Zwei Tore nicht gegeben: 1:1 zwischen Köln und dem FCM

Zum Auftakt in den 13. Spieltag trennten sich am Freitagabend Viktoria Köln und der 1. FC Magdeburg mit einem 1:1-Unentschieden. Die Kölner überrumpelten den FCM in der Anfangsphase mit furiosem Angriffsfußball und gingen verdient in Führung. Magdeburg fing sich und glich noch vor der Pause aus. Für Diskussionen sorgte je ein nicht gegebener Treffer auf beiden Seiten.

Bertram antwortet Handle

Dass Aufsteiger Viktoria Köln nach dem 12. Spieltag in der Tabelle vor Zweitliga-Absteiger Magdeburg stehen würde, war vor Saisonbeginn nicht unbedingt abzusehen. Und doch sah die Konstellation vor dem Freitagsspiel wie folgt aus: Viktoria belegte trotz einer Serie von vier Spielen ohne Sieg den sechsten Rang (19 Punkte), Magdeburg mit drei Zählern weniger nur Platz 11. Umso wichtiger war die Partie somit für die ambitionierten Elbestädter. Gäste-Trainer Stefan Krämer baute seine Elf nach der Pleite im Derby gegen Rostock geringfügig um, brachte Debütant Bell Bell und Ernst für Rother und Osei Kwadwo. Auch Kölns Übungsleiter Pavel Dotchev wechselte nach dem Unentschieden in Meppen auf zwei Positionen: Saghiri und Koronkiewicz mussten auf die Bank, Dej und Funke rückten in die Mannschaft.

Zu Beginn der Partie war es dann auch die Dotchev-Elf, die den Ton angab. Köln suchte umgehend den Weg nach vorne und stellte die Magdeburger schon früh vor ernste Schwierigkeiten. Keine fünf Minuten waren gespielt als Gottschling vor dem Tor quer legte, Magdeburgs Jacobsen seinen eigenen Schlussmann anschoss und die Kugel ein ganzes Stück hinter die Torlinie trudelte. Problem an der Sache: Weder Schiedsrichter Patrick Hanslbauer noch dessen zuständiger Assistent erkannten das. So klärte Jacobsen hinter der Linie – und das Spiel lief weiter. Die Viktoria hielt sich allerdings nicht mit großen Protesten auf, sondern schob weiter an. Nur wenig später machten die Domstädter den nicht gegebenen Treffer dann auch vorerst vergessen: Nach Holzweiler-Zuspiel zog Handle kurz vor dem Strafraum ab, Magdeburgs Koglin sorgte ungewollt für die entscheidende Richtungsänderung – 1:0 (9.). Magdeburg, bis zu diesem Zeitpunkt kaum anwesend, kam erst in der Folge zu sich: Preißinger zog von links in den Sechzehner und setzte das Leder knapp neben den rechten Pfosten (12.).

Fast im direkten Gegenzug bot sich der Viktoria die Chance auf das 2:0: Bunjaku war plötzlich frei durch, agierte im Abschluss jedoch unglücklich (14.). In dieser Phase entwickelte sich eine hochattraktive Partie, leichte Vorteile hatten dabei weiterhin die Kölner. Doch der FCM wurde gefährlicher – und brauchte nicht lange bis zum schmeichelhaften Ausgleich. Zunächst fehlte Bertram bei seinem Abschluss noch ein knapper Meter (15.), dann wuchtete der Flügelspieler eine Flanke von Beck per Kopf in die Maschen (20.). Viktorias Bunjaku hatte sich zuvor einen Fehlpass in den Fuß des Gegners geleistet. Bei den Gästen war mit dem Treffer offensichtlich auch das Selbstvertrauen zurückgekehrt, die Spielanteile verschoben sich zusehends. Nach einem FCM-Standard setzte sich Müller durch, scheiterte letztlich aber an Kölns Schlussmann Mesenhöler (26.). Anschließend verflachte das Geschehen erstmals. Geschuldet war dieser Umstand der härteren Gangart beider Teams, die gegnerische Angriffe mehrfach mit unlauteren Mitteln unterbanden. Großchancen gab es so bis zur Pause nicht mehr zu bewundern, dafür verteilte Schiedsrichter Hanslbauer insgesamt fünf Gelbe Karten – eine davon erhielt Kölns Cheftrainer Dotchev (40.)

Magdeburg rennt vergeblich an

Stefan Krämer hatte in der Pause offenbar die richtigen Worte gefunden, denn seine Magdeburger kamen angriffslustig aus der Kabine. Nachdem die ersten Offensivaktionen noch verpufften, gab es nach einer weiteren Ecke: Diese fand den zentral postierten Beck, welcher die Kugel per Kopf an den Innenpfosten setzte (53.). Der FCM blieb am Drücker, bekleckerte sich in der nächsten Szene allerdings nicht mit Ruhm: Ernst zog in den Strafraum und ging ohne Körperkontakt theatralisch zu Boden. Statt Elfmeter gab es für den Abwehrmann allerdings nur die Gelbe Karte sowie einige böse Worte der Gegenspieler (55.). Abgesehen von dieser Szene lief im Offensivspiel der Gäste vieles zusammen. Das veranschaulichte insbesondere der folgende FCM-Angriff: Ein starker Pass von Gjasula fand in der Spitze Beck, der Angreifer legte per Hacke auf Jacobsen – den Einschlag verhinderte schließlich Kölns de Vita (58.).

Auch rund vier Minuten später fehlten nur Nuancen: Viktoria-Keeper Mesenhöler verschätzte sich beim Herauslaufen gravierend, sodass Ernst in Richtung Tor köpfen konnte, Funke klärte. Unklar blieb jedoch, ob auf oder knapp hinter der Torlinie (62.). Das Spiel lief jedenfalls weiter und die Hausherren schafften es kaum einmal, die Magdeburger in die eigene Hälfte zurückzudrängen. Entsprechend gelegen kam den Kölnern, dass der FCM zumindest zeitweise etwas Tempo aus den eigenen Aktionen nahm. Beide Trainer nutzten diese Phase für einen ersten Wechsel: Aufseiten der Kölner kam Saghiri für Ristl (69.), bei Magdeburg ersetzte Osei Kwadwo Preißinger (70.). Anschließend stellte sich schnell wieder das gewohnte Bild ein: Der FCM lief an, die Viktoria verteidigte leidenschaftlich. Trotzdem bot sich Gäste-Angreifer Beck kurz darauf die nächste Großchance. Der Routinier erlief einen Steilpass, entschied sich in halbrechter Position jedoch für einen weiteren Haken anstatt die freie Schussbahn zu nutzen, am Ende blieb sein Abschluss in den Kölner Abwehrbeinen hängen (79.).

Die Führung für Magdeburg wäre schon zu Beginn der Schlussphase durchaus verdient gewesen, doch die Kugel wollte an diesem Abend kein weiteres Mal die Torlinie überqueren. So lief die Krämer-Elf zwar weiter an, konnte sich dabei aber nicht mehr entscheidend vorarbeiten. Vielmehr witterte auch die Viktoria noch einmal die Chance auf den Lucky Punch: Immer wieder suchten die Höhenberger den schnellen Weg nach vorne. Letztlich hatten beide Teams allerdings zu viele Körner gelassen, Großchancen sprangen nicht mehr heraus. Es blieb bei einem 1:1-Unentschieden, mit dem die Kölner wohl besser leben können als der FCM. Die Viktoria verbessert sich durch den Punktgewinn auf Tabellenrang fünf, Magdeburg hingegen bleibt im Niemandsland der Tabelle hängen. In der kommenden Woche treten die Rheinländer bei 1860 München an, Magdeburg empfängt Tabellenführer Halle zum Derby.

   

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