Dadashov: Nicht der Anspruch, gegen den Abstieg zu spielen

Im Interview mit liga3-online.de spricht Münster-Angreifer Rufat Dadashov über den Punktgewinn bei Spitzenreiter Unterhaching, die Nationalmannschaft von Aserbaidschan, die kommende Partie gegen Großaspach und seinen jüngeren Bruder Renat, der bei einem Premier League-Klub unter Vertrag steht.

[box type="info"]"In den ersten Spielminuten nicht wach genug"[/box]

liga3-online.de: Für Preußen Münster steht nach dem 11. Spieltag Platz 18 zu Buche. Wieso lief es bisher nicht rund, Herr Dadashov?

Rufat Dadashov: Klar ist, dass es nicht unser Anspruch ist, gegen den Abstieg zu spielen. Wir haben im Sommer zwar viele neue und davon einige junge Spieler dazubekommen, aber das darf keine Ausrede für unseren Tabellenplatz sein. In den ersten Saisonwochen lief es ja auch besser. Zuletzt war häufig unser Manko, dass wir in den ersten Spielminuten nicht wach genug waren und früh in Rückstand geraten sind. Das müssen wir in den Griff bekommen.

Zuletzt gab es vor der Länderspielpause aber ein Erfolgserlebnis. Beim Spitzenreiter SpVgg Unterhaching holte Münster nach 0:2-Rückstand noch ein 2:2, Sie waren mit Tor und Vorlage daran beteiligt. Ihr Fazit zum Spiel?

Nach einer schwachen ersten Hälfte, in der wir erneut früh ein Gegentor hinnehmen mussten und später auch noch einen weiteren Gegentreffer kassierten, haben wir uns neu gesammelt. Trainer und Mannschaft sind ruhig geblieben und haben die ersten 45 Minuten sachlich analysiert. Danach konnten wir ein anderes Gesicht zeigen und verdient noch einen Zähler mitnehmen. Das Spiel hat bewiesen, dass wir Moral haben und nach Rückschlägen zurückkommen. Darauf lässt sich aufbauen. Der Punktgewinn bringt uns aber nichts, wenn wir jetzt nicht an die Leistung in der zweiten Hälfte anknüpfen.

Sie sind Nationalspieler von Aserbaidschan, waren auch zuletzt wieder auf Länderspielreise. Nach dem 0:1 in Ungarn wartet Ihr Nationalteam weiter auf den ersten Sieg in der EM-Qualifikation. Wie würden Sie den bisherigen Qualifikations-Verlauf bewerten?

Wir haben mit Kroatien, Ungarn, der Slowakei und Wales eine starke Gruppe erwischt. Dennoch halten wir meist mit, es gab bisher fast nur knappe Niederlagen und ein – wie ich finde – beachtliches 1:1 gegen Vizeweltmeister Kroatien. Als kleine Fußballnation freuen wir uns über jeden Punkt.

 

[box type="info"]"Habe gezeigt, was ich kann"[/box]

Sie kamen in der EM-Qualifikation erst vier Minuten zum Einsatz, ansonsten nahmen Sie auf der Bank Platz. Wie enttäuscht sind Sie darüber?

Sicherlich wünsche ich mir mehr Einsatzminuten. Allerdings spielen wir ein sehr defensives System mit bloß einem Stürmer. Deshalb ist oft kein Platz für mich im Team. Ich werde trotzdem weiterhin alles geben, um mehr zu spielen. Beim jüngsten 3:2-Testspielsieg in Bahrain habe ich gezeigt, was ich kann, und in meinen 45 Minuten Spielzeit zum zwischenzeitlichen 1:1 getroffen.

Auch Ihr jüngerer Bruder Renat ist mittlerweile Nationalspieler und stand beim 0:1 in Ungarn ebenfalls im Aufgebot. Wie stolz sind Sie auf ihn?

Extrem stolz. Dass zwei Brüder gemeinsam in einer Nationalmannschaft spielen, ist denke ich auch nicht alltäglich. Da wir uns nicht so häufig sehen, ist es doppelt schön, mit ihm im Kader von Aserbaidschan zu stehen. So können wir nicht nur zusammen Fußball spielen, sondern uns auch privat austauschen.

Renat steht in England bei den Wolverhampton Wanderers unter Vertrag, kickt derzeit auf Leihbasis in Portugal beim FC Pacos de Ferreira. Trauen Sie ihm eine große Karriere zu?

Renat hat großes Potential und ist im Kopf reifer geworden. Er hat aus seinen Fehlern in jüngeren Jahren gelernt und ist nun disziplinierter. Nicht umsonst hat er einen Profivertrag bei einem Premier League-Verein erhalten. Ich traue ihm definitiv eine erfolgreiche Profikarriere zu. Die gesamte Familie unterstützt ihn auf seinem Weg.

Für Münster geht es am Samstag gegen die SG Sonnenhof Großaspach weiter. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Großaspach steckt ebenfalls unten drin und will unbedingt die Abstiegsplätze verlassen. Die SG Sonnenhof kommt vor allem über ihre Zweikampfstärke, da müssen wir gegenhalten. Unser Ziel ist es, von Beginn an wach zu sein, einen frühen Rückstand zu vermeiden und endlich mal wieder drei Punkte zu holen.

   

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