Hansa enttäuscht beim FCK: Härtel schlägt Alarm

Was für ein schwacher Auftritt des F.C. Hansa Rostock in Kaiserslautern. Beim 0:2 auf dem Betzenberg zeigte sich die Kogge ohne Ideen im Spiel nach vorne und blieb deutlich hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Trainer Jens Härtel fand nach der dritten Pleite in Folge klare Worte – und schlug Alarm.

"Bin überhaupt nicht zufrieden"

Lange standen Spieler und Trainer im Anschluss an die Niederlage auf dem Platz im Kreis zusammen – offenbar gab es reichlich Redebedarf. Als die Mannschaft dann zu den mitgereisten Fans ging, war der Gästeblock bereits nahezu komplett leer. Viele Anhänger hatten das Stadion mit Abpfiff fluchtartig verlassen – zu groß war die Enttäuschung über den phasenweise blutleeren Auftritt ihrer Mannschaft. Über die komplette Spielzeit kam die Härtel-Elf nicht zu einer gefährlichen Torchance – es fehlten schlicht die Ideen. Zudem war der FCH in den Zweikämpfen nicht präsentiert, agierte über weite Strecken körperlos und leistete sich zahlreiche Ballverluste. Auch eine Reaktion nach der Pause blieb aus, eher hatte Hansa Glück, dass es bei den zwei Gegentreffern durch Kühlwetter (23.) und Pick (43.) blieb.

"Ich bin überhaupt nicht zufrieden", wurde Härtel im Interview mit "Magenta Sport" deutlich und konnte die Reaktion der Fans "absolut" nachvollziehen: "Mir geht es genauso." Was der Hansa-Coach bei seinen Jungs besonders vermisste, waren "Zielstrebigkeit und Wille." Im Training unter der Woche habe sich ein derartiger Auftritt "überhaupt nicht" angedeutet, beteuerte ein "enttäuschter" und "überraschter" Härtel. "Sonst hätte ich möglicherweise anders aufgestellt."

Härtels Ideen verpuffen

Doch auch so verpufften die Ideen des Trainers: John Verhoek wirkte als einzige Sturmspitze wie ein Fremdkörper im Rostocker Spiel, im fehlte jegliche Bindung. Auch der eingewechselte Pascal Breier konnte in den letzten 30 Minuten keine Akzente setzen. Allerdings ließ ihn Härtel nicht auf einer Lieblingsposition im Angriff, sondern auf der offensiven Außenbahn spielen. Eine Entscheidung, die durchaus überraschend war. Unter dem Strich "sehr, sehr ärgerlich, dass wir so ein Spiel abliefern", meinte Härtel und schlug Alarm: "Wenn wir so spielen, müssen wir uns nach unten orientieren. Das war deutlich zu wenig." In der Tat beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze "nur" noch sieben Punkte.

Bitter zudem: Mit einem Sieg auf dem Betzenberg hätte Hansa bis auf drei Punkte an den Relegationsrang heranrücken können. So aber sind es nun weiterhin sechs Punkte. Und deutlich schwerer wiegt wohl die Erkenntnis, dass Rostock mit der Leistung von Sonntag kaum etwas mit dem Aufstieg zu tun haben wird. "Wir hoffen jetzt auf eine Reaktion gegen Würzburg", blickte der Hansa-Coach voraus. Die Kickers liegen zwar fünf Ränge unter der Kogge, würden mit einem Sieg aber an Rostock vorbeiziehen. Dann dürfte die Stimmung an der Ostsee wohl kippen.

Bangen um Nartey

Ob Nikolas Nartey gegen Würzburg dabei sein kann, ist fraglich. Der 19-Jährige war in der 20. Minute umgenickt und musste verletzt ausgewechselt werden. "Es scheint eine Bänderverletzung im Fuß sein", lautete die erste Diagnose von Härtel. "Wir müssen nun die weiteren Untersuchungen abwarten." Nach Stand der Dinge wird Hansa aber wohl ohne den defensiven Mittelfeldspieler eine Reaktion zeigen müssen.

 

   

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