Barez fehlt der "Zauberstab": Münsteraner Mentalität gefragt
Die Talfahrt des SC Preußen Münster hält an, auch Interimstrainer Arne Barez konnte am vergangenen Montag keine Wende bei den Adlerträgern herbeiführen. Den zweiten Anlauf unternimmt der Interimscoach aber schon am heutigen Freitagabend, dann wird der Tabellenvorletzte auf den 1. FC Magdeburg treffen. "Angst" darf dann keine Rolle mehr spielen.
"Nicht logisch zu erklären"
"Wir waren alle nach dem Spiel am Montag geschockt", offenbarte Arne Barez, dass nicht nur das Publikum über den leblosen Auftritt des SC Preußen Münster im Emsland staunte. Auch der Interimstrainer, inklusive des gesamten Teams, stellten sich der Videoanalyse. "Die Mannschaft konnte es bei der Analyse in bestimmten Szenen selbst nicht verstehen, wie sie verteidigt hat", erklärte der 41-Jährige in seiner zweiten Pressekonferenz, denn schon am heutigen Freitag dürfen die Adlerträger wieder ran.
Um den Erfolg zurück ins Münsterland zu bringen, war der Interimstrainer auf Ursachenforschung: "Das ist auch nicht mehr zwingend logisch zu erklären. Vielleicht hat das Ganze ein Stück weit mit Angst zu tun." Nach 14 Spielen infolge ohne Sieg ist dem SCP die Unsicherheit auf den Leib geschrieben, psychologisch will Barez daran ansetzen: "Da nehme ich alle Parteien mit rein, das hat sehr an uns genagt. Es wird jetzt aber niemand in Selbstmitleid versinken und es nicht schaffen, sich neu zu motivieren."
Barez will Mentalität sehen
Die "gewisse Hemmnis", die im Emsland an den Münsteranern gehaftet habe, wolle man ablegen. Das sei zwar noch nicht die Lösung für alle Probleme des Adlerträger, aber ein Ansatz: "Die Jungs wissen im Grundsatz ja alle, wie man Zweikämpfe führt, müssen aber in ihrer Haltung und ihrer Entscheidungsfindung wieder energischer und mutiger werden." Daneben müsse Barez an der Mentalität seiner Spieler arbeiten, um auf dem Platz wieder Selbstvertrauen zu finden. "Da ist kein Zauberstab, den man schwingt und auf einmal funktioniert es wieder", warnte der Übungsleiter aber auch davor, nicht überschwänglich zu werden.
Am Freitagabend eröffnet Münster gegen den 1. FC Magdeburg – keine Mannschaft bekam in der laufenden Saison weniger Gegentore als die kommenden Gäste. "In unserer Situation gibt es keinen Gegner, den wir jetzt besonders gerne nehmen würden. Aber gegen Magdeburg müssen es von jedem dann nochmal fünf Prozent zusätzlich sein", forderte Barez daher von seinen Spielern, die ihrerseits mit den Toren nicht geizte. Bei 27 eigenen Treffern ist es bislang die Defensive, die dem SCP das Genick bricht – das zu verstehen ist nicht schwierig.