Eintracht Braunschweig: Finanzielle Situation bleibt angespannt
Bis kurz vor 1 Uhr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag dauerte am Abend die Mitgliederversammlung bei Eintracht Braunschweig. An dessen Ende stand fest: Während Ex-Profi Dennis Kruppe neuer Vizepräsident ist, wurde Sebastian Ebel als Präsident wiedergewählt. Die finanzielle Situation der Eintracht bleibt derweil angespannt.
Ebel im Amt bestätigt
Überraschend kam die Wiederwahl von Ebel nicht, wenngleich der 56-Jährige vor einem Jahr angekündigt hatte, sein Amt mit Ende der Laufzeit niederzulegen. Doch Ende Oktober machte Ebel "auf Wunsch sehr vieler der Eintracht Verbundenen" und nach "reiflichen persönlichen wie beruflichen Abwägungen" den Rückzug vom Rückzug und kandierte erneut. Mit 329 Ja-Stimmen bei 31 Gegenstimmen und 16 Enthaltungen wurde der 56-Jährige am Abend wiedergewählt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht, nachdem die Präsidentenfindungskommission keinen geeigneten Kandidaten finden konnte. "Ich bin überzeugt und brenne darauf, dass wir gemeinsam etwas bewirken können", wird Ebel in der "Braunschweiger Zeitung" zitiert.
Unterstützung erhält der Eintracht-Chef künftig von Dennis Kruppke. Der ehemalige Kapitän der Löwen und aktueller NLZ-Leiter wurde aus der Versammlung heraus nominiert, durch den Wahlausschuss aufgestellt und von den anwesenden Mitgliedern gewählt. Ebenfalls neu im Präsidium sind Christoph Bratmann und Kay-Uwe Rohn. Sie treten die Nachfolge von Rainer Ottinger (2007 bis 2019) und Wolfgang Krake (2000 bis 2019) an, die beide nicht mehr kandidiert haben. Rainer Cech (wie Ebel seit 2007 im Amt) wurde bestätigt, Andreas Becker konnte nicht die erforderliche Stimmenmehrheit auf sich vereinen.
Eintracht erwartet erneut Millionen-Minus
Derweil bleibt die finanzielle Situation der Eintracht weiterhin angespannt. Wie bereits im Vorfeld der Versammlung bekannt geworden war, schloss der BTSV die vergangene Saison mit einem Verlust in Höhe von 4,4 Millionen Euro ab. Zwar konnte das dicke Minus durch Eigenkapital kompensiert werden, allerdings liegen jetzt nur noch 4,3 Millionen Euro auf dem Konto. Da die Eintracht auch für die laufende Saison mit einem Minus von rund drei Millionen Euro rechnet, wird das Eigenkapital in den nächsten Monaten weiter schrumpfen. Dennoch betonte Cech: "Das laufende als auch das kommende Geschäftsjahr sind gesichert."
Klar ist allerdings: Jedes weitere Jahr in der 3. Liga kostet den Verein eine Millionen-Summe. Eine schnelle Rückkehr in die 2. Bundesliga erscheint daher alternativlos. Nachdem die Niedersachsen zuletzt bereits einen radikalen Sparkurs fuhren und unter anderem mehrere Mitarbeiter entließen, müsste als nächstes wohl bei der Mannschaft gespart werden, sollte der Aufstieg am Saisonende nicht gelingen. Und daher scheint klar: Je länger die Eintracht in der 3. Liga verweilt, desto weiter wird der Weg zurück in die 2. Bundesliga.