Tristesse in Münster: "Müssen uns bei den Fans entschuldigen"
Und wieder nichts. Auch im zwölften Spiel in Folge blieb der SC Preußen Münster sieglos. Stattdessen setzte es eine herbe 2:4-Pleite beim FSV Zwickau – ein neuerlicher Tiefpunkt in dieser Saison. Die Zukunft von Trainer Sven Hübscher scheint ungewiss.
"Haben gepennt"
Als der 40-jährige Preußen-Coach unmittelbar nach Abpfiff der Partie zum Interview mit "Magenta Sport" gebeten wurde, wirkte Hübscher sichtlich mitgenommen: "Kurz nach dem Spiel ist es schwer, eine Erklärung für die Niederlage zu finden." Er fand sie dann aber doch – und kam auf die Phase kurz vor und nach der Pause zu sprechen. Erst kassierte der SCP in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit das 1:2, ehe direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit ein Doppelschlag der Hausherren folgte (49. / 51.) und die Niederlage der Preußen damit bereits früh besiegelte. "Weil wir gepennt haben, verlieren wir das Spiel", ärgerte sich Hübscher.
Die beiden Gegentore unmittelbar nach dem Seitenwechsel seien "schlecht verteidigt" gewesen, so der 40-Jährige. Vor allem beim Treffer zum 1:4, der aus einem Freistoß resultierte, ließen sich die Preußen komplett überrumpeln. Bitter zudem: Weil der Ball zuvor nicht ruhte, hätte das Tor eigentlich nicht zählen dürfen. "Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen", befand Hübscher und monierte: "Zwickau hat uns vorgemacht, wie man Fußball spielt. Fair, aber körperbetont. Sie haben uns hinterher weggebissen." Die Preußen hingegen zeigten – abgesehen von den ersten 30 Minuten – eine Leistung, mit der der Klassenerhalt kaum gelingen dürfte. Sportchef Malte Metzelder sprach gegenüber den Vereinsmedien diesbezüglich von einer "ganz schwachen Leistung. Wir wussten zwar, was uns erwartet, haben aber kein Mittel gefunden." Da half es auch nichts, dass der SCP auf die frühere FSV-Führung (3.) eine schnelle Antwort lieferte (4., Özcan) und acht Minuten vor Schluss auf 2:4 verkürzen konnte (Mörschel).
Fans stellen Mannschaft zur Rede
Auch Ole Kittner war bedient und berichtete von einer "unglaublichen Enttäuschung" in der Kabine. Zeitgleich sieht sich der 32-Jährige "voll in der Verantwortung, den Laden zusammenzuhalten." Darüber hinaus befand Kittner: "Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen, die für uns heute wieder quer durch Deutschland gefahren sind." Rund 150 Anhänger hatten den SCP nach Westsachsen begleitet. Mitte der zweiten Halbzeit stellten sie den Support ein und packten ihre Fahnen zusammen. Nach der Partie stellten sie die Mannschaft am Zaun zur Rede.
Seit dem 3:2 am 4. Spieltag gegen den 1. FC Kaiserslautern warten die Adlerträger auf einen Sieg – zwölf Spiele sind seitdem vergangen. In der Tabelle steckt Münster mittlerweile tief im Abstiegskampf und hat drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Angesichts der weiterhin andauernden Sieglos-Serie scheint die Zukunft von Sven Hübscher fraglich. Bisher hatte Metzelder jegliche Diskussion um den 40-Jährigen im Keim erstickt, doch nach der Pleite in Zwickau dürfte Gesprächsbedarf bestehen. Vor allem aufgrund der Art und Weise, wie die Niederlage zustande kam. Ob Hübscher am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen Waldhof Mannheim noch auf der Bank sitzen wird?