Meppens Lauf zur Spitzenmannschaft: "Es ist alles möglich"
Und plötzlich ist der SV Meppen eine Spitzenmannschaft! Weil Deniz Undav beim 2:1-Sieg der Emsländer bei Eintracht Braunschweig erneut den Unterschied ausmachte, sammelt der SVM weiter fleißig Punkte und schiebt sich dadurch nun langsam an die Spitzenplätze heran. Zwei Punkte fehlen nur noch bis zum Relegationsplatz.
"Müssen Deniz nach Lottozahlen fragen"
Naturgemäß wurde vom SV Meppen vor der Saison erwartet, dass das Team von Trainer Christian Neidhart wieder gegen den Abstieg spielen wird. Die Buchmacher hatten zu dem Zeitpunkt aber wohl noch nicht mit Meppens neuem Top-Stürmer gerechnet, denn beim 2:1-Sieg des SVM gegen Eintracht Braunschweig erzielte Deniz Undav einmal mehr die entscheidenden Tore – und schraubte sein persönliches Scorer-Konto auf 23 Punkte rauf. "Wir müssen Deniz mal nach den Lottozahlen fragen für das Wochenende", amüsierte sich sein Cheftrainer deshalb am Mikrofon der "Telekom", weil dem 23-Jährigen im Moment einfach alles gelingt.
"Es läuft, mehr kann ich dazu nicht sagen", hielt sich Undav mit Eigenlob zurück, der Dank ging viel mehr an die Mannschaft. Und am Ende einer intensiven Partie war dann auch der Top-Scorer an seine Grenzen gekommen: "Die letzten zehn Minuten waren extrem anstrengend, dann bin ich gerne K.o." In Meppen reift der Stürmer zum Unterschiedsspieler, beinahe wäre es aber auch anders gekommen. Als Eintracht Braunschweig vor zwei Jahren in die 3. Liga abstieg, plante man dort aber nicht mit dem Nachwuchsstürmer. "Man wollte mich hier nicht, als ich hier war in der 3. Liga. Ich bin froh, dass ich dann beim SV Meppen gelandet bin", bereute der 23-Jährige seinen Schritt ins Emsland daher an keinem Tag.
Neidhart will nichts ausschließen
Eine gewisse Verbindung nach Niedersachsen hat auch Trainer Christian Neidhart, der immerhin gebürtiger Braunschweiger ist. Der Sieg in der Heimatstadt freute den 51-Jährigen. "Es fühlt sich total gut an, aber wir müssen zittern bis zum Schluss", erklärte Neidhart und verwies darauf, dass man es auch "ruhiger haben" könnte. "In der ersten Halbzeit haben wir Riesenmöglichkeiten, das zweite oder dritte Tor zu machen", sah der Cheftrainer sein Team schon in einer frühen Phase des Spiels überlegen. Nur der zwischenzeitliche Ausgleich ärgerte den Fußballlehrer: "Das 1:1 war keine Chance von Eintracht Braunschweig, da muss Marco Komenda die Außenbahn besser zumachen."
Am Ende konnten die Emsländer den "Dreier" aber entführen und sich damit bis auf zwei Punkte an die Braunschweiger heranschieben, die immer noch den dritten Rang besetzen. Aber auch im ungünstigsten Fall wird der Abstand nach dem Spieltag nur noch vier Punkte zur Spitzengruppe betragen – der SV Meppen zählt nun zum Kandidatenkreis für ganz oben. Auf die Frage, wohin die Reise geht, war Neidhart deshalb vorbereitet: "Ich wusste, dass die Frage kommt, deswegen habe ich auch die richtige Antwort: Die Reise geht erstmal nach Zwickau." Denn dort will der SVM im letzten Spiel des Jahres den bisherigen Verlauf der Saison veredeln. Und wenn die Siege dann auch noch verdient sind, wie es aktuell der Fall ist, war sich Neidhart sicher: "Es ist alles möglich, wenn man so ein Lauf hat."