Scherff nach Comeback bei Hansa: "Ich bin richtig happy"
231 Tage nach seiner Kreuzbandverletzung stand Lukas Scherff am vergangenen Samstag erstmals wieder in einem Profi-Spiel für den F.C. Hansa Rostock auf dem Platz. Cheftrainer Jens Härtel beorderte das Eigengewächs sogleich in die Startelf und dem 23-Jährigen fehlten danach nur Zentimeter für das Traum-Comeback.
"Damit hatte ich nicht gerechnet"
"Es war unglaublich und ist nur schwer in Worte zu fassen", erklärt Lukas Scherff gegenüber der "Schweriner Volkszeitung", als er auf sein Comeback nach über sieben Monaten angesprochen wird. Eine Kreuzbandverletzung hatte das Eigengewächs des F.C. Hansa Rostock nach einer soliden Saison zurückgeworfen, der Außenbahnspieler arbeitete seither an einer Rückkehr. Nach langer Qual kam für Scherff am Samstag die Belohnung: "Ich bin richtig happy, dass es so gut geklappt hat, obwohl ich ehrlich gesagt eher damit rechnete, dass es vielleicht für 20 Minuten reichen könnte."
Statt der gewünschten 20 Minuten erhielt Scherff direkt einen Startelfeinsatz auf dem linken Flügel. "Am Sonnabend nach dem Essen hat der Trainer mir gesagt, dass ich spielen werde. Damit hatte ich gar nicht gerechnet", wurde der 23-Jährige von seinem Chefcoach überrascht.
Scherff will sich beweisen
Bei seiner Auswechslung in der 80. Spielminute erhielt er vom Ostseestadion den Sonderapplaus des Publikums. "Gänsehaut, einfach nur Gänsehaut", beschreibt Scherff das Gefühl, als er den Platz für Nils Butzen verließ. Schon eine Woche zuvor war er in der Oberliga für die zweite Mannschaft aufgelaufen, dabei gelang dem 23-Jährigen sogar ein Tor gegen den 1.FC Lok Stendal. Ein Erlebnis, das ihm gegen Würzburg auch beinahe zuteil gekommen wäre: "Der Ball flog nicht einmal einen Zentimeter am Pfosten vorbei. So knapp war das. Ich hätte mir schon gewünscht, dass er reingeht. Das wäre ein Traum gewesen. Aber die Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben."
Besagte Szene spielte sich bereits nach 15 Minuten ab, es wäre die Krönung auf dem langen Leidensweg gewesen. Dass Scherff dazu aber noch die Gelegenheit bekommen wird, daran zweifeln die wenigsten. "Ich habe bewiesen, dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann. Das war wichtig für mich", fühlt sich der Außenbahnspieler nach seinem Saisondebüt wieder wichtig, für weitere Einsätze will er sich empfehlen: "Ich gebe im Training immer alles. Das weiß der Trainer, und er weiß, was er von mir erwarten kann. Ich gebe immer 100 Prozent." Und davon hat er nach 231 Tagen Verletzungspause nichts eingebüßt.