Carl Zeiss Jena: Die Trainersuche geht von vorne los
Eigentlich waren sich die Verantwortlichen des FC Carl Zeiss Jena mit Timo Rost bereits weitgehend einig, doch am Samstagabend sagte der Trainer der SpVgg Bayreuth ab. Mittlerweile sind auch die Gründe bekannt. Die Trainersuche geht indes von vorne los.
Golombek und Neitzel aus dem Rennen
Elf Spiele, zehn Niederlagen: Die Situation beim FC Carl Zeiss Jena nach rund einem Drittel der Saison liest sich bedrohlich, zumal der Rückstand auf das rettende Ufer bereits elf Punkte beträgt. Sollte Würzburg am Montagabend gegen 1860 punkten, wären es sogar zwölf Zähler. Wer stellt sich dieser Mammutaufgabe? Wunschkandidat Timo Rost lehnte ab, auch die zuletzt gehandelten Andreas Golombek (zuletzt Sportfreunde Lotte) und Karsten Neitzel (Rot-Weiss Essen) sind laut der "Ostthüringer Zeitung" aus dem Rennen. Entsprechend beginnen die Gespräche mit potenziellen Kandidaten von Neuem. "Wir wollen zwar schnellstmöglich zu einer Entscheidung kommen, aber keinen Schnellschuss machen, von dem wir nicht voll überzeugt sind", so Präsident Klaus Berka gegenüber der Zeitung.
Mit zwei bis drei Kandidaten wollen die Verantwortlichen in den kommenden Tagen sprechen, heißt es. Ex-Coach René van Eck, der bereits zwischen September 2008 und Mai 2010 an der Seitenlinie stand, soll nach "OTZ"-Angaben kein Thema sein. Rico Schmitt dagegen schon. Wie die "Bild" berichtet, soll der 51-Jährige am Sonntag kontaktiert worden sein. Zuletzt trainierte Schmitt den VfR Aalen, konnte den Abstieg in die Regionalliga aber nicht verhindern. Drittliga-Erfahrung würde der Fußballlehrer zudem aus seiner Zeit in Aue (2008-2010) und Halle (2015-2018) mitbringen. Den FC Erzgebirge coachte Schmitt zwischen 2010 und 2012 zudem in der 2. Bundesliga (55 Spiele).
Warum Rost absagte
Unterdessen wurde bekannt, warum Rost das Angebot aus Jena nicht angenommen hat. Knackpunkt soll laut der "Bild" vor allem die Provision für den Berater des 41-Jährigen gewesen sein. Die Gespräche darüber waren in den vergangenen Tagen durchaus überraschend ins Stocken geraten. Darüber hinaus wollte Rost wohl einen eigenen Co-Trainer mitbringen, worüber in den FCC-Gremien offenbar Uneinigkeit herrschte – vor allem mit Blick auf den aktuellen Co-Trainer Lucca Strolz. Nach "Bild"-Angaben soll es einen internen Beschluss geben, den 26-Jährigen ebenfalls freizustellen – passiert ist das bisher nicht. Und abschließend scheint auch die sportliche Situation des FCC eine Rolle gespielt haben. Wie die Zeitung weiter berichtet, soll Rost von einem Vertrauten, der am Samstag in Kaiserslautern war, gewarnt worden sein, die Mannschaft zu übernehmen.
Bis ein neuer Trainer gefunden ist, wird U21-Coach Christian Fröhlich weiterhin das Training leiten. Auch beim Landespokal-Spiel in Siemerode (Sonntag, 14 Uhr) dürfte der 41-Jährige gemäß der DFB-Statuten noch auf der Bank sitzen. Dennoch steigt der Druck von Tag zu Tag, soll dem neuen Trainer doch möglichst viel Vorbereitungszeit auf das kommende Liga-Spiel gegen Würzburg gegeben werden. "Der Neue muss versuchen, eine Mannschaft aufzubauen. Und er muss daran arbeiten, dass die Spieler Konzentration und Kondition haben für die gesamte Spieldistanz. Das fordern wir", beschreibt Berka das Anforderungsprofil – und räumt ein, dass das lange Festhalten an Kwasniok "vielleicht ein kleiner Fehler“ gewesen sei. Doch die entscheidenden Fehler seien zu Beginn der Saison gemacht worden: "Wir waren zu optimistisch."