Scherder schlägt Alarm: "Gespielt wie ein Absteiger"

Was für eine herbe Pleite! Beim 1:4 gegen die U23 des FC Bayern München kam Preußen Münster am Samstag böse unter die Räder, alle vier Bayern-Tore fielen bereits in der ersten Halbzeit. Simon Scherder schlug im Anschluss Alarm.

"Haben uns vorführen lassen"

Als der 26-Jährige wenige Augenblicke nach Abpfiff der Partie zum Interview mit "Magenta Sport" gebeten wurde, rang er sichtlich um Fassung: "Mir fehlen ein bisschen die Worte. Es ist alles schief gelaufen. So ein Spiel habe ich noch nicht erlebt." Bereits nach nicht mal einer Viertelstunde lag der SC Preußen nach Treffern von Wriedt (4.) und Meier (12.) mit 0:2 hinten. "So kannst du gegen keinen Gegner spielen. Wir haben uns vorführen lassen", nahm Scherder kein Blatt vor den Mund.

Auch Trainer Sven Hübscher war bedient: "Die ersten 15 Minuten waren eine Voll-Katastrophe. Da war das Spiel bereits entschieden." Spätestens zur Pause war der Deckel nach zwei weiteren Treffern von Wriedt (31. / 43.) dann endgültig drauf. "Wir haben wie ein Absteiger gespielt", schlug Scherder Alarm. "Wenn wir die Grundtugenden wie Zweikampfverhalten nicht auf dem Platz bekommen, wird es schwierig in diesem Jahr." Doch wie ist es zu erklären, dass der SCP gegen die kleinen Bayern derart unter die Räder kam? "Vielleicht haben wir uns durch das 2:2 in Halle blenden lassen und dachten, das läuft schon irgendwie."

"Knallharte Analyse" angekündigt

Ein Trugschluss, wie sich am Samstag herausstellte. "Das waren brutale Abwehrfehler und 45 richtig schlechte Minuten von uns", bemängelte Hübscher. Dass sich die Adlerträger in der zweiten Halbzeit steigerten und über Dadashov noch zum Ehrentreffer kamen (84.), interessierte den Preußen-Coach herzlich wenig: "Die zweite Halbzeit lasse ich aus meinen Betrachtung völlig raus, ich bin komplett unzufrieden wie die erste Hälfte gelaufen ist." Daher kündigte Hübscher eine "knallharte Analyse" an, denn die Tore seien viel zu einfach gefallen: "Wir müssen uns besser konzentrieren und hinterfragen, warum uns das in der ersten Hälfte wie schon gegen Köln vor zwei Wochen nicht gelungen ist." Auch im Duell mit dem Aufsteiger kassierten die Preußen drei Gegentore.

Insgesamt musste der SCP in den bisherigen zehn Partien bereits 19 Treffer gegen sich hinnehmen und steht dementsprechend auf dem ersten Abstiegsplatz. Es muss eine Steigerung her. Ausgerechnet jetzt geht es zur SpVgg Unterhaching, die zusammen mit Halle und Braunschweig an der Tabellenspitze steht. Gelingt den Adlerträgern am kommenden Samstag bei einem Spitzenteam die Wende? Auswärts holten die Preußen aus fünf Spielen erst zwei Punkte.

   

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