Nach Pleite beim CFC: Kwasniok wittert Schiri-Verschwörung

Achte Niederlage im neunten Spiel: Die Sorgen beim FC Carl Zeiss Jena werden immer größer. Beim 2:3 in Chemnitz reichte selbst eine zweimalige Führung nicht zum Sieg, den entscheidenden Nackenschlag setzte es in der 90. Minute. Trainer Lukas Kwasniok witterte nach Spielende eine Verschwörung mit Blick auf Schiedsrichter Manuel Gräfe.

2:2 sorgt für Diskussionen

Bis zur 70. Minute hatte Jena das Spiel im Griff und lag nach Treffern von Obermaier (25.) und Jahn (53.) verdient mit 2:1 in Führung, ehe es plötzlich einen Bruch gab – und Chemnitz erst zum Ausgleich (80.) und in der 90. Minute sogar zum Siegtreffer kam. "Es ist Wahnsinn, dass wir hier als Verlierer vom Platz gehen", war FCC-Coach Lukas Kwasniok nach Spielende im Interview mit "Magenta Sport" sichtlich bedient.

Worüber sich der 38-Jährige aufregte, war vor allem der Gegentreffer zum 2:2 in der 80. Minute: Nach einer Flanke von Milde ging Noah Awuku mit viel Körpereinsatz in den Zweikampf mit Zejnullahu, brachte ihn dadurch zu Fall und verschaffte sich somit einen Vorteil beim anschließenden Kopfball. Doch Schiedsrichter Manuel Gräfe ließ die Szene weiterlaufen und gab den Treffer – durchaus strittig. "Es ist schon bitter, dass so eine Aktion dann das 2.2 bedeutet. Klarer kann man nicht foulen", schimpfte Kwasniok. "Er kommt von hinten und schiebt ihn mit dem Ellenbogen komplett weg", analysierte der Jenaer Trainer die Szene – und witterte gar eine Verschwörung: "Wir haben zum siebten Mal mit Herrn Gräfe verloren. Ich weiß nicht, ob das Zufall ist." Laut Kwasniok seien mehrere 50:50-Entscheidungen gegen den FCC gepfiffen worden. Darunter auch das vermeintliche 3:1 von Niklas Jahn in der 56. Minute, das aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Eine knappe Entscheidung, die auch durch die TV-Bilder nicht auflösen ist.

"Es fühlt sich einfach falsch an"

Doch allein am Schiedsrichter wollte Kwasniok die erneute Niederlage nicht festmachen: "Es wäre zu einfach, alles auf die eine Szene zu reduzieren." Vielmehr störte sich der FCC-Coach daran, dass es seine Mannschaft verpasst hatte, den dritten Treffer nachzulegen. "Wir müssen das dritte Tor einfach machen." Bereits in der ersten Halbzeit gab es zahlreiche Gelegenheiten auf Tore, sodass das 1:1 nach 45 Minuten deutlich zu wenig war. Und während Jena die Chancen nicht nutzte, zeigten sich die Himmelblauen eiskalt und entschieden die Partie spät zu ihren Gunsten. "Wir gehen als brutal enttäuschter Verlierer vom Platz", offenbarte Kwasniok und sprach im Interview mit der "OTZ" von einem "Messer im Rücken": "Es fühlt sich einfach falsch an."

Nach der achten Niederlage im neunten Spiel wird auch die Diskussion um Kwasniok in den kommenden Tagen wieder Fahrt aufnehmen, wenngleich ihm die Verantwortlichen bereits vor dem Spiel in Chemnitz das "uneingeschränkte Vertrauen" ausgesprochen hatten – unabhängig vom Ergebnis. "Es geht um den Verein, es geht um die Fans, es geht um die Region – da ist mein Posten völlig zweitrangig", stellte der 38-Jährige klar.

Volkmer spricht Klartext

Auch Kapitän Dominic Volkmer stärkte seinem Trainer wie schon vor einigen Tagen den Rücken: "Wer nach diesem Spiel wieder mit der Trainerdiskussion anfängt, hat keine Ahnung von Fußball", sagte der Innenverteidiger im "OTZ"-Interview. "Er kann nicht mehr machen, als die Mannschaft zu motivieren. Der Trainer hat damit am allerwenigsten zu tun. Wir als Spieler müssen Verantwortung übernehmen." Das tat die Mannschaft am Samstag auch – allerdings nur in den ersten 70 Minuten. Entsprechend hart ging Volkmer bei "Magenta Sport" mit seinen Mitspielern ins Gericht: "Jeder muss sich wirklich mal hinterfragen, ob er in jedem Zweikampf 100 Prozent gibt. Wenn wir das nicht machen, werden wir keine Spiele gewinnen. Nach 60 Minuten schlafen wir ein, das müssen wir abstellen." Doch es müsse weitergehen, "heulen bringt nichts."

Dabei würde die Tabellensituation durchaus Anlass dazu geben: Nach nur einem Punkt aus den ersten neun Spielen beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer bereits acht Punkte. Selbst der Chemnitzer FC (Platz 19) ist nun schon fünf Zähler entfernt. Sehr wahrscheinlich wird der FC Carl Zeiss Jena im Tabellenkeller überwintern. Am kommenden Samstag empfängt Jena den MSV Duisburg. Ob ausgerechnet dann die Wende gelingt?

 

 

   

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