Platz 16: 1. FC Kaiserslautern blickt dem Abgrund entgegen

Nach einem enttäuschenden ersten Drittliga-Jahr wollte der 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison oben mitspielen – doch die Realität sieht anders aus: Mit nur 13 Punkten aus zwölf Spielen belegt der FCK einen schwachen 16. Tabellenplatz – und blickt dem Abgrund entgegen.

Abstieg könnte das Aus bedeuten

Als Boris Schommers vor knapp vier Wochen die Nachfolge von Trainer Sascha Hildmann antrat, sehnte der 1. FC Kaiserslautern nach einem schwachen Saisonstart die Trendwende herbei. Viel ausrichten konnte der 40-Jährige bisher allerdings nicht. Das 1:3 in Duisburg am Freitag bedeutete bereits die zweite Niederlage im vierten Spiel unter Schommers Regie. Lediglich das Heimspiel gegen Schlusslicht Carl Zeiss Jena konnte der FCK mit dem früheren Trainer des 1. FC Nürnberg gewinnen. Es war der einzige Sieg aus den letzten fünf Spielen, entsprechend rangieren die Pfälzer auf dem 16. Tabellenplatz. Lediglich ein Zähler steht der viermalige Deutsche Meister derzeit über dem Strich, der die Tabelle nach dem 38. Spieltag zerschneidet.

Abstiegskampf statt Aufstiegsrennen, das ist die bittere Realität für den 1. FC Kaiserslautern im Herbst 2019. Was noch vor wenigen Jahren utopisch klang, gehört nun zur Wahrheit dazu: Es droht der Abstieg in die Regionalliga! Die Viertklassigkeit ist nicht nur ein absolutes Horrorszenario für den Traditionsverein, sondern könnte auch das Aus bedeuten. Schon die 3. Liga ist auf Pump finanziert, entsprechend hing die Zulassung im vergangenen Sommer lange am seidenen Faden. Sollte Flavio Becca, durch dessen finanzielle Unterstützung die Lizenz letztlich gesichert wurde, nicht wie geplant investieren, könnten dem FCK für die neue Saison nach "Kicker"-Angaben bis zu zehn Millionen Euro fehlen.

Am Sonntag droht Platz 19

Aus sportlicher Sicht bereitet vor allem die Abwehr allen Grund zur Sorge: Schon 26 Mal musste Torhüter Lennart Grill in dieser Saison hinter sich greifen – nur die Würzburger Kickers kassierten mehr Gegentore (29). Beim 1:3 in Duisburg musste der FCK schon zum fünften Mal in Folge mindestens drei Treffer bei einem Auswärtsspiel hinnehmen – eine erschreckende Zahl. Die Geduld der Fans ist längst aufgebraucht: Das Heimspiel gegen Jena verfolgte die Fanszene stillschweigend von den Sitzplätzen, beim Auswärtsspiel in Duisburg stellten die mitgereisten Anhänger den Support nach 60 Minuten ein und die Mannschaft nach Spielende zur Rede. "Mit Euren Leistungen verspielt ihr Euch unseren Rückhalt", lautete die klare Botschaft der Fans.

"Wir müssen die individuellen Fehler abstellen", bemängelte Schommers nach der Pleite beim MSV. Ob der FCK-Coach bis Sonntag die richtigen Worte findet? Dann steht das Kellerduell beim Chemnitzer FC an. Bei einem Sieg könnten die Lautrer die gefährliche Zone zumindest etwas distanzieren. Bei einer erneuten Niederlage jedoch würde der FCK bereits zum zweiten Mal in dieser Saison in die rote Zone rutschen. Läuft alles gegen die Roten Teufel, findet sich der frühere Bundesligist nach dem 13. Spieltag auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder – und käme dem Abgrund damit ein weiteres Stück näher.

   

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