Ingolstadt fehlt die Ruhe: "Haben einiges zu tun"
In letzter Minute wurde dem FC Ingolstadt der Sprung auf den zweiten Rang in der Tabelle durch den Ausgleichstreffer von Deniz Undav entrissen. Beim 1:1-Unentschieden gegen den SV Meppen konnten die Schanzer keine Ruhe in ihr Spiel bringen und verloren somit kurz vor Schluss zwei Zähler.
Saibene sieht zu viel Hektik
Lange Zeit sah es ganz danach aus, als ob ein früher Führungstreffer von Stefan Kutschke den FC Ingolstadt auf die Erfolgsspur bringen würde. Doch der Meppener Tor-Garant schlug völlig freistehend in letzter Sekunde zu – Platz zwei entschwand für die Schanzer. "Wenn man in letzter Sekunde einen Gegentreffer bekommt, ist das sehr enttäuschend. Aufgrund der 90 Minuten geht das Ergebnis aber in Ordnung", konnte sich FCI-Coach Jeff Saibene nur widerwillig mit der Punkteteilung anfreunden.
Für den Luxemburger war der später Gegentreffer die Folge aus dem gesamten Spielverlauf. "Unser großes Problem ist einfach die Hektik im Spiel. Wir haben zu wenig Ruhe, wir spielen zu viele einfache Fehlpässe und müssen immer hinterherlaufen", erklärte der Fußballlehrer in der Pressekonferenz nach der Partie, dass ihm der Auftritt seiner Mannschaft in Gänze nicht gefiel. Denn aus eben genau dieser Unruhe heraus fiel der Last-Minute-Treffer: "Wir sind im Ballbesitz, hauen den Ball in die Luft oder dem Gegner in den Fuß. Daran müssen wir arbeiten, da haben wir große Defizite und einiges zu tun."
"Es geht leider nur um drei Punkte"
Während der Chefcoach mit seiner Kritik ankündigte, dass den Ingolstädtern nun intensive Trainingseinheiten bevorstehen werden, sahen das auch seine Spieler ganz ähnlich. Auch Abwehrchef Nico Antonitsch war mit der Situation vor dem Kasten unzufrieden: "Wir waren auf der letzten Linie zwei gegen fünf, das darf uns nicht passieren." Undav stand plötzlich blank, der Torjäger ließ sich nicht zwei Mal bitten. Genauso agierte auf der anderen Seite Kapitän Kutschke, der sich früh in Szene setzte. Freuen konnte er sich darüber nicht: "Es geht leider nur um drei Punkte."
Wegen der "großen Unzufriedenheit" würde sich die Mannschaft im Gegensatz zum Saisonbeginn nun in der Kabine kritisch zusammensetzen. "Weil keiner von uns alleine seinen Weg geht", versprach Kutschke, dass auch intern nichts unter den Tisch fallen wird. Denn der Kapitän hat genügend Ansatzpunkte: "Der mit dem Ball war eigentlich das ärmste Schwein, weil es für denjenigen keine Anspielstation gab." Lediglich in den ersten 25 Minuten habe man "Fußball gespielt" und sei "zu Chancen gekommen". Dass das für den Aufstieg reichen wird, damit rechnet keiner unter den Schanzern. Besser machen kann es Ingolstadt am kommenden Samstag beim Spitzenspiel in Magdeburg.