Meppen nach Last-Minute-Ausgleich nur bedingt zufrieden
In allerletzter Minute schlug der SV Meppen doch noch zu und holte gegen den FC Ingolstadt einen späten Punkt. Dass die Beteiligten nicht in Euphorie verfielen zeigt, dass die Ansprüche beim SVM sich vielleicht ein wenig verschoben haben.
Undav wollte mehr
Dass der SV Meppen irgendwie doch noch in letzter Minute ein Spiel dreht oder, wie im Falle gegen den FC Ingolstadt, ausgleicht – daran gewöhnt man sich dieser Tage fast schon. Früh hatten die Schanzer sich durch Kutschke in Führung geschossen (6.) und hielten die Gäste in der Folge recht erfolgreich vom eigenen Tor weg. Doch desto mehr es in Richtung Schlussphase ging, umso heftiger drückte Meppen – und am Ende war es einmal mehr Deniz Undav, der abzog und Ingolstadts Buntic keine Chance zur Parade ließ (90.+3).
Ein Last-Minute-Tor gegen Aufstiegskandidat Ingolstadt, das darüber hinaus auch eine Serie am Leben hielt: Seit mittlerweile sechs Spielen ist der SVM ungeschlagen und hat sich im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt. Grund genug zur Freude, sollte man eigentlich meinen. Doch Torschütze Undav, seines Zeichens aktuell Topscorer der Liga, zeigte nur bedingt Begeisterung: "Ich sage, das war zu wenig", so der Angreifer deutlich am "Magenta-Sport"-Mikrofon: "Ich hatte glaub ich drei hundertprozentige Chancen. Deswegen bin ich umso glücklicher, dass ich den letzten reingemacht habe und wir den Punkt mitgenommen haben." Ein Treffer, der zu einem großen Teil auch auf seine Mannschaft entfiel: "Sie haben mich aufgemuntert nach den Chancen. Das ist wichtig für einen Stürmer."
"Scheitern an uns selbst"
Auch Trainer Neidhart stimmte nicht unbedingt in Jubelarien ein: "Wann man in der Nachspielzeit den Ausgleich macht, kann man zufrieden sein. Aber aufgrund der zweiten Halbzeit ist es eigentlich ärgerlich. Das war schon in Unterhaching so", erklärte der Trainer, der seine Mannschaft eigentlich am Drücker sah: "Wir scheitern an uns selbst, wenn wir die Dinger nicht machen. Es wäre richtig ärgerlich gewesen, nichts mitzunehmen." Nach oben schaue man in der Tabelle zwar nicht – aber zumindest Punkte gegen den Keller hätte man noch mehr gebrauchen können: "Es ist immer ärgerlich, weil wenn die Möglichkeiten da sind."
Doch gerade Undav dürfte weiterhin dafür sorgen, dass Meppen die nötigen Punkte einfährt – zumindest, wenn dessen Lauf anhalten sollte. Der Vertrag des Angreifers läuft nach der Saison allerdings aus. Ist eine Verlängerung in Sicht? "Wir gehen Weihnachten mal ein bisschen sammeln", scherzte Neidhart und setzte ernst nach: "Die Chance gibt es immer, Dennis fühlt sich in Meppen wohl. Er hat einen Riesenlauf, wir schauen mal. Die Situation ist nicht neu für uns, die hatten wir mit Proschwitz und Girth auch."
Nun gelte es erstmal, sich auf die nächsten Aufgaben zu konzentrieren. Etwa das kommende Spiel gegen Münster: "Münster steht mit dem Rücken zur Wand. Das sind die schwersten Spiele in der Liga", weiß Neidhart: "Wir werden versuchen, die Serie fortzusetzen, weiter Punkte zu sammeln und dass wir den Abstand nach unter weiter vergrößern. Wenn du einen Lauf hast, musst du alles mitnehmen, was geht in der Phase."