MSV-Blamage: Lieberknecht entschuldigt sich bei den Fans
Am Samstag verlor der MSV Duisburg in der zweiten Runde des Landespokals gegen den Oberligisten SSVg Velbert mit 0:2, wodurch der Trend in Duisburg nach einem eigentlich guten Start in die Saison momentan deutlich nach unten zeigt. Klare Worte wurden nach dem Spiel gefunden, eine Erklärung aber nur bedingt.
Probleme nach Rotation
Verglichen mit dem letzten Pflichtspiel in Chemnitz, welches der MSV ebenfalls verlor, nahm MSV-Trainer Torsten Lieberknecht gegen den Fünftligisten aus Velbert sieben Veränderungen in seinem Startpersonal vor: Torhüter Brendiek, Joshua Bitter, Vincent Gembalies, Tim Albutat, Lukas Daschner, Petar Sliskovic und Sinan Karweina rückten in die Anfangsformation. Weinkauf, Ben Balla und Stoppelkamp fehlten verletzungsbedingt. Lieberknecht wollte auch den Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance geben, sich zu beweisen. Eine Taktik mit eher mäßigem Erfolg.
Zwar startete der Drittligist besser in die Partie, geriet aber nach einem folgenschweren Ballverlust des erst zwanzigjährigen Karweina durch Max Machtemes in Rückstand (22.). Auch kurze Zeit später stand die Duisburger Abwehr fehlerhaft, sodass ein langer Ball reichte, um alle zu überspielen, was Velbert-Stürmer Nnaji zu nutzen wusste (33.). Lieberknecht beendete dort sein Experiment und verpasste Karweina die Höchststrafe, indem er kurz nach dem 0:2 Leroy Mickels noch in der ersten Halbzeit für ihn einwechselte (36.). Die Leistung der Duisburger wurde aber auch durch weitere Wechsel nicht bedeutend besser und so schied der MSV mit einem 0:2 aus. "Wir haben in den 90 Minuten eine miserable Leistung gezeigt und uns wenig herausgespielt. Insgesamt war es eine ganz schlechte Leistung, für die man sich bei den mitgereisten Fans nur entschuldigen kann. Es war ein verdientes Ausscheiden", kommentierte Lieberknecht die Leistung nach der Niederlage.
"Eine Frage des Nervenkostüms"
Auch der eingewechselte Mickels empfand die gezeigte Leistung ähnlich: "Das war unser schlechtestes Spiel. Es ist schwer, das in Worte zu fassen“. Einen noch bescheideneren Nachmittag wird wohl lediglich der junge Karweina gehabt haben. Gegenüber dem "Reviersport" äußerte Lieberknecht sich aber nachsichtig und so sei es nun wichtig, dass er "den Jungen jetzt nicht fallenlässt“. Ihn als Sündenbock auszumachen erscheint auch wahrlich zu kurz gedacht. So zeigte der MSV schon in den letzten beiden Spielen gegen Chemnitz und Meppen alles andere als ansprechende Leistungen, in denen sie jeweils drei Gegentore kassierten.
Auf der einen Seite sah Lieberknecht die Niederlage in diesem Kontext und fasste es so zusammen, dass es zuletzt nicht geschafft worden sei, "die nötige Sicherheit reinzubekommen“, aber er blieb auch dabei, dass die gezeigte Einzelleistung in diesem Spiel verantwortlich für die Niederlage gesehen werden müsse: "Natürlich hat jeder versucht, sich am Optimum zu präsentieren. Es war aber auch eine Frage des Nervenkostüms.“
Auf Cheftrainer Lieberknecht wartet nun die schwierige Aufgabe, die in den letzten drei Spielen gezeigten Leistungen erheblich zu steigern, ohne dabei groß rotieren zu können, da seine Ersatz- und Ergänzungsspieler wahrscheinlich nicht mehr allzu positiv gestimmt sein können. Die Einnahmen aus der ersten Runde des DFB-Pokals sind ab jetzt nur noch über einen der ersten vier Plätze in der 3. Liga zu erreichen – auf denen sich der MSV als Tabellenvierter momentan befindet. Um diesen zu halten, ist eine Leistungssteigerung jedoch notwendig. Am besten schon am Freitagabend, wenn der 1. FC Kaiserslautern in Duisburg gastiert.