Mission erster Sieg: Jena nimmt den nächsten Anlauf

Zwölf Spiele, noch kein Sieg: Der FC Carl Zeiss Jena befindet sich nach einem Drittel der Saison tief im roten Bereich der Tabelle. Im Auswärtsspiel beim KFC Uerdingen nehmen die Thüringer am Samstag (14 Uhr) den nächsten Anlauf in der Mission erster Sieg. Für die Fans eine besondere Partie.

Reise in die Vergangenheit

Fünfmal spielte der FC Carl Zeiss Jena in seiner Vereinsgeschichte bisher in Düsseldorf. Die mit Abstand wichtigste Partie war die erste – und liegt bereits 38 Jahre zurück. 1981 traf der FC im Europapokal-Finale der Pokalsieger auf Dinamo Tbilissi – und unterlag mit 1:2. Doch allein die Teilnahme war der größte Erfolg der FCC-Historie. Da das Spiel – ausgetragen im Rheinstadion – auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs stattfand, konnten nur wenige Fans aus Jena mit dabei sein. Das wird sich am Samstag ändern: Unter dem Motto "Damals (fast) niemand. Diesmal ALLE" haben sich bis zu 1.500 Anhänger in der Merkur-Spielarena, dem Nachfolger des Rheinstadions, angekündigt.

"Diesen Bogen von damals zu heute zu spannen, kann zu einem entscheidenden Faktor für uns werden", weiß Trainer Rico Schmitt, der sich noch an die Europapokal-Spiele des FCC erinnern kann: "Genau diese Einstellung, diese Emotionalität in den Aktionen müssen wir auch am Samstag an den Tag legen. Es kann für uns das richtige Spiel zum richtigen Zeitpunkt werden", blickt er voraus.

Entsprechend freut sich der Jenaer Trainer über die große Unterstützung der eigenen Fans: "Es ist wichtig, dass wir diese Unterstützung vor Ort als Mannschaft auch aufnehmen. Viele Fans nehmen da einen gewaltigen Aufwand auf sich, müssen Zeit und Geld investieren, weil sie ihren Club im Hier und Jetzt unterstützen möchten." Die zu erwartende Stimmgewalt, die zu einem gefühlten Heimspiel führen könnte, "müssen wir für uns nutzen", macht Schmitt klar.

Schmidt deutet Veränderungen an

Dabei ist die sportliche Ausgangslage natürlich eine ganz andere als noch vor 38 Jahren. Überlebenskampf in der 3. Liga statt Europapokalfinale heißt die Realität beim FC Carl Zeiss Jena im Herbst 2019. Bereits elf Punkte liegen die Thüringer hinter dem rettenden Ufer und benötigen daher ganz dringend Siege. Die Rollen beim Spiel gegen den KFC sind für den FCC-Coach aber klar verteilt: "Es wird für uns eine große Aufgabe, in die Uerdingen als Favorit geht. Wir sind in der Außenseiterrolle, was aber nichts daran ändert, dass wir das Spiel natürlich mit unseren Fans im Rücken gewinnen wollen."

Auf Matthias Kühne (Kreuzbandriss), Jannis Kübler (Schulterverletzung), Eroll Zejnullahu (Leisten-OP) und Julian Günther-Schmidt (Außenband-Probleme) muss das Tabellenschlusslicht weiterhin verzichten, auch Marius Grösch fällt nach einer Operation am Meniskus für einige Wochen aus. Laut Schmitt sei die Verletzung aber noch so schwerwiegend wie zunächst angenommen, "sodass ich denke, dass wir ihn noch in diesem Kalenderjahr wieder auf dem Platz sehen werden."

Zeitgleich denkt der 51-Jährige über Veränderungen in der Startaufstellung nach – vor allem mit Anton Donkor, René Eckardt und Meris Skenderovic war Schmitt nach deren Einwechselungen am vergangenen Sonntag zufrieden: "Sie haben Impulse gesetzt und waren schnell im Spiel eingebunden. Es drängen sich also viele für Samstag auf." Es ist der nächste Anlauf des FC Carl Zeiss auf drei Punkte. Ob die Partie einen besseren Verlauf nimmt als vor 38 Jahren?

   

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