Lob für KFC-Interimscoach Reisinger: "Viel richtig gemacht“
Manuel Konrad war gar nicht da und doch nach dem 2:1-Erfolg des KFC Uerdingen beim SV Meppen dauerpräsent. So sehr Interimscoach Stefan Reisinger die WhatsApp-Affäre um den Mittelfeldspieler wegzumoderieren versuchte, so sehr dominierten Fragen nach dem 31-Jährigen trotz des wichtigen Sieges die Aufarbeitung des Spiels.
Kirchhoff: "Er ist unser Mannschaftskamerad“
"Er ist unser Mannschaftskamerad. Es wäre schlimm, wenn es kein Thema wäre", sagte Kapitän Jan Kirchhoff dem "Reviersport" zum Umgang des Teams mit dem Fehltritt seines Kollegen und ergänzte bei "Magenta Sport": "Wir haben mit den erfahreneren Spielern versucht, das Ganze zu moderieren und den jungen Spielern den Druck zu nehmen."
In Meppen gehörte Konrad nicht zum Kader – offiziell zum Schutz vor den Medien. Ob die Streichung schon der Anfang seines Endes bei den Krefeldern gewesen sein könnte, ist noch offen. Die zu erwartenden Konsequenzen für die Preisgabe von Kabineninterna stehen noch aus. Laut Kirchhoff genießt der "Sünder“ jedoch weiterhin Solidarität: "Uns bleibt nichts anderes übrig als zusammenzuhalten. Wir sprechen täglich mit ihm. Er ist weiterhin ein Teil unserer Mannschaft", erklärte der ehemalige Bundesliga-Profi.
Ohne Konrad dämmten Kirchhoff und Co. im Emsland zunächst einmal den sportlichen Flächenbrand etwas ein. Durch den dritten Saisonsieg nach dem zweiten Saisontreffer von Tom Boere (3.) und Assani Lukimya (79.) verließ die Krefelder immerhin die Abstiegszone. "Wir haben uns auf die Basics konzentriert und sehr engagiert verteidigt“, resümierte Kirchhoff erleichtert und lobte Uerdingens Interimscoach Reisinger für die Arbeit nach der Entlassung des bisherigen Cheftrainers Heiko Vogel: "Er hat viel richtig gemacht und uns vor allem Mut gemacht, dass wir gut genug sind, um zu gewinnen.“
Reisingers Angst vor einem Deja-vu
Reisinger gestand mit Blick auf den späten Anschluss der Gastgeber durch Luka Tankulic (88.) gleichwohl Angst vor einem Deja-vus vom 2:3 bei seinem Interimsdebüt Anfang Februar ebenfalls in Meppen nach einer verspielten 2:0-Führung. "Natürlich ist mir das dann auch für eine Sekunde durch den Kopf gegangen. Aber die Mannschaft hat von der ersten bis zur letzten Minute Engagement und Leidenschaft gezeigt“, sagte der gebürtige Bayer auf der Pressekonferenz.
Sein Blick richtete sich auch schnell auf das nächste Spiel seiner Elf am Freitag gegen Zweitliga-Absteiger mit seinem früheren KFC-Chef Stefan Krämer an der Seitenlinie: "Das wird für mich gegen Stefan wieder brisant. Aber wir wollen die positive Energie mitnehmen.“ Mit dem Rückenwind aus Meppen will Reisinger bis zum Duell mit dem FCM in der Trainingsarbeit bereits Feinheiten justieren. "Wenn unsere Passgenauigkeit besser gewesen wäre, hätten wir den Sack früher zumachen können. Daran werden wir arbeiten“, kündigte der Ex-Profi an.