„Lilien“ wollen gegen Münster dreifach punkten

Zwei Spiele, ein Punkt, kein Tor. Der Saisonstart des SV Darmstadt 98 in der dritten Liga war in der Tat ein holpriger. Gegen Tabellenführer Preußen Münster wollen die „Lilien“ am Freitag nun jedoch einen ersten Schritt hinaus aus dem Tabellenkeller machen. Helfen könnten dabei die beiden Neuverpflichtungen, Innenverteidiger Benjamin Gorka (28) und der Pole Kacper Tatara (24). Beide unterschrieben bei den Hessen am Donnerstag einen Einjahresvertrag.

"Unterirdisch" gegen Babelsberg

Individuelle Fehler waren es, die SV98-Trainer Kosta Runjaic bei der Partie seiner Mannschaft in Babelsberg übel aufstießen. Individuelle Fehler seien es gewesen, die der Mannschaft ein besseres Resultat verbauten. Ungewöhnlich hart ging der sonst so beherrschte Übungsleiter daher auch mit seinen Spielern ins Gericht. Worte wie „unterirdisch“ und „Arbeitsverweigerung“ fielen am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen die Westfalen aus Münster, seit vergangenem Samstag gemeinsam mit dem VfL Osnabrück Tabellenführer der dritten Liga. Eine Momentaufnahme sicherlich, aber immerhin.

Runjaic: "Erwarte eine Reaktion"

Auch intern habe es zahlreiche Gespräche gegeben, Mängel wurden angesprochen. Und doch wird Runjaic nicht müde, immer wieder zu betonen, dass er seiner Mannschaft voll und ganz vertraut. „Gegen Münster müssen wir allerdings ein anderes Gesicht zeigen. Da erwarte ich eine Reaktion“, machte der Trainer deutlich. Einen Gegner mit hoher individueller Klasse erwartet man bei den Darmstädtern am Freitag. Die etwas unglückliche 2:4-Niederlage der Preußen im Testspiel gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund am Mittwoch macht die hohe Qualität der Mannschaft aus Westfalen deutlich. Zu Halbzeit führte der Drittligist da bereits mit 2:0, ehe der Meister die Partie am Ende noch drehen konnte.

Neu im Team: Benjamin Gorka und Kacper Tatara

Mehr Qualität sollen in Darmstadt zwei neue bringen: Innenverteidiger Benjamin Gorka (28) und der polnische Angreifer Kacper Tatara (24). Beide Spieler unterschrieben bei den Hessen heute einen Einjahresvertrag. Vor allem vom 1,95m großen Benjamin Gorka, zuletzt bei Zweitligaaufsteiger VfR Aalen unter Vertrag, erwartet man sich in Darmstadt mehr Qualität im Defensivverbund. „Benjamin spricht viel auf dem Platz, ist Zweikampf- und kopfballstark und hat eine gute Spieleröffnung“, erhofft sich Runjaic eine deutliche Stabilisierung seiner Viererkette, die zuletzt in Babelsberg keine glückliche Figur gemacht hatte. Gorka soll dazu schon am Freitag neben Christian Beisel in der Innenverteidigung auflaufen.

Gorka, Tatara und Zielinsky in der Startelf?

Kacper Tatara hingegen soll das personelle Vakuum im Sturm beheben. Nachdem der etatmäßige Angreifer Marcus Steegmann nach seiner Verletzung noch nicht wieder einsatzfähig ist, konnten seine Vertreter Ugur Albayrak und Preston Zimmerman zum Saisonauftakt bislang noch nicht überzeugen. „Kacper  ist ein sehr laufstarker Spieler und hat eine gute Technik. Dazu eine hohe Abgeklärtheit vor dem Tor“ beschreibt Runjaic den 24-jährigen Polen. Auch Tatara könnte von Beginn an auflaufen – sofern seine Spielberechtigung bis morgen vorliegt. Neben Gorka und Tatara dürfte wohl auch Mittelfeldspieler Sebastian Zielinsky seine Chance von Beginn an bekommen.

"Die Liga bleibt unberechenbar"

Bis zu 7000 Zuschauer erwartet der Verein gegen die Preußen. Auch rund 300 Fans aus Münster sollen laut Vereinsangaben ihr Team auf der Reise nach Darmstadt begleiten. In der abgelaufenen Saison gelang es den Hessen immerhin, gegen den damaligen Mitaufsteiger beide Spiele mit 2:1 für sich zu entscheiden. Ob die Darmstädter Fans am Freitag dann auch in dieser Spielrunde erstmals über drei Punkte jubeln können, steht indes in den Sternen. Fest steht laut Trainer Kosta Runjaic nur: „Diese dritte Liga bleibt unberechenbar.“

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