Münster: Amtszeit von Präsident Christoph Strässer abgelaufen

Preußen Münsters sportliche Misere ist derzeit anscheinend nicht das einzige Problem der Westfalen. Die Adlerträger müssen nach dem zumindest offiziellen Ablauf der Amtszeit von Präsident Christoph Strässer einen neuen Vereinschef finden und bestimmen. Aufgrund von Strässers offenkundigem Desinteresse an einer Wiederwahl steht dem SCP dadurch womöglich auch noch ein umfassenderes Revirement an der Klubspitze bevor.

"Möchte Dezember noch miterleben“

Nach Angaben des Portals "100ProzentMeinSCP" bestätigte Strässer kürzlich seinen Abschied spätestens zur Jahreshauptversammlung im Januar. "Ich möchte allerdings noch den Dezember miterleben", so der 70-Jährige mit einem Ausblick auf die für das Jahresende erwartete Entscheidung von Münsters Stadtrat über die weitere Vorgehensweise beim Stadion-Projekt.

So wird es auch kommen: Wie der SC Preußen Münster offiziell bestätigte, wird das Präsidium satzungsgemäß mit allen Rechten und Pflichten bis zur Bestellung eines neuen Präsidiums im Amt bleiben: "Hintergrund dieser Vorgehensweise ist vornehmlich, die Amtszeiten von Präsidium und Aufsichtsrat wieder anzugleichen."

Diese Regelung werde im Einvernehmen des Präsidiums und des Aufsichtsrats bis zur nächsten Mitgliederversammlung angewandt. Am 12. Januar werde dann auf der Mitgliederversammlung ein Aufsichtsrat gewählt, der wiederum den neuen Präsidenten wählt. Das weitere Präsidium wird dann durch den Aufsichtsrat auf Vorschlag des Präsidenten bestellt: "Mit dem nun gewählten Prozedere ist noch keine personelle Vorentscheidung – weder pro noch contra – gefallen", erklärte Strässer: "Neben Christoph Strässer gehören derzeit Martin Jostmeier, Hans-Jürgen Eidecker, Siggi Höing und Burkhard Brüx dem fünfköpfigen Präsidium an."

Strässer war am 13. Oktober 2016 vom Aufsichtsrat der Preußen für drei Jahre zum Präsidenten des Vereins berufen worden. Die Stadionpläne scheinen für Strässer auch ein gewichtiger Grund für die stillschweigende Fortführung seines Amtes ohne offizielles Mandat zu sein. "Es ist schwierig, in einem laufenden Prozess zu sagen, ich schmeiße die Brocken hin“, sagte Strässer ebenfalls erst zuletzt.

Stühlerücken in Vereinsspitze möglich

Durch den kommenden Abtritt Strässers, der in der Vergangenheit schon mehrfach auf die enormen Anforderungen an seine Person durch das Ehrenamt hingewiesen und damit Spekulationen über eine gewisse Amtsmüdigkeit geschürt hat, könnte in Münsters Führung ein Stühlerücken bevorstehen. Denn möglicherweise würde ein potenzieller Nachfolger auch Personen seines eigenen Vertrauens im Präsidium installieren wollen.

In Strässers bisherige Amtszeit fielen unabhängig von der momentan unerfreulichen Situation des Drittliga-Teams im unteren Tabellenbereich – am Samstag gastiert die SG Sonnenhof Großaspach zum Kellerduell – wichtige Weichenstellungen. Die bedeutendsten Themen sind dabei die Ausgliederung der Profi-Abteilung, die Lösung der Stadion-Frage gewesen sowie die wirtschaftliche Konsolidierung des Klubs gewesen.

   

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