"Am Boden bleiben": Ziegner wirbt trotz Kantersieg um Demut

Mit einem deutlichen 4:0 in Mannheim eroberte der Hallesche FC am Samstagnachmittag die Tabellenspitze. So klar, wie das Ergebnis vermuten lässt, gestaltete sich das Spielgeschehen über weite Strecken jedoch nicht. Auch HFC-Trainer Ziegner befand am "Magenta Sport"-Mikrofon, "dass wir erstmal extrem viel arbeiten mussten". Verlassen konnten sich die Saalestädter schließlich auf ihre Abschlussstärke. 

Kampf und Effektivität als Schlüssel

Kantersieg beim Fünften, dazu die Tabellenführung – beim Halleschen FC bestünde derzeit durchaus Grund zu größter Euphorie. Bei aller Freude über den Auswärtsdreier ist man allerdings vor allem um eines bemüht: Bodenhaftung. Trotz des 4:0-Erfolgs, da waren sich die Beteiligten einig, brauchte es auch in Mannheim eine Energieleistung sowie die obligatorische Prise Glück. "Ich fand schon, dass es ein sehr intensives Spiel war, dass wir erstmal extrem viel arbeiten mussten, um Waldhof zu knacken", befand etwa Cheftrainer Torsten Ziegner.

Gerade beim Blick auf die Geschehnisse des ersten Durchgangs traf dies durchaus zu: Die Hausherren waren dem Führungstreffer in einer umkämpften Partie näher, Korte scheiterte aus bester Position an Halle-Schlussmann Kai Eisele (43.). Die Szene schien den HFC anzustacheln. Nur zwei Zeigerumdrehungen später verwertete Nietfeld eine Boyd-Vorlage, indem er SVW-Torhüter Königsmann im kurzen Eck überraschte (45.+1). Eigentlich habe er die Kugel nur irgendwie auf das Tor bringen wollen, so der Torschütze, "dass es so geklappt hat, ist natürlich sensationell und hat uns direkt mal sehr viel Auftrieb gegeben." Und wie es das hatte: Noch vor der Pause tanzte Sohm Mannheims Seegert aus und drosch den Ball unter die Latte – 2:0 (45.+3).

Zu Beginn der zweiten Hälfte war noch einmal intensive Abwehrarbeit gefragt, da Mannheim mit einer gehörigen Portion Wut aus der Kabine gekommen war. Außer eines Lattentreffers von Koffi ließ die HFC-Defensive allerdings wenig zu. Und so war es Angreifer Boyd nach einer Ecke (74.) sowie dem eingewechselten Drinkuth am Ende eines Konters (81.) vorbehalten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben.

"Sind angehalten, uns wirklich zu zerreißen"

Als Torschütze und Vorlagengeber Nietfeld nach Spielende gemeinsam mit seinem Trainer vor die Telekom-Kameras trat, war beiden die Zufriedenheit regelrecht in das Gesicht geschrieben. Einig waren sich beide auch in Sachen Ergebnis: Das 4:0 spiegelte nicht wirklich den Spielverlauf wieder. "Wir sind erstmal froh, dass wir hier gewinnen konnten. Das war ein hartes Stück Arbeit", erklärte Nietfeld. So sei die Tabellenführung "zwar schön, aber wir bewerten das jetzt nicht über."

Für Trainer Ziegner zeigte die Partie einmal mehr, "dass hinter jedem Spiel extrem viel Arbeit steckt und dass wir immer angehalten sind, uns wirklich zu zerreißen." Übermut könne beim HFC demnach niemand gebrauchen. "Aber wir werden dafür sorgen, dass die Jungs am Boden bleiben." Verteidigen kann Halle die Tabellenführung am kommenden Samstag gegen Meppen.

 

   

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