Chaos in Koblenz: Bürgschaft fehlt – Sander weg?
Der Traditionsclub TuS Koblenz kämpft kurz vor seinem 100-jährigen Jubiläum weiter ums Überleben. Nachdem die Rheinländer in der kommenden Saison auf eine Teilnahme an der 3. Liga verzichten (wir berichteten), ist selbst der Spielbetrieb für die Regionalliga West noch nicht gesichert. Spätestens bis Freitag sollen die erforderlichen Unterlagen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt/Main eingereicht werden.
Regionalliga-Lizenz noch nicht sicher
"Wir werden erneut eine Bürgschaft brauchen", erklärt Präsident Werner Hecker und appellierte an die Region, den Verein in dieser existenzbedrohenden Situation zu unterstützen. Das finanzielle Loch für die 3. Liga betrug nach Angaben der "Rhein-Zeitung" mehr als 1,9 Millionen Euro und war nicht mehr zu stopfen. Sollte der DFB die Regionalliga-Lizenz ablehnen, müsste die Profi GmbH der TuS wahrscheinlich Insolvenz anmelden. Dann würde der Club in die komplette Bedeutungslosigkeit fallen. Nachwievor fehlt der TuS aber die nötige Bürgschaft, um wenigstens die Viertligalizenz zu erhalten.
„Die Zeichen stehen klar auf Abschied"
Neben den finanziellen Problemen wird sich wohl auch auf sportlicher Ebene einiges tun. So wird wohl Trainer Petrik Sander die TuS Koblenz nach der unklaren Zukunftssituation des Klubs verlassen. „Die Zeichen stehen klar auf Abschied. Es geht mir nicht um die Klassenzugehörigkeit, sondern das ist eine Frage der Perspektive. Alles was wir hier aufgebaut haben, fällt wie ein Kartenhaus zusammen. Das ist so besorgniserregend. Ich bin bestürzt und kann gar nicht in Worte fassen, was ich denke.“, erklärte er dem Kölner Express.
dpa / Redaktion / FOTO: Marcel Günther