2:2! Jenas Donkor antwortet Kölns Wunderlich spät
Zum Auftakt des 15. Spieltags trennten sich Viktoria Köln und Carl Zeiss Jena mit einem 2:2-Unentschieden. Die Gäste dominierten den ersten Durchgang und gingen verdient in Führung. Nach Wiederanpfiff präsentierte sich hingegen die Viktoria deutlich stärker und drehte die Partie zunächst – ehe Jenas Donkor in der Schlussminute ausglich.
Kurz vor der Pause: Gabriele belohnt Jena
Stolze 15 Punkte trennten den Tabellenachten aus Köln vor dem Freitagsspiel von Schlusslicht Carl Zeiss Jena. Das Klassement also legte einen eindeutigen Favoriten nahe. Beim Blick auf die Formkurve sah das schon anders aus: Die Kölner Viktoria konnte seit Mitte September keinen Dreier mehr einfahren, wohingegen der FCC am vergangenen Wochenende gegen Rostock den ersten Saisonsieg feiern durfte und neuen Mut tankte. In Sachen personelle Veränderungen nahmen sich Kölns Trainer Pavel Dotchev und Jenas Rico Schmitt nichts – beide tauschten im Vergleich zum letzten Auftritt zweimal. Aufseiten der Domstädter rückten Lang und Saghiri für Gottschling und Dej in die Elf, bei den Gästen spielten Gabriele und Fassnacht anstelle von Bock und Donkor.
Jena schien sich vorgenommen zu haben, dem ersten Dreier gleich den zweiten folgen zu lassen und begann entsprechend forsch. Während Köln den Ball zu Beginn häufiger in den eigenen Reihen hatte, waren es die Thüringer, die deutlich zielstrebiger nach vorne spielten. Folgerichtig verbuchte der FCC die erste Möglichkeit für sich: Köln-Keeper Mesenhöler klärte einen Steilpass zunächst vor Jenas Käuper. Die Kugel landete allerdings bei Angreifer Pagliuca, dessen Weitschuss Willers gerade so zur Ecke klärte (12.). Auch der Standard wurde durchaus gefährlich, an Freund und Feind vorbei zischte die Kugel einmal durch den Sechzehner (13.). Kurz darauf meldete sich die Viktoria in der Partie an – und ging beinahe direkt in Führung. Wunderlich steckte kurz vor dem Strafraum auf Handle durch, der freistehend am grandios parierenden Coppens scheiterte (18.). Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, intensive Zweikämpfe im Mittelfeld prägten das Geschehen.
Erst in der 25. Spielminute ging es wieder in Richtung Tor – und zwar das der Gäste. Nach einem Freistoß kam Holzweiler an das Leder und prüfte mit einem Flatterball aus rund 30 Metern Torentfernung Schlussmann Coppens. Im Gegenzug der FCC: Am Ende einer sehenswerten Passstafette schloss Käuper auf Höhe der Strafraumgrenze ab, Mesenhöler sicherte den Ball mit etwas Mühe (28.). Ansonsten geschah in dieser Phase wenig, der ein oder andere Stadionbesucher dürfte sich bereits mit dem torlosen Unentschieden zur Pause abgefunden haben. Dann jedoch machte sich der Tabellenletzte noch einmal auf, etwas daran zu ändern. Pagliuca kam in der Mitte der gegnerischen Hälfte an die Kugel und fand mit einem punktgenauen Steilpass den durchstartenden Gabriele. Der Angreifer behielt vor Mesenhöler die Nerven und schoss wuchtig ein (37.). Die Viktoria antwortete tatsächlich noch vor dem Halbzeitpfiff, Bunjakus Treffer verweigerte Schiedsrichter Timo Gerach aufgrund einer Abseitsstellung jedoch die Anerkennung (45.).
Donkor krönt wahnwitzige Schlussphase
Mit viel Wut im Bauch kamen die Kölner aus der Kabine, Jena wurde umgehend am eigenen Strafraum eingeschnürt. Und so dauerte es keine zehn Spielminuten, ehe der Ausgleich fiel. Wunderlich bekam den Ball nach einer Ecke ein zweites Mal in den Fuß und fand rund fünf Meter vor dem Tor Bunjaku. Viktorias Goalgetter setzte sich gleich gegen mehrere FCC-Verteidiger durch, seinen wuchtigen Kopfball konnte Torhüter Coppens schließlich nicht mehr abwehren. Auch Schiedsrichter Gerach hatte an dieser Szene nichts auszusetzen (51.). Die Hausherren versuchten, den Moment zu nutzen und drängten sogleich auf den nächsten Treffer. Jena hingegen taumelte, hatte bei Saghiris unplatziertem Abschluss allerdings das Glück auf seiner Seite (53.). Die Höhenberger liefen weiter an, verpassten es aber zunächst, das Spiel gänzlich zu drehen.
Jena, zuvor ausschließlich in der Defensive gebunden, rückte mit der Zeit wieder weiter nach vorne und befreite sich zunehmend aus der Umklammerung. Über zwei Standardsituation gelang es, auch in der Offensive wieder Akzente zu setzen. Erst landete ein abgefälschter Hammann-Freistoß aus halbrechter Position auf dem Tordach (61.), dann überraschte Jenas Nummer zehn Viktoria-Keeper Mesenhöler fast im kurzen Eck (63.). Kurz darauf nahm Rico Schmitt Torschütze Gabriele vom Feld und brachte mit Donkor einen frischen Offensivmann (70.). Die Marschroute war klar: Drei Punkte sollten her. Einen unmittelbaren Effekt hatte der Wechsel indes nicht. Vielmehr wurden die Gastgeber wieder stärker, Coppens klärte einen Dietz-Kopfball zur Ecke (74.). Noch knapper wurde es in der 77. Spielminute: Nach einem Wunderlich-Zuspiel zielte Bunjaku um haaresbreite am rechten Pfosten vorbei (77.).
Statt selbst noch einmal auf den Siegtreffer zu drängen, war der FCC nun fast ausschließlich hinten gebunden – die Einschläge rückten näher. Die Schlussminuten liefen bereits, als die Domstädter einen Freistoß knapp vor dem gegnerischen Strafraum zugesprochen bekamen. Wunderlich, als Experte für derartige Situation bekannt, machte seinem Ruf alle Ehre: Der Viktoria-Kapitän schoss die Kugel unter der Mauer hindurch, Coppens war chancenlos (83.). Jena schien nun geschlagen – hatte allerdings ebenfalls noch eine Kugel im Lauf. Nach einer Ecke scheiterte Skenderovic noch an Mesenhöler, der eingewechselte Donkor setzte dem Wahnsinn im Nachsetzen die Krone auf (90.). Anschließend war Feierabend, Köln und Jena trennten sich am Ende einer äußerst kurzweiligen Partie mit 2:2-Unentschieden.