Ziegner nach Remis in Braunschweig: "Stolz überwiegt“

Torsten Zieger wollte gar nicht nachkarten. Zwar bezeichnete der Coach des Halleschen FC nach dem 1:1 im Topspiel bei Eintracht Braunschweig den verweigerten Elfmeter für sein Team in der Schlussphase nach einer Attacke gegen Julian Guttau im Strafraum der Platzherren als Fehlentscheidung, aber dennoch war Ziegner nicht nur wegen der zumindest vorübergehenden Rückkehr der Saalestädter an die Tabellenspitze hochzufrieden.

Gesamtauftritt "wichtiger als ein Elfmeter“

Entsprechend ruhig erläuterte der 41-Jährige auf der Pressekonferenz seine Sicht auf den Aufreger des Spiels: "Julian bekommt im schnellen Lauf von hinten einen Schlag oder Schubser an den Rücken, und bei solch einem hohen Tempo ist es unmöglich, stehen zu bleiben. Deswegen war das auch ein klarer Elfmeter.“ Für seine Proteste bei Schiedsrichter Guido Winkmann sah Ziegner nach Schlusspfiff Gelb.

Doch "weil das nicht mehr zu ändern ist“, hakte der HFC-Cheftrainer die mögliche Schlüsselszene der Begegnung kurzerhand ab und richtete vielmehr den Fokus seiner Analyse auf den Gesamtauftritt seiner Elf. "Es überwiegt der Stolz“, sagte Ziegner am "Magenta Sport"-Mikrofon: "In solch einem Spiel so zu dominieren und so viele Torchancen zu haben, ist viel wichtiger als die Frage nach dem Elfmeter." Die Leistung sei "keine Selbstverständlichkeit", fügte der frühere Profi später noch hinzu.

Dass seine ambitionierte Elf zum zweiten Mal nacheinander Punkte teilen musste, trübte seine positive Bilanz in keinster Weise. "Es ist ja nicht so", sagte Ziegner, "dass wir gegen eine Mannschaft wie Braunschweig hingehen und sagen, dass wir sie weghauen. Deswegen können wir mit diesem Unentschieden gut leben.“

Umso besser, als dass Halle sich auch nicht von der Eintracht-Führung durch Orhan Ademi (26.) aus dem Konzept bringen ließ. Das Gegenteil war nach Ziegners Ansicht sogar der Fall: "Braunschweig ist durch einen Standard in Führung gegangen, und das kann immer wieder mal passieren. Aber danach haben wir angefangen, uns zu wehren, und sie hatten dann nur noch eine Chance, und das war ein Fernschuss aus 35 Metern.“

"Qualität ist der Unterschied“

Nicht zuletzt durch den Ausgleich von Pascal Sohm (51.) sah Ziegner sich in seinem Glauben an seine Mannschaft, die schon zum dritten Mal im Saisonverlauf trotz eines Rückstandes wenigstens noch punktete, bestärkt: "Alle sind richtig kaputt, und dann haben wir vieles richtig gemacht. Die Qualität der Mannschaft ist der Unterschied zur vergangenen Saison.“

Das höhere Niveau soll sich am Samstag im nächsten Spiel gegen Ziegners früheren Verein FSV Zwickau wieder in drei Punkten für das Aufstiegsrennen auszahlen. Für das Wiedersehen mit den Schwänen plant Ziegner jedoch gezielte Arbeit an einer weiterhin empfindlichen Schwachstelle seines Teams: "Es ist ärgerlich, dass unsere Gegner nicht viele Chancen für Tore gegen uns brauchen. Das müssen wir noch verbessern.“

   

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