Aspach verbucht Gewinn: "Werden nicht Vollgas ins Risiko gehen"

Auf der Mitgliederversammlung der SG Sonnenhof Großaspach konnte der Dorfklub am Dienstagabend unter den wichtigsten Beschlüssen ein positives Saisonergebnis für die Spielzeit 2019/20 verkünden. Im Interview sprach Vorstandsvorsitzender Andreas Benignus im Detail über die Lage der SGS.

Gewinn von 21.000 Euro

Nach der 0:3-Niederlage gegen den SV Waldhof Mannheim rutschte die SG Sonnenhof Großaspach wieder unter den Tabellenstrich, der den Abstieg in die Regionalliga besiegeln würde. "Wir sind diese Situation ein Stück weit gewohnt, haben zum Beispiel in der Vorsaison bis zum letzten Spieltag einiges mitgemacht", lässt sich SGS-Vorstandsvorsitzender Andreas Benignus davon aber nicht aus der Reserve locken, wie er in einem Interview mit der "Backnanger Kreiszeitung" sagte. Denn für die Großaspacher stehen erst einmal positive Nachrichten an, angeführt von einem positiven Saisonergebnis von 21.172,80 Euro in der 3. Liga.

Eine Summe, die auf den ersten Blick vielleicht klein erscheinen mag, doch für die Aspacher ein beachtliches Ergebnis ist – andere Klubs in der Spielklasse haben immerhin bis zu 20 Millionen Euro an Verbindlichkeiten aufzuweisen. "Wir wollen dauerhaft in der Dritten Liga und im Profisport bleiben. Da fühlen wir uns wohl, das ist für uns nach wie vor eine Riesennummer", steckt sich Benignus daher kleinere Ziele, als den Weg nach ganz oben auf Biegen und Brechen anzugehen. Dies gelingt der SGS nunmehr schon seit sechs Jahren in Folge, das Verschieben von Geld im Profi-Geschäft findet aber auch beim Dorfklub statt.

"Haben uns stark entwickelt"

Deshalb behält Benignus auch sein Credo: "Für die Finanzen gilt dennoch: Wir waren stets solide und bleiben das auch. Da gibt es keine Abkehr von der bisherigen Vorgehensweise. Wir werden nicht Vollgas ins Risiko gehen, wie es einige Drittligisten tun." Mit neuen Maßnahmen müsse eine Einnahmssteigerung daher bewältigt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der SG Sonnenhof zu erhalten – oder gar zu steigern. Der Druck in der 3. Liga wird schließlich nicht kleiner, sodass auch ein kleiner Verein wie Großaspach zur finanziellen Entwicklung gezwungen ist: "Es ist klar erkennbar und wird auch beim DFB registriert, dass die Risikobereitschaft der Klubs mit der Einführung des vierten Absteigers nochmals extrem gestiegen ist."

Eine dieser Maßnahmen könnte das Nachwuchsleistungszentrum der SGS werden, das die Jugend- und Talentförderung des Vereins enorm vorantreiben würde. "In der Jugend- und Talentförderung haben wir uns in den letzten 18 Monaten stark entwickelt. Da hat sich viel getan, auch wenn wir den noch sehr großen Abstand zwischen der Ersten und zum Beispiel der U19 weiter verringern wollen", erklärt Benignus, dass der Verein davon langfristig profitieren soll. Die Kriterien für eine Zertifizierung des NLZ sieht die SGS bereits erfüllt, wenngleich die Suche nach einem geeigneten Standort äußerst schwierig verläuft. "Der DFB hat Personalprobleme und bekommt die Zertifizierung nicht gebacken, was mehr als unglücklich ist", wendet sich der Vorstandsvorsitzende kritisch an die Zentrale. Alles in allem ist die SGS aber weiterhin auf einem soliden Weg, um nach Benignus' Wunschvorstellung auch 2029 noch in der 3. Liga spielen zu können.

   

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