"Unverhältnismäßig": FCK kritisiert Polizeieinsatz bei 1860-Spiel

Der 1. FC Kaiserslautern hat den Einsatz der Polizei gegen die eigenen Fans beim vergangenen Auswärtsspiel in München kritisiert – und eine Aufklärung gefordert.

Kontakt zwischen befreundeten Fans unterbunden

In einer Stellungnahme spricht der FCK von "unverhältnismäßigen Reaktionen der zuständigen bayrischen Polizei gegenüber den Anhängern des 1. FC Kaiserslautern." Vor allem die Tatsache, dass der Kontakt zwischen den befreundeten Anhängern beider Vereine vor und nach dem Spiel durch die zuständige Polizei unterbunden wurde, sorgte für Unverständnis.

"Bei Ankunft des Sonderzuges mit 450 FCK-Fans am Münchner Hauptbahnhof vor dem Spiel wurden alle Fans von der Polizei eingekesselt und bis zum Stadion eskortiert", so der FCK. Dabei sei den Fans sowohl das Aufsuchen von Toiletten als auch der Besuch des gemeinsamen Fantreffs im stadionnahen Gasthaus "Giesinger Bräu" untersagt worden. Hier feierten, wie bereits im vergangenen Jahr, zahlreiche FCK-Fans friedlich mit den befreundeten Anhängern des TSV 1860 München. "Doch trotz der bundesweit bekannten Fanfreundschaft beider Fanszenen setzte die Polizei auch an diesem Tag eine strikte Fantrennung durch", kritisieren die Roten Teufel.

Diese Maßnahme sorgte in den Reihen der Fans für viel Unmut, da viele FCK und 1860-Anhänger sich vor und nach dem Spiel rund um das Stadion verabredet hatten und teils gemeinsam zum Stadion gehen wollten. "Bereits hier zeichnete sich ab, dass die Maßnahmen der Polizei eher den Unmut der Stadionbesucher steigerten, statt deeskalierend zu wirken. Einen erkennbaren Grund dafür, befreundeten Fans das gemeinsame Zusammensein zu verbieten, gab es aus unserer Sicht nicht", schreibt der FCK.

Platzsturm "war zu keinem Zeitpunkt zu befürchten"

Nach dem Spiel fand der Polizeieinsatz einen "unrühmlichen Höhepunkt", als im Gästeblock ohne ersichtlichen Grund auf FCK-Fans eingeschlagen worden sei. Zwar sei von vereinzelten FCK-Fans ein Fluchttor zum Spielfeld hin geöffnet, wofür der Klub "keinerlei Verständnis" zeigt, allerdings sei die Situation vom Ordnungsdienst und der Polizei schnell unter Kontrolle gebracht und das Tor entsprechend wieder verschlossen worden. "Ein Platzsturm, wie im Bericht der zuständigen Polizei im Nachgang zu lesen, war zu keinem Zeitpunkt zu befürchten."

Als sich die Situation im Gästeblock wieder beruhigt hatte, stürmte die Polizei am linken äußeren Blockende durch ein Fluchttor in den Gästeblock und setzte aus FCK-Sicht "ohne ersichtlichen Grund" Pfefferspray sowie Schlagstöcke gegen Fans ein. Wie auf Videos zu erkennen und wie von vielen Fans bestätigt worden sei, "gab es in dieser Situation keinerlei körperliche Angriffe in Richtung der Polizei. Auch gab es keine weiteren Vorfälle, die einen solchen Einsatz rechtfertigen", so der FCK.

Die Verantwortlichen zeigen "kein Verständnis für das angesprochene Verhalten der bayrischen Polizei" und fordern eine Aufklärung der Vorfälle: "Gerade eine solch positive Fanfreundschaft wie zwischen den Fans des FCK und des TSV 1860 sollte gefördert und nicht verhindert werden."

   

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