Nach Pyroshows: BTSV appelliert an die Fanszene
Sowohl bei den Auswärtsspielen in Köln und Münster als auch am vergangenen Montag im Heimspiel gegen Zwickau zündeten die Ultras von Eintracht Braunschweig Pyroshows. In einem offenen Brief appelliert der Verein nun an die Verantwortung der Fans.
BTSV droht hohe Geldstrafe
Knapp 4.400 Euro musste der BTSV in der bisherigen Saison für Strafzahlungen an den DFB abdrücken, nach den jüngsten Vorfällen erwartet der Verein nach eigenen Angaben nun eine Geldstrafe von insgesamt 40.000 Euro. Viel Geld für einen Klub, der in der vergangenen Saison ein Minus von 4,4 Millionen Euro gemacht hat und dringend sparen muss. Zwar könne man über "Sinn und Unsinn" der Strafzahlungen streiten, schreibt der BTSV auf seiner Homepage, unstrittig sei aber, "dass wir uns in der aktuellen finanziellen Situation diese Strafzahlungen einfach überhaupt nicht leisten können."
Zuletzt musste die Eintracht in allen Bereichen, nicht zuletzt auch beim Personal, massiv abbauen, um die Lizenz für die laufende Saison zu erhalten. "Es wäre tragisch, wenn wir durch vielleicht noch hinzu kommende Strafen gezwungen wären, weitere Einsparungen vorzunehmen", gibt der BTSV zu bedenken. Darüber hinaus komme es immer wieder vor, "dass Zuschauer über Atemnot wegen eines Übermaßes an Rauchentwicklung klagen, wenn gezündet wird", liegt dem Klub auch die Gesundheit seiner Fans am Herzen.
"Bitte nehmt Rücksicht"
Aus diesen beiden Gründen appelliert die Eintracht nun "an unsere Ultras in Block 9": Zwar sei man sich bewusst, "dass Pyrotechnik von Ultras generell als unverzichtbares Stilmittel des Supports und der Stimmung gesehen wird", dennoch zeigen sich die Verantwortlichen der Löwen davon überzeugt, "dass Ihr Euch unserer gemeinsamen Verantwortung bewusst seid, unsere Eintracht wieder in die zweite Liga zu bringen."
Die klare Botschaft in Richtung der Anhänger: "Bitte nehmt Rücksicht auf unsere finanzielle Situation, bitte nehmt Rücksicht auf die Gesundheit der anderen Zuschauer." Dabei gehe es nicht um Spaltung oder Ausgrenzung: "Nur wenn wir gemeinsam zusammenstehen, werden wir es wieder nach oben schaffen." Ob der Appell Gehör findet, werden die kommenden Spiele zeigen. Am Sonntag ist der BTSV bei Waldhof Mannheim gefordert.
Update: Am Donnerstagnachmittag wurde der BTSV für die Pyroshow in Münster mit einer Geldstrafe in Höhe von 29.980 Euro belegt.