Der VfL Osnabrück auf Einkaufstour

Ein Absteiger hat es bekanntlich immer schwer, eine neue Mannschaft zusammenzustellen. Da viele Spieler den Verein wegen des Vertragsende oder der erzwungenen Gehaltskürzungen verlassen, muss das Management eines jeden solchen Vereins Höchstleistungen zeigen, um eine wettbewerbsfähige Mannschaft zum Saisonbeginn auf dem Platz stehen zu haben. Dieses Verfahren ist auch dem VfL Osnabrück widerfahren, der eine fast komplett neue Mannschaft zusammenstellen muss.

Hauptaugenmerk bisher auf der Abwehr

Zurzeit setzt der VfL erst mal auf die Zusammenstellung der Abwehr. Marco Neppe, Martin Hudec, Florian Riedel und seit heute auch Nils Fischer heißen die vier neuen Abwehrspieler bei den Lila-Weißen. Dazu kommt Timo Beermann aus der eigenen Jugend und Robin Twyrdy und Jan Tauer besitzen aus der letzten Saison noch Verträge für die 3. Liga. In der Offensive konnte man bisher nur das niederländische Talent Paddy John begrüßen. Für das defensive Mittelfeld konnte ein gestandener Zweitligaakteur verpflichtet werden: Claus Costa von Fortuna Düsseldorf.

Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern

Was sich an den bisherigen Verpflichtungen erkennen lässt ist, dass der VfL auf eine gute Mischung aus erfahrenen, älteren Spielern und jungen, wilden und entwicklungsfähigen Spielern setzt. Mit Florian Riedel (21 Jahre), Paddy John (21 Jahre) und den Eigengewächsen Timo Beermann (20 Jahre), Daniel Latkowski (19 Jahre), Christian Pauli (19 Jahre), Gerrit Wegkamp (18 Jahre) und Robin Twyrdy (19 Jahre)  hat man sieben entwicklungsfähige, sehr junge Talente. Dazu kommen mit Nils Fischer (24 Jahre) und Marco Neppe (25 Jahre) zwei Verteidiger an die Hase, die die 3. und 2. Liga kennen und ebenfalls noch lange nicht den Zenit ihrer Karriere erreicht haben. Aber man hat mit Martin Hudec (29 Jahre) oder auch einem Claus Costa (27 Jahre) zwei Spieler, die schon mehr Erfahrung haben in den deutschen Ligen und die „junge, wilde Bande“ bändigen können und zu Führungsspielern werden können.

Unbekannte Talente, die sich noch beweisen müssen

Zu den Spielern, die bisher verpflichtet wurden, kann man insgesamt nicht sehr viel sagen. Von einem Florian Riedel weiß man, dass man einen jungen Außenverteidiger hat, der flink zu Fuß ist und auch gern und oft den Weg nach vorne sucht. Paddy John gilt als eines der größeren Talente aus der niederländischen zweiten Liga (Jupiler League), der in der Offensive seine Stärken in der Torvorbereitung und Schnelligkeit hat. Claus Costa ist hingegen ein Name, der viele VfL-Fans überrascht hat. Er war in der letzten und auch vorletzten Saison gesetzter Mittelfeldspieler beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, der mit soliden Leistungen glänzen konnte. Er fühlte sich in Düsseldorf nicht mehr wohl, sodass er eine neue Herausforderung gesucht und gefunden hat: Ein Projekt Aufstieg.

Dass mit Marco Neppe ein Ex-Wuppertaler verpflichtet wurde, kann man daran ableiten, dass VfL-Trainer Uwe Fuchs in Wuppertal schon als Trainer aktiv war. Er hat sich ein Bild von Neppe machen können, der seine deutlich bessere Zeit aber bei seinem letzten Verein Wehen Wiesbaden hatte. Auch er ist ein Spieler, der dem VfL weiterhelfen kann. Martin Hudec hingegen ist ein Risiko: In der letzten Saison verletzte er sich und fiel über Monate aus. Er gilt als sehr verletzungsanfällig, sollte er aber fit bleiben, kann er der Verteidigung des VfL den nötigen Rückhalt bieten und ist auch eine Bereicherung für die 3. Liga. Nils Fischer ist ein noch eher junger Defensiv-Allrounder, der vom Ligakonkurrenten Arminia Bielefeld verpflichtet wurde. Dort hatte er vor seiner Verletzung im November 2010 auch einen Stammplatz inne. Auch er kann eine Bereicherung für die Lila-Weißen sein.

Insgesamt eine gute Basis geschaffen

Die Planungen in der Verteidigung sollten mit dem heutigen Tage zu Ende gehen: Vier neue Verteidiger wurden verpflichtet, auf jeder Position ist man doppelt besetzt. In der Innenverteidigung sind Hudec, Mauersberger, Fischer und Beermann aufgestellt, auf den Außenbahnen können Riedel, Neppe, Tauer und Twyrdy spielen. Bisher wurde mit Paddy John lediglich ein Offensiv-Spieler verpflichtet. Kann man weiter solch Spieler verpflichten wie es bisher getan wurde, dann kann man mit einer Mannschaft in der 3. Liga auftreten, die um den Aufstieg mitkämpfen kann. Was viele VfL-Fans ärgert ist, dass man mit Tobias Nickenig und auch Kristoffer Andersen keine Gespräche über eine Verlängerung der Verträge geführt hat, obwohl die beiden Spielern gerne beim VfL bleiben wollten.
Laut Trainer Uwe Fuchs soll das Transferfenster, welches bis zum 31. August geöffnet ist, vollständig ausgenutzt werden. Bis zum Trainingsstart am Sonntag sollten knapp 15 Spieler im Kader sein; aktuell sind es 14 Akteure.

FOTO: FLOHRE / info@flohre.de

   

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