Kaiserslautern: Becca konkretisiert Interesse an Stadion-Kauf
Das Interesse von Flavio Becca an einem Kauf des Fritz-Walter-Stadions besteht unverändert. Diesbezüglich traf sich der potenzielle FCK-Investor nun mit Kaiserslautern Oberbürgermeister Klaus Weichel. Ein Verkauf von Stadion und umliegenden Arealen läge laut "SWR"-Informationen durchaus im Interesse der Stadt, gestaltet sich jedoch – wie so vieles im Dunstkreis der Roten Teufel – äußerst kompliziert.
"Er hat seine Absichten dargelegt"
Flavio Becca möchte Engagement und Einfluss beim 1. FC Kaiserslautern nach wie vor intensivieren, zur Debatte steht weiterhin ein Kauf des Fritz-Walter-Stadions. Zum Stand der Dinge äußerste sich nun Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel. Richtig ist demnach, "dass ein erneutes Treffen mit Flavio Becca stattgefunden hat. Und er hat seine Absichten dargelegt, die dreiteilig sind." Becca hat neben dem Stadion auch ein Auge auf unmittelbar dazugehörige sowie umliegende städtische Flächen geworfen. Letztere wurden bereits mit einem Bebauungsplan versehen, den der 57-Jährige der Stadt vorlegte.
Dass der Unternehmer mit seinen Plänen keinesfalls auf taube Ohren stößt, bestätigte Weichel unumwunden. So stellt das Stadion für die Stadt eine große finanzielle Belastung dar: Die Unterhaltungs- und Sanierungskosten steigen stetig, der 1. FC Kaiserslautern hingegen ist längst nicht mehr so liquide und stellte kürzlich einen erneuten Antrag zur Mietminderung auf 425.000 Euro. Doch das ist nicht alles. "Das Stadion bringt ja auch Unterhaltskosten mit sich, die auch in einem deutlichen Millionenbetrag liegen", führte der Oberbürgermeister aus. In einem zweiten Antrag bitten die Roten Teufel um eine um eine Übernahme auch dieser Kosten. Hier wäre nicht zuletzt die Stadiongesellschaft gefragt – eine hundertprozentige Tochter der Stadt.
Bürgschaft könnte Betze-Deal platzen lassen
Ein finanzkräftiger Käufer trifft auf einen verkaufswilligen Inhaber – steht der Veräußerung des Betze also nichts mehr im Wege? Ganz so einfach ist es nicht. Sowohl der Stadionkauf als auch die Vermarktung der umliegenden, rund 15 Hektar großen Flächen müssten laut Gesetz europaweit ausgeschrieben werden. Das Verfahren würde sich auf diese Weise enorm in die Länge ziehen. Umgehen könnten die Beteiligten jene Regel nur, wenn Becca sich bereit erklärt, die komplette Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern GmbH zu übernehmen – inklusive einer Bürgschaft für 65 Millionen Euro Schulden aus Zeiten des Umbaus zur WM-Arena. Immerhin: Zweifel an der tatsächlichen Finanzkraft Beccas bestehen trotz anderslautender Medienberichte nicht. Zumal vor dem Gang zum Notar "natürlich eine Prüfung stattfindet, dass das Geld, was wir vereinbart haben, auch fließen wird."
Geschäftsführer-Suche läuft
Unterdessen läuft die Suche nach den neuen Geschäftsführern auf Hochtouren. Laut der "Rheinpfalz" soll sich die Gruppe um Markus Merk mit einem Kandidaten, der die Nachfolge von Finanzchef Michael Klatt übernehmen soll, weitgehend einig sein. Auch im Hinblick auf einen Nachfolger für Sportchef Martin Bader sollen bereits erste Kontakte geknüpft worden sein. Als Kandidaten gelten Marc Arnold (zuletzt Eintracht Braunschweig), Christian Hochstätter (VfL Bochum) und Ottmar Schork (SV Sandhausen). Eine Entscheidung wird nach der Mitgliederversammlung am 1. Dezember fallen.