Alles, was ihr zum 13. Spieltag wissen müsst

Ende Oktober, Spieltag 13 – viel mehr Drittliga-Alltag als zurzeit geht eigentlich nicht. Wie schön, dass die Spielklasse ihren wichtigsten Tugenden treu bleibt und uns bis auf absehbare Zeit reichlich Spannung bietet. An diesem Wochenende mag vielleicht das absolute Kracherspiel fehlen – langweilig wird’s aber nicht, das können wir euch versprechen! Hier ist unsere Vorschau.

Die Ausgangslage

Eine gute Nachricht vorweg: Die Aufstiegskandidaten können es noch. Gezeigt haben das etwa der Hallesche FC mit dem starken 4:0 bei Waldhof Mannheim, wo die Euphorie allmählich etwas abebbt. Auch der MSV Duisburg hat gegen Kaiserslautern seine Pflicht erfüllt, während Eintracht Braunschweig nach dem 0:0 gegen Haching trotz phasenweise Überzahl immer mehr an seiner Torarmut zu knabbern hat. Neu dabei im Verfolgerfeld ist der F.C. Hansa Rostock durch den Auswärtssieg in Magdeburg, und unverhofft mischt auch der FSV Zwickau nahe des oberen Drittels mit.

Weiter unten versammeln sich die Patienten der 3. Liga. Beim FCM etwa herrscht nach nur drei Siegen aus zwölf Spielen Tristesse, gibt es bei Aufsteiger Viktoria Köln keinen Sieg, wird der Blick endgültig nach unten gehen. Auch beim TSV 1860 geht es durch zwei Niederlagen in Folge in Richtung der Abstiegsplätze, Lautern könnte im schlimmsten Fall in Chemnitz bis auf den vorletzten Rang purzeln. Fraglos ist dieses Szenario unwahrscheinlich, haben doch Großaspach (gegen Braunschweig) und Münster (in Ingolstadt) klar die Außenseiterrolle inne.

 

Was sonst so passiert ist

Beim 1. FC Kaiserslautern hat Finanzchef Michael Klatt seinen Rückzug angekündigt. Damit werden sich die krisengeschüttelten Pfälzer in der Führungsriege komplett neu aufstellen müssen. Offen bleibt, wann der potenzielle Investor Flavio Becca auch Geld fließen lässt – dies hat er von der Personalwahl abhängig gemacht.

Seine Schatten voraus wirft das Sachsen-Anhalt-Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC, das jedoch nicht seinen würdigen, stimmungsvollen Rahmen erhalten wird. Zahlreiche Fanklubs des FCM haben neben "Block U" ihr Kommen abgesagt, weil der Tod von Magdeburg-Fan Hannes, der aus einem fahrenden Zug voller Halle-Fans stürzte, auch nach mehr als drei Jahren noch nicht aufgeklärt ist.

 

Vier Spiele im Fokus

Halle in der Favoritenrolle: Hallescher FC gegen den SV Meppen

Ein Mitfavorit war der Hallesche FC für viele Experten, aber das die einstige graue Maus der Liga sogleich ganz oben mitmischen würde? Der Aufschwung an der Saale ist beachtlich, und er hängt maßgeblich an Trainer Torsten Ziegner, aber auch Sturmtank Terrence Boyd. Der schaute sich am Mittwochabend noch das Champions-League-Spiel seines Ex-Klubs RB Leipzig an, sah einen 2:1-Sieg gegen St. Petersburg und konnte als Erkenntnis mitnehmen: Dominanz siegt. Dies will Halle auch daheim gegen den SV Meppen vorleben, der sich zuletzt mit einem 3:1-Erfolg in Duisburg einen Namen als Favoritenschreck machte. Weil den Emsländern danach die Konstanz fehlte, bleiben sie jedoch im hinteren Mittelfeld stecken und sind vor dem Gastspiel beim Spitzenreiter klarer Underdog.

Effenberg als Glücksbringer: KFC Uerdingen gegen Carl Zeiss Jena

Viel besser hätte der Einstand für Stefan Effenberg als Manager in Uerdingen kaum laufen können: In seiner früheren Heimat München gelang der Erfolg bei 1860, insgesamt kommen die Krefelder auf zuletzt sieben Zähler in drei Punktspielen. Jetzt tummelt sich der "Tiger" bereits wieder öffentlichkeitswirksam auf Terminen, so etwa jüngst bei der Eröffnung einer Burgerketten-Filiale – allerdings nicht jener, deren Rufname identisch mit dem Vereinskürzel ist. Sportlich ist die Maßgabe vor dem kommenden Heimspiel klar, denn Carl Zeiss Jena dürfte für jeden Drittligisten daheim als Pflichtsieg gelten. Bislang hat auch noch kein Drittligist vor eigenem Publikum Punkte gegen die Thüringer liegengelassen. Kleines Problem: Der KFC hat erst eines seiner sechs nach Düsseldorf verlegten Heimspiele gewonnen. Souverän sieht anders aus.

Rückenwind an der Ostsee: Hansa Rostock gegen 1860 München

Zum gefühlt 83. Mal seit dem Abstieg aus der 2. Liga 2012 herrscht Aufbruchsstimmung bei Hansa Rostock. Es wäre aber auch fahrlässig, aus dem 1:0-Erfolg in Magdeburg nicht zumindest einen Klecks Selbstvertrauen und Euphorie mitzunehmen – der Rückstand auf die Spitze wird allmählich geringer, Rostock dagegen immer gefestigter. Zudem scheint die Kogge einen guten Kompromiss mit dem eigenen Spielglück gefunden zu haben, überstand etwa zuletzt beim FCM die erste Drangphase gekonnt, um dann eiskalt zuzuschlagen. Nun kommt der TSV 1860; ein klangvoller Name, der qualitativ aber allenfalls Drittliga-Durchschnitt ist. Das taugt für eine große Kulisse, sollte aber eine lösbare Aufgabe sein für Rostock. Nicht zu vergessen. Verliert München, könnte es hinabgehen auf einen Abstiegsplatz. Es ist ein gefährliches Spiel für die Löwen.

FCK in Sorge: Chemnitzer FC gegen den 1. FC Kaiserslautern

Durch den Sieg gegen Duisburg sowie das Remis in Ingolstadt hat der CFC, obgleich er noch immer auf einem Abstiegsplatz steht, eine viel breitere Brust als noch vor einigen Wochen. Der Klub ist zur Ruhe gekehrt, Patrick Glöckner hat die Mannschaft stabilisiert. Läuft alles für die Himmelblauen, können sie am Sonntag mit einem Heimsieg auf den 16. Platz vorrücken. Auf dem steht aktuell Kaiserslautern, das beim 1:3 in Duisburg ein weiteres Mal unter Beweis stellte, aktuell in der Defensivarbeit nicht drittliga-taugliche Leistungen zu zeigen. Während sich das Umfeld noch nicht sicher ist, ob der Austausch an der Vereinsspitze für Optimismus sorgen wird, ist die sportliche Lage weiter enorm kritisch. Auch Trainer Boris Schommers steht nach wenigen Wochen für einige bereits wieder zur Debatte – es sind sehr hektische und schnelllebige Zeiten am Betzenberg.

 

Die mögliche Überraschung:

Der FSV Zwickau! (in Unterhaching)

Sieben Punkte und 8:1 Tore holte der FSV aus den vergangenen drei Ligaspielen, die Westsachsen sind das Team der Stunde. Haching dagegen, der kommende Gegner, teilte zuletzt gleich dreimal die Punkte, steht aber dennoch weiterhin auf dem zweiten Rang. Beim 3:0-Erfolg über die FCB-Reserve wurde Doppelpacker Leon Jensen zum Matchwinner, dabei ist er nur einer von derzeit sechs Neuzugängen, die sich in der Anfangself festgespielt haben. Es gibt gute Gründe, Zwickau den Coup im Süden zuzutrauen – dann würde die Euphorie beim FSV keine Grenzen mehr kennen.

   

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