Landespokal-Aus für Haching: 1860-Keeper wird zum Held
Im Viertelfinale des bayrischen Landespokals gelang dem TSV 1860 München der Triumpf über Drittliga-Spitzenreiter Unterhaching. Die Spielvereinigung musste sich im Elfmeterschießen geschlagen geben, sodass Löwen-Keeper Marco Hiller zum Matchwinner avancieren konnte.
"Gibt die schlimmsten Geschichten"
Drei Mal konnte die SpVgg Unterhaching den bayrischen Landespokal bereits gewinnen, zuletzt 2015 im Finale gegen die SpVgg SV Weiden. Am Freitagabend beendete 1860 München den Traum auf einen weiteren Pokaltitel, im Viertelfinale trafen beide Drittligisten aufeinander und Unterhaching zog den Kürzeren. "Elfmeterschießen bei Unterhaching ist unterirdisch, egal mit welcher Mannschaft. Da gibt’s die schlimmsten Geschichten", musste sich auch Cheftrainer Claus Schromm eingestehen, nachdem seine Elf mit gleich drei Schüssen am Löwen-Keeper scheiterten.
Die Vorzeichen der Partie, in denen Unterhaching aufgrund der Tabellenführung in der 3. Liga als leichter Favorit in das Match ging, hatte Schromm schon im Vorfeld relativiert. Immerhin konnte der Fußballlehrer dann auch Positives aus dem Pokal-Aus ziehen: "Wir haben über 90 Minuten ein anderes Gesicht gezeigt, als das letzte Mal, wo wir im Grünwalder Stadion gespielt haben." Genauso wie bei der 1:0-Niederlage im März, verloren die Hachinger allerdings auch dieses Mal.
Bierofka gratuliert zu intensivem Spiel
Auf der Gegenseite strahlte Marco Hiller, der sich im Liga-Alltag hinter Stammkeeper Henrik Bonmann einreiht. Im Elfmeterschießen avancierte der Ersatzmann zum Pokal-Helden. "Leider hat es nur für drei gehaltene Elfer gereicht. Aber zum Glück war es genug", scherzte der 22-Jährige, nachdem er den finalen Ball von Moritz Heinrich parierte. Auch Trainer Daniel Bierofka, der seiner Nummer zwei im Pokal das Vertrauen schenkt, war glücklich: "Für ihn freut es mich. Er ist mit seiner Explosivität sehr gut auf der Linie und heute zum zweiten Mal zum Toto-Pokal-Helden avanciert."
Grundsätzlich hatte der 1860-Trainer seiner Mannschaft nach dem Weiterkommen nicht viel vorzuwerfen: "Die Mannschaft hat sehr intensiven Fußball gespielt. Das musste sie auch machen, um den Platz als Gewinnern zu verlassen." Man habe den Spielfluss der Hachinger im ersten Abschnitt zwar nicht verhindern können, eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte hätte dann aber zum Erfolg geführt. "Ich muss meiner Mannschaft für die Intensität gratulieren", zeigte sich Bierofka zufrieden. Gleichwohl erkannte er auch die Hachinger Stärke an: "Aber heute hätte es kein Team verdient, zu verlieren. Elfmeterschießen ist immer Glückssache." Ein Glück, welches Schromm schon im Vorfeld nicht auf oberbayrischer Seite prophezeite.