König: "Ich muss aufpassen, um nicht bald zu verblöden"
Im Thesen-Interview mit liga3-online.de spricht Zwickaus Routinier Ronny König über seine Beidfüßigkeit, das optimale Fußballer-Alter – und fehlende Gehirnzellen.
"Erst, wenn es kälter wird, laufe ich heiß"
liga3-online.de: In der letzten Saison erzielten Sie elf Saisontore, sieben davon in der zweiten Saisonhälfte. Aktuell haben Sie drei Treffer auf dem Konto. Sie lassen es bewusst immer ruhig angehen, um dann in der Rückserie die Gegner mit Ihren Torjäger-Qualitäten zu überraschen!
Ronny König: Genau richtig. In den ersten Saisonmonaten ist es mir ganz einfach zu warm. Das ist nicht mein Wetter. Erst, wenn es kälter wird, laufe ich heiß (lacht).
Schließlich lautet Ihr Ziel, wieder genau elf Tore zu erzielen – so wie auch schon in der Spielzeit 2017/18. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei.
Das würde ich so unterschreiben. Dann hätte ich dann quasi einen Hattrick geschafft!
Bei Ihnen hatte man in den letzten Jahren das Gefühl, dass Sie von Saison zu Saison immer besser werden – und das, obwohl Sie mittlerweile 36 sind. Je älter, desto besser?
Ich bin halt wie ein guter Rotwein (lacht). Wer weiß, wozu ich in fünf Jahren zu leisten imstande bin.
Wir wollten es gerade sagen! Deshalb haben Sie natürlich auch das Ziel, noch einmal in der 2. Bundesliga zu spielen. Die besten Jahre kommen noch.
So sieht es aus. Ich komme erst ins beste Fußballer-Alter und gehe fest davon aus, dass ich irgendwann noch einmal in der 2. Bundesliga auf Torejagd gehen werde. Aber ich mache mir da überhaupt keinen Druck. Noch geht meine Karriere ja Ewigkeiten (lacht).
"Ich bin ein Genie!"
Sie sind in der 3. Liga für Ihre Kopfballstärke bekannt und gefürchtet. Ihre bisherigen drei Saisontore machten Sie aber alle mit dem Fuß, zwei sogar mit dem schwachen rechten Fuß. Die vielen Kopfballtore in den vergangenen Jahren waren bloß ein Ablenkungsmanöver!
Na gut, jetzt ist es raus! Mein Plan war, dass sich die Verteidiger dadurch nur darauf konzentrieren, mich bei Kopfbällen zu verteidigen. Und der geht jetzt langsam, aber sicher auf. Meine eigentliche Stärke ist meine Beidfüßigkeit. Sehen Sie: Selbst Sie sind auf mein Ablenkungsmanöver hereingefallen. Sie sprechen von meinem schwachen rechten Fuß. Dabei habe ich gar keinen schwachen Fuß. Ich bin ein Genie!
Hmm! Oder es ist ganz anders: Wir könnten uns auch vorstellen, dass Sie die Kopfbälle meiden, damit für die Zeit nach der Fußball-Karriere noch ein paar Gehirnzellen übrig bleiben…
Der Verbleib der Gehirnzellen ist ein positiver Nebeneffekt (lacht). Meines Wissens sterben pro Kopfball zehntausende Gehirnzellen. Ich habe zwar genügend in meinem Kopf gebunkert. Aber Sie haben schon Recht: Ich muss aufpassen, um nicht bald zu verblöden.
Zu guter Letzt eine ernstgemeinte Frage: Am Nikolaustag gastieren Sie mit dem FSV Zwickau bei Ihrem Heimatverein Chemnitzer FC. Welcher Klub liegt Ihnen mehr am Herzen und wieso?
Da muss ich nicht lange überlegen. Definitiv der FSV Zwickau. Ich hatte bereits dreieinhalb tolle Jahre hier und freue mich darüber, immer noch für diesen Verein spielen zu dürfen. Es ist ein familiärer Klub, zu dem ich eine besondere Beziehung aufgebaut habe.