1. FC Magdeburg: Gegen Rostock darf wieder gehüpft werden
Fast drei Jahre lang galt in der Nordkurve der MDCC-Arena in Magdeburg ein Hüpfverbot, weil durch die rhythmischen Erschütterungen Schäden am Stadionbauwerk festgestellt wurden. Nachdem die Blöcke 1 bis 4 nun mit Stahlträgern verstärkt worden sind, ist das Verbot zum Spiel gegen Hansa Rostock am kommenden Samstag (14 Uhr) aufgehoben. Mehr noch: Wegen dynamischer Messungen ist das Hüpfen sogar ausdrücklich erwünscht!
Blöcke 1 bis 4 durch Stahlträger verstärkt
Es hätte wohl kaum einen besseren Zeitpunkt geben können, zu dem die Stadt Magdeburg das Hüpfverbot in der Nordkurve aussetzt. Denn am kommenden Samstag steht das Ostduell mit dem F.C. Hansa Rostock an, bei einem erwarteten Fanaufkommen von mindestens 22.000 Besuchern dürfte es da generell schon stimmungsvoll werden in der MDCC-Arena. Nun werden die Zuschauer auf der Nordtribüne aber sogar noch dazu angehalten, zu hüpfen, nachdem diese Art der Bewegung aufgrund statischer Probleme seit fast drei Jahren untersagt war.
Der Grund: Beim Heimspiel gegen Hansa Rostock im November 2016 war bei bautechnischen Untersuchungen festgestellt worden, dass durch das rhythmische Hüpfen der Fans sehr große Schwingungen entstehen, die nicht nur Schäden an der Stahlbetonkonstruktion auslösen, sondern unter den Zuschauern eine Panik auslösen können. Seither galt im kompletten Stadion ein Hüpfverbot. Im Zuge des Umbaus der Nordtribüne in eine Stehtribüne wurden die Blöcke 1 bis 4 durch Stahlträger unterhalb der Tribüne verstärkt, ihre Belastungsfähigkeit soll nun getestet werden.
Hüpfverbot wird für Messungen ausgesetzt
"Die Blöcke 1 bis 4 sind statisch konstruktiv fertiggestellt. Der Überwachungsbericht des von uns beauftragten Prüfstatikers liegt vor. Der nächste Schritt sind jetzt die dynamischen Messungen in diesen Blöcken während des Spiels gegen den F.C. Hansa Rostock", erklärt Heinz Ulrich, Leiter des für den Umbau zuständigen Kommunalen Gebäudemanagements, und fährt fort: "Diese Messungen sind allerdings nur aussagekräftig, wenn zunächst für dieses Spiel das Hüpfverbot für die Blöcke 1 bis 4 außer Kraft gesetzt wird."
Diesem Vorschlag hat die Bauaufsichtsbehörde bereits zugestimmt. Ob das Hüpfverbot auch dauerhaft aufgehoben wird, entscheidet sich aber erst nach Auswertung der Messergebnisse. Die kompletten Umbauarbeiten sollen im Februar 2020 abgeschlossen sein, das Hüpfverbot auf der Süd- und Hauptribüne sowie auf der Gegengeraden wird davon unabhängig zunächst dauerhaft bestehen bleiben.
Umbau für elf Millionen Euro
Seit März 2019 wird die gesamte Nordtribüne des Magdeburger Stadions zu einer Stehtribüne umgebaut, wodurch sich die Kapazität der Tribüne fast verdoppelt. Beim vergangenen Heimspiel gegen die Würzburger Kickers Ende September durfte die aktive Fanszene um "Block U" erstmals zurück auf ihren angestammten Platz, während die Bauarbeiten unterhalb der Blöcke 5-7 noch laufen.
Bereits im vergangenen Jahr war der Gästebereich in den Blöcken 13 und 14 statisch ertüchtigt worden. Außerdem wurde eine neue Kommentatoren- und Pressetribüne im Block 21 gebaut. Sobald der Umbau komplett abgeschlossen ist, stehen insgesamt 30.098 Plätze zur Verfügung – vor dem Umbau fanden rund 26.000 Zuschauer Platz. Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf rund elf Millionen Euro.