaft dringend Impulse benötigt und reagierte mit einem ersten Wechsel: In der Offensive ersetzte Düker den eher unauffälligen Tankulic (56.). Als der direkte Effekt ausblieb, winkte Neidhart gleich den nächsten Akteur heran: Guder machte Platz für Kleinsorge (63.). Doch auch der zweite Neue konnte das Ruder zunächst nicht herumreißen. Vielmehr waren die Hausherren nun wieder im Vorwärtsgang: Vrenezi zog von der rechten Seite nach innen und schloss wuchtig ab. Keeper Domaschke konnte nur abklatschen lassen, der eingewechselte Kleinsorge berührte die Kugel an der Strafraumgrenze mit der Hand (64.).

Die Aktion hatte allerdings knapp vor der strafbaren Zone stattgefunden, somit gab es Freistoß statt Elfmeter. Vrenezi nahm sich der Sache an – und drosch den Ball in die Mauer (65.). Kurz darauf zeigten sich die Gäste wieder einmal in der Offensive. Erneut war es ein Standard, der für Gefahr sorgte: Ein Flachpass erreichte Undav kurz vor dem Sechzehner, der folgende Abschluss wurde geblockt (69.). Wollten die Emsländer am Dallenberg noch etwas Zählbares mitnehmen, dann mussten mehr solcher Aktionen her. Meppen präsentierte sich auch durchaus bemüht, meist scheiterten die Angriffsversuche allerdings an mangelnder Passgenauigkeit. So bot sich den Hausherren Raum für mögliche Abschlüsse – doch auch die Kickers nahmen es in dieser Phase mit der Präzision nicht allzu genau.

Auch in der Schlussphase änderte sich an diesem Bild nicht mehr sonderlich viel. Der SVM schob zwar unermüdlich an, entweder war jedoch der letzte Pass oder, wie im Falle Kleinsorges (80.), der Abschluss zu ungenau. Als Undav nach einem robusten Armeinsatz dann auch noch die gelb-rote Karte sah (81.), konnten sich die Würzburger eigentlich schon über den Dreier freuen. Für Meppen reichte es nur noch zum späten Anschlusstreffer durch Düker (90.+4), direkt danach war Schluss. So siegten die Kickers verdient mit 3:2 und scheinen die schwache Phase der letzten Wochen endgültig überstanden zu haben. Auch aus den unteren Tabellenregionen verabschiedet sich die Schiele-Elf vorerst. Meppen hingegen muss nach dem furiosen Sieg über Kaiserslautern einen Rückschlag hinnehmen und den FWK auch in der Tabelle passieren lassen. Würzburg tritt am kommenden Freitag in Magdeburg an, Meppen empfängt zwei Tage später den KFC Uerdingen.

 

   

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