Schiri-Frust bei Viktoria Köln: "Das ist ja lächerlich"

Auch wenn Viktoria Köln mit dem 1:1 beim SV Meppen leben konnte, stieß der nicht gegebene Treffer den Beteiligten sauer auf.

"Nie und nimmer Foul"

72 Minuten  waren gespielt, als Kevin Holzweiler ein Zuspiel von Kapitän Mike Wunderlich freistehend vor Meppens Keeper Erik Domaschke im Tor zum 2:1 unterbrachte. Doch weil Schiedsrichterin zuvor ein Foulspiel von  Albert Bunjaku an Marco Komenda gesehen haben will, zählte der Treffer nicht – sehr zum Unverständnis von Wunderlich: "Das ist ja lächerlich", meinte der Stürmer nach Spielende, als er im Interview mit "Magenta Sport" die Wiederholung der Szene sah.  "Ich bin weit davon weg, die Leistung der Schiedsrichterin zu kommentieren. Aber bei aller Liebe: Das ist nie und nimmer Foul. Dann muss man jede Situation abpfeifen." Ähnlich äußerte sich Trainer Pavel Dotchev: "Für mich ist das kein Foulspiel, sondern Körperkontakt." Ohnehin war der Viktoria-Coach mit der Linie der Unparteiischen nicht einverstanden:  "Es wurden viele Kleinigkeiten gepfiffen, das hat das Spiel zerfahren gemacht."

liga3-online.de-Experte Babak Rafati bewertete die Szene so: "Bei diesem Zweikampf zwischen Bunjaku und Komenda im Strafraum von Meppen geht keine aktive Aktion von Bunjaku aus und auch ein Foulspiel von ihm liegt nicht vor. Komenda hakt sich selbst unglücklich in die Beine von Bunjaku ein und kommt anschließend selbstverschuldet zu Fall. Der anschließende Treffer hätte somit zählen müssen. Die Schiedsrichterin ist selbst ein wenig irritiert, daher pfeift sie auch später diesen Zweikampf ab. Das ist natürlich eine Fehlentscheidung, der Treffer für Köln hätte zahlen müssen."

Viktoria verfällt in altes Muster

Bitter für die Viktoria – ebenso wie das Zustandekommen des Gegentreffers:  Wie schon in den Spielen gegen Mannheim (2:2) und den FSV Zwickau (0:4) gab es auch in Meppen wieder einen frühen Gegentreffer, als Stefan Puttkammer nach elf Minuten die Führung für die Gastgeber erzielte. Deshalb wirken die Analysen von Cheftrainer Pavel Dotchev auf den Pressekonferenzen nach dem Spiel derzeit oft wie ein Déja-Vu-Erlebnis für einige. So bemängelte er auch diesmal wieder das Auftreten in der frühen Phase der Partie: "Wir haben die Anfangsphase komplett verschlafen. Da haben wir wenig Emotionen und Dynamik entwickelt. Wir haben schon in einigen Spielen ziemlich frühe Gegentore bekommen. Da laufen wir dann immer wieder hinterher." Nach dem Wechsel sah das Ganze bei den Gästen wieder besser aus und die Viktoria kam auch nicht unverdient durch Mike Wunderlich zum Ausgleich (66.).

Was danach folgte, konnte den Kölner Cheftrainer jedoch erneut nicht zufrieden stellen. Nach dem Ausgleich schalteten die Kölner vielmehr in den Verwaltungsmodus. "Es war falsch, nur zu verwalten. Wir hätten bis Schluss aktiv sein müssen und dann hätten wir auch eine Chance gehabt, das Spiel zu gewinnen“, analysierte Dotchev, mache jedoch gleichzeitig klar, dass das auch nicht unbedingt verdient gewesen wäre: "Das wäre sicherlich auch zu viel des Guten gewesen. Wir hätten nach dieser Leistung sehr viel Glück haben müssen, um zu gewinnen." Nicht zuletzt mit Blick auf die Entscheidung der Schiedsrichterin in besagter Szene.

Dotchev kann mit Punkt leben

Somit konnte sich der 54-Jährige am Ende auch mit dem Punkt anfreunden: "Ich bin zufrieden damit. Meppen war die bessere Mannschaft und näher an den drei Punkten. Ich weiß, dass wir Probleme haben und dass uns einige Leute fehlen. Das darf für uns aber keine Entschuldigung sein. Wir haben aber auch mehr Qualität in der Mannschaft." Schon am Freitag haben die Kölner im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (19 Uhr) die Chance, diese Qualität wieder zu zeigen. Mit Platz sechs und 19 Zählern ist der Aufsteiger zwar weiter voll im Soll, der Trend zeigt derzeit aber eher nach unten. Auch deshalb wäre es wichtig, wieder drei Zähler einzufahren und vor allem von Beginn an, aktiv am Spiel teilzunehmen. Ansonsten wird es für Köln in jedem Spiel schwer.

   

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