Unterhaching und Ingolstadt neutralisieren sich im Derby
Ein Leckerbissen war das 0:0 im oberbayerischen Derby zwischen der SpVgg Unterhaching und dem FC Ingolstadt nicht. Wirklich unzufrieden war nach Abpfiff trotzdem niemand. Vielmehr übten sich beide Seiten in Optimismus.
Ingolstadt unterbindet Unterhachings Stärken
"Immerhin" – das war sowohl bei Haching als auch bei den Schanzern nach Abpfiff der Tenor. Während der FCI erstmals nach vier Pflichtspielen (dreimal Liga, einmal Landespokal) nicht verlor, eroberte die Spielvereinigung die zwischenzeitlich verlorene Tabellenführung zurück. Mit einem Punkt Vorsprung auf die Verfolger Halle und Braunschweig führt Unterhaching das Tableau nun wieder an.
Protagonisten beider Mannschaften gaben sich mit dem Remis zufrieden. "Ich bin froh, dass wir mal wieder einen Punkt geholt haben", meinte Marcel Gaus vom Zweitliga-Absteiger Ingolstadt am Mikrofon von "Magenta Sport" bezüglich der Formschwäche in den vergangenen Wochen. Aber auch Haching-Coach Claus Schromm erklärte sich mit dem Resultat einverstanden: "Wir können mit dem 0:0 ganz gut leben."
Seinem Team fiel es in den 90 Minuten schwer, das auf den Platz zu bringen, was es in den Vorwochen so ausgezeichnet hatte – schnelle Umschaltmomente. Stattdessen war die Partie vor alle durch zahlreiche Fouls und Fehlpässe geprägt. "Wir haben versucht, uns im Ballbesitz durchzuspielen, aber dann gab es viele Standardsituationen und viele Freistöße", meinte Schromm. Das Resultat daraus? "Das Spiel war nicht im Fluss, da kommt man nicht in die Konter."
Greger und Winkler haben Kutschke im Griff
Eine weitere Erklärung für das eher behäbige Spiel beider Mannschaften lieferte Unterhachings Co-Trainer Patrick Irmler bereits in der Halbzeitpausen-Analyse – beide Teams agierten nämlich in der gleichen 4-4-2-Formation: "Es ist klar, dass sich zwei Systeme gegenseitig neutralisieren und von den Räumen deswegen nichts aufgeht."
Während es am Offensivspiel gegen Ingolstadt ausnahmsweise mal gehapert hatte – Haching traf zuletzt in vier Pflichtspielen nacheinander mindestens doppelt -, funktionierte dafür die Defensive umso besser. FCI-Torjäger Stefan Kutschke, der bereits sechsmal erfolgreich war in dieser Spielzeit, sorgte zwar immer wieder für Gefahr, kam aber bis auf einen Kopfball in der Nachspielzeit nicht gefährlich zu Abschluss. "Kutschke ist unglaublich schwer zu verteidigen", betonte deswegen auch Schromm nach dem Spiel – und sprach damit indirekt ein Lob für seine beiden Innenverteidiger Christoph Greger und Alexander Winkler aus, die dem Angreifer kaum Räume ließen.