Balljungen geschlagen: Verfahren gegen Polizisten eingestellt

Das Verfahren gegen einen Polizisten, der im Mai 2019 in Münster einem Balljungen ins Gesicht geschlagen hatte, ist nach Angaben des "WDR" vorläufig eingestellt worden. Der Polizist habe zuvor eine Strafe bezahlt und sich bei dem Jungen entschuldigt. Die Fanhilfe Münster zeigt sich von der Einstellung des Verfahrens aber alles andere als begeistert. 

Polizeibeamter verletzt Balljungen

Im Mai diesen Jahres hatte der Karlsruher SC durch einen 4:1-Erfolg in Münster die Rückkehr in die 2. Bundesliga gefeiert. Überschattet wurden die Feierlichkeiten allerdings von einem Platzsturm der Karlsruher Fans, bei dem ein Polizist einem Balljungen ins Gesicht schlug und ihn dabei leicht verletzte. Die Staatsanwaltschaft leitete anschließend ein Verfahren gegen den besagten Polizisten ein, gegen den der Verdacht der "Körperverletzung im Amt" bestand.

Wie der "WDR" am Montag nun berichtete, wurde das Verfahren knapp vier Monate später vorläufig eingestellt, da der Polizist laut Staatsanwaltschaft Münster einen dreistelligen Betrag an den Jungen sowie eine gemeinnützige Einrichtung gezahlt und sich außerdem entschuldigt habe. Der Beamte habe damals zwar klar fahrlässig gehandelt, so die Staatsanwaltschaft weiter, da er bei dem Platzsturm habe erkennen müssen, dass es sich bei dem Jungen nicht um einen aggressiven Fan handle, auf der anderen Seite sei die Situation aber auch sehr dynamisch und unübersichtlich gewesen.

Fanhilfe Münster kritisiert Entscheidung

Die Fanhilfe Münster, die dem Jungen und seiner Familie nach dem Vorfall beratend zur Seite gestanden hatte, sagte dem "WDR", sie sei entsetzt von der Entscheidung und kritisierte die Einstellung des Verfahrens in aller Deutlichkeit.

   

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