FCI sammelt Moralpunkt: "Mit zehn gegen elf dann überlegen"
Nach einem Platzverweis gegen Maximilian Beister sicherte sich der FC Ingolstadt im Bayern-Derby gegen den TSV 1860 München ein 2:2-Unentschieden. Dabei erweiterten die Schanzer ihre Serie von ungeschlagenen Spielen auf zehn Partien. Zum Abschluss der Hinrunde ist Cheftrainer Jeff Saibene deshalb sehr zufrieden.
"War mir zuviel Hektik"
Der FC Ingolstadt ist Tabellenführer! Allerdings nur in der Statistik, welches Team in der Hinrunde die meisten roten Karten kassierte. Maximilian Beister war gegen den TSV 1860 München schon der vierte Spieler der Schanzer, der vom Unparteiischen mit glatt Rot vom Platz geschickt wurde. Und trotzdem steht das Team von Trainer Jeff Saibene in der Endabrechnung nach Punkten nicht viel schlechter dar, die Hinrunde endete für die Ingolstädter auf dem zweiten Platz. Auch deshalb, weil die Schanzer nach dem neuerlichen Platzverweis plötzlich das dominantere Team waren.
"Mit zehn gegen elf waren wir dann überlegen", hielt Jeff Saibene in der Pressekonferenz nach der Partie fest, aber auch die Schwächen der ersten Halbzeit benannte er: "Obwohl wir 1:0 führten, haben wir nie die Ruhe im Spiel. Da war mir zuviel Hektik und der Rückstand zur Pause war dann in Ordnung." Mit dem Punkt sei er unter dem Strich deshalb zufrieden, weil auch die Münchener Löwen "sehr präsent" gewesen seien und ein gutes Spiel machten. "Das muss man auch mal eingestehen", gab es kurz vor Weihnachten ein Extralob von Saibene für den Gegner.
Saibenes positives Fazit
Die rote Karte fand der Luxemburger übrigens unstrittig, die anschließende Moral beeindruckend. Nach einer kurzen Phase mit fünf sieglosen Spielen sind die Ingolstädter nun seit zehn Partien ohne Niederlage. "Wir hatten ein paar Spiele mit roten Karten, die uns extrem geschadet hatten", blickte Saibene am Mikrofon von "Magenta Sport" auf den Saisonverlauf zurück. "Wir hatten 21 Abgänge im Sommer, trotzdem hieß es immer wir seien Favorit. Das ist aber nicht selbstverständlich", erklärte der Luxemburger die gute Arbeit, die er als Trainer mit dem Team im vergangenen Halbjahr leistete.
Dass es zum Hinrundenabschluss ein packendes Derby gab, freute dann auch die Spieler. Allen voran Marcel Gaus, den Doppelpacker der Ingolstädter. "Es hatte alles, was man von einem Derby erwarten kann. Es gab packende Zweikämpfe, keiner hat dem anderen etwas geschenkt und Tore auf beiden Seiten", sah der Schanzer eine ausgeglichene Partie, in der die Ingolstädter sich nach einer "völlig verrückten Szene" zurückkämpften. Und dann blieb Gaus beim 2:2-Ausgleichstreffer auch noch ganz cool: "Vor dem Torwart hast du zwei Möglichkeiten. Entweder legst du ihn rein oder läufst vorbei und da ich im Tempo war, laufe ich vorbei. Dieses Mal ist es gut gegangen." So gut, dass die Ingolstädter nun den zweiten Platz innehalten – und bei Schlusslicht in Jena am Sonntag (14 Uhr) daran anknüpfen wollen.