Nachspielzeit zum 2. Spieltag: Versprochen ist versprochen
Albert Streit hatte es im Interview mit liga3-online.de angekündigt: Er möchte mit Leistung auf dem Platz den Menschen in Aachen etwas zurückgeben. Und der Kapitän der Alemannia ließ seinen Worten Taten folgen – und was für welche! Ein satter Schuss aus 20 Metern bedeutete das 1:0, wenig später folgte ein direkt verwandelter Freistoß. Burghausen kam durch Josef Cinaz nach der Pause auf 1:2 heran, doch Kefkir markierte nach einem Konter das 3:1. Holz traf in der Nachspielzeit noch zum 2:3, doch am Ende stand eine verdiente Niederlage für Burghausen.
Rot-Weiß Erfurt vs 1.FC Heidenheim:0:4 – Von wegen Alteisen
Diese Reise hat sich gelohnt: Gleich vier Tore durfte der kleine, kompakte Pulk der nach Erfurt gekommenen Heidenheimer Fans bejubeln. Kapitän Schnatterer zirkelte einen Freistoß ins Netz, Neuzugang Titsch-Rivero legte zum 2:0 nach und danach bewies Michael Thurk, dass er noch weiß, wo das Tor steht. Der Ex-Bundesligastürmer erzielte die zwei Tore, die den Endstand bedeuteten, einen davon per Elfmeter. Nach diesem Match werden die Anhänger des FCH darauf hoffen, dass ihre Mannschaft diese starke Frühform konservieren kann. Die Erfurter Fans dagegen werden die zwei bisher gespielten Partien möglichst bald vergessen wollen.
SV Babelsberg 03 vs SV Darmstadt 98: 2:0 – Ohne Tore geht es nicht…
Wenn man keine Torgefahr ausstrahlt, ist es schwierig ein Spiel zu gewinnen. Der SV 98 besaß im gesamten Spiel gegen Babelsberg keine einzige gefährliche Torchance. Die Filmstädter zeigten sich eiskalt im Ausnutzen ihrer Möglichkeiten und erzielten zwei Tore bei vier Chancen. Neben Aaron Berzel traf Süleyman Koc für Babelsberg, der vom Verein eine zweite Chance erhielt: Koc sitzt eigentlich in Haft, ist aber Freigänger. Sein Treffer wurde natürlich überschwänglich bejubelt.
Karlsruher SC vs Hallescher FC: 0:0 – Partnerstädte trennen sich freundschaftlich
Pfosten, vergebene Chancen und eine konzentrierte Defensivleistung der Gäste verhinderten einen Karlsruher Sieg über Aufsteiger Halle. Der HFC steht mit 4 Punkten nach Spielen gegen vermeintlich starke Gegner sehr gut da – Saisonstart bisher geglückt. Randnotiz: KSC-Star Calhanoglu schoss zwar auch in diesem Match die Freistöße, doch gelang ihm kein solch genialer wie im Spiel gegen Heidenheim. Ist eben auch nur ein (junger) Mensch, von dem man nicht in jeder Partie Wunderdinge erwarten sollte.
1.FC Saarbrücken vs VfL Osnabrück: 0:1 – Heimkehrer Thomik und Doppel-Sökler
Zum Spiel ist schnell alles gesagt: Osnabrück kann sich bei Torwart Riemann bedanken, dass es drei Punkte aus dem Saarland entführen konnte. Denn der 1.FCS war die aktivere Mannschaft, der die Fortune vor dem Tor abging. Nun zu den zwei interessanteren Storys des Spiels: Das goldene Tor erzielte mit Paul Thomik ein Rückkehrer zum VfL: Der Abwehspieler spielte bereits in der zweiten Bundesliga für die Lila-Weißen. Gleich im zweiten Spiel den entscheidenden Treffer zu besorgen, nennt man wohl eine gelungene Rückkehr. Auf Seiten der Saarbrücker stand ab der 57. Minute das Bruderpaar Sven und Marcel Sökler das erste Mal gemeinsam im Profifußball auf dem Platz. Wie gerne hätte der Techniker Sven seinem sieben Jahre jüngeren Bruder Marcel (der im Sturm spielt) ein Tor aufgelegt – aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Borussia Dortmund II vs Arminia Bielefeld: 1:1 – Heja kleiner BVB…
Im Vorbericht des zweiten Spieltages stellte liga3-online.de die Frage, ob die Stadt des deutschen Meisters auch dritte Liga „kann“. Sie kann. 5500 Zuschauer weilten im Stadion Rote Erde, darunter jedoch auch eine stattliche Zahl an Arminia Bielefeld-Fans. Nach Bielefelds Führung durch Schönfeld kam die Borussia auf und erzielte in Person von Rico Benatelli den Ausgleich. Im weiteren Spielverlauf drückte die Elf von Trainer David Wagner die Arminen immer weiter hinten rein, doch mit Glück und Geschick schafften es die Ostwestfalen den Punkt aus Dortmund mitzunehmen.
SpVgg Unterhaching vs Hansa Rostock: 3:0 – Die Münchener Vorstadt als falscher Film
Es machten sich zahlreiche Hansa Rostock-Anhänger auf den langen Weg nach Bayern. Hin und zurück macht von Stadion zu Stadion 1564 Kilometer – für ein 0:3. Die mehreren Hundert Fans der Kogge waren zu bemitleiden, blieb ihre Mannschaft doch vieles bis alles schuldig. Unterhaching dagegen spielte groß auf: Thee, Rohracker und Voglsammer trafen für die Hachinger. Der Sieg gegen den Absteiger war auch in dieser Höhe verdient, bei dem auch noch Patrick Wolf die rote Karte sah. Droht da etwa Ärger mit dem Herrn Papa?
Kickers Offenbach vs VfB Stuttgart II – 1:3 – Heimpremiere ohne Happyend
Die Stimmung in Offenbach könnte nach dem verpatzten Auftakt in die neue Spielzeit besser sein. Über weite Strecken waren die Kickers in der Partie gegen die U23 des VfB Stuttgart die schlechtere Mannschaft. Die Tore resultieren daher, dass die OFC-Abwehr die Bälle nicht heraus bekam. So konnten sich letztendlich Janzer, Benyamina und Hemlein bedanken. Offenbach konnte zwar durch Fetsch bereits in der 64. Minute auf 1:3 verkürzen, doch langte es nicht mehr für einen weiteren Treffer. Doch Kopf hoch OFC, es werden noch viele Tore und gute Spiele im neuen Stadion am Bieberer Berg zu bewundern sein. Noch ein Satz fürs Phrasenschwein: Der Schalter muss nur irgendwann umgelegt werden.
Preußen Münster vs Chemnitzer FC – 1:0 – Anton Fink auf „Preußisch“? Taylor!
Schon nach 9 Minuten traf Matthew Taylor für die Preußen – zwei Spiele, zwei Tore. Bisher stellt der US-Amerikaner eine absolute Bereicherung für die Mannschaft von Pavel Dotchev dar. Im gut besuchten Preußenstadion machten die Hausherren den Traumstart perfekt, denn der CFC konnte nicht an die gute Leistung aus dem ersten Spiel gegen Babelsberg anknüpfen – die Torgefahr ging den Sachsen fast gänzlich ab. Auch Anton Fink, der Torjäger der letzten Saison konnte die Niederlage nicht verhindern. Ihm fehlt das „Momentum“ der letzten Rückrunde, das zurzeit der eben schon genannte Taylor zu haben scheint. Den Preußenfans wird’s recht sein…
Stuttgarter Kickers vs SV Wehen-Wiesbaden – 0:0 – Einfach ist manchmal eben doch schwer
Schon in der letzten Woche scheiterte der Aufsteiger an seiner unzureichenden Chancenauswertung. Gegen Wehen-Wiesbaden reichten auch zwei Elfmeter nicht zu Treffern – erst schoss Leist über das Tor, dann scheiterte Neuzugang Alvarez an Torhüter Michael Gurski. Jener war auf Seiten der Hessen aber auch der einzige, der sich diesen Punkt verdiente, denn es sprach eigentlich alles für einen Kickers-Sieg. Aber eben nur eigentlich.
Gewinner des Spieltages: Albert Streit
Siehe Punkt 1: Versprechen gehalten, Super Leistung gezeigt, zwei herrliche Tore erzielt, seine Mannschaft zum Sieg geführt – was will ein Fußballspieler mehr?
Verlierer des Spieltages: Die mitgereisten Fans von Hansa Rostock
Es tut uns wirklich Leid, noch einmal den Finger in die Wunde zu legen, doch diese Anzahl von Kilometern für ein 0:3 auf sich zu nehmen, ist definitiv geeignet diesen Titel zu bekommen.
FOTO: Flohre Fotografie
