Alles, was ihr zum 20. Spieltag wissen müsst

Die Hinrunde verabschiedet sich in dieser Woche ziemlich plötzlich – rein geht es in die zweite Saisonhälfte! Jeder Gegner kennt ab sofort den anderen, kann Lehren aus dem Hinspiel ziehen und es besser machen. Heute schauen wir in unseren Spielvorschauen auf vier Klubs, die sich am 1. Spieltag nicht mit Ruhm bekleckert haben und nun zeigen müssen, dass sie es besser können.

Die Ausgangslage

An der Tabellenspitze ist nicht viel passiert. Woran liegt das? Ganz einfach: Am 19. Spieltag haben weder Duisburg noch Ingolstadt, Braunschweig, Unterhaching und Halle ihre Spiele gewonnen – für den BTSV und den HFC setzte es sogar bittere, teils empfindliche Heimpleiten. Der MSV bleibt mit sechs Zählern Vorsprung vorne, dahinter aber laufen die Spitzenteams mehr und mehr Gefahr, von aufstrebenden Mittelfeldmannschaften kassiert zu werden. Einerseits handelt es sich um gefährliche Überraschungsteams wie Waldhof Mannheim und den SV Meppen, andererseits um äußerst ambitionierte Traditionsteams, die sich gefangen zu haben scheinen: den KFC Uerdingen und den 1. FC Kaiserslautern. Da deutet sich jede Menge Spannung an!

Auch im Keller bewegt sich durch die Erfolge von Preußen Münster und allen voran vom Chemnitzer FC so einiges. Viktoria Köln, sieglos seit September, könnte den Jahreswechsel auf einem Abstiegsplatz verbringen. Auch Bayern II und der FSV Zwickau haben zuletzt schwach gepunktet und stecken im Abstiegskampf mit drin. Selbst Hansa Rostock muss auf Sicht aufpassen…

 

Was sonst passiert ist

Beim 1. FC Magdeburg hat die Ursachenforschung nach der mäßigen Hinrunde begonnen. Eine Option für ein besseres 2020 sind Wintertransfers. Unter anderem soll der FCM an Stürmer Benjamin Girth interessiert sein, der sich in Meppen und Osnabrück als Drittliga-Knipser entpuppt hat.

Bei Sonnenhof Großaspach war Trainer Oliver Zapel indes nach der 1:2-Niederlage gegen den Letzten Carl Zeiss Jena fällig, ein Nachfolger wird gesucht. Der Vorstand des Dorfklubs hat im Zuge der enttäuschenden ersten Saisonhälfte bereits weitere personelle Konsequenzen angekündigt.

 

Vier Spiele im Fokus

Gegen alle Widerstände: Sonnenhof Großaspach gegen den MSV Duisburg

Die höchste Niederlage zum Saisonauftakt kassierte Großaspach, das mit 1:4 beim MSV Duisburg den Kürzeren zog. Das Spiel selbst war über lange Zeit recht ausgeglichen, Aspach verpasste einige Chancen und musste nach einem Dreifach-Schlag der Zebras zwischen der 54. und 60. Minute schließlich der Niederlage entgegensehen. Die Vereine schlugen danach fast erwartbar komplett verschiedene Wege ein: Duisburg setzte sich in überraschender Souveränität an der Tabellenspitze fest, ließ sich den personellen Umbruch im Sommer kaum anmerken. Großaspach schaffte es bislang nicht, die unbequeme Spielweise früherer Jahre konstant aufs Feld zu bringen – individuell, das ist allen im Fautenhau klar, ist die SGA nicht so gut bestückt wie viele andere Drittligisten. Nun bestreitet Großaspach das Heimspiel gegen den MSV voraussichtlich ohne Cheftrainer. Co-Trainer Markus Lang betreut die Profis interimsweise, schon ein Punkt wäre ein ordentlicher Teilerfolg.

Unzufriedenheit auf beiden Seiten: Eintracht Braunschweig gegen den 1. FC Magdeburg

Es war der Tag des Martin Kobylanski, als die Braunschweiger Eintracht mit 4:2 bei Zweitliga-Absteiger Magdeburg siegte und dem Deutsch-Polen ein Dreierpack gelang. Das Spiel deutete vielleicht an, dass der FCM nach der Rückkehr in die 3. Liga noch Zeit benötigen würde, legte allerdings nicht die späteren Schwachstellen offen – im Gegenteil: Magdeburg stellt nach der Hinserie sogar die beste Defensive, während dem BTSV vorne zuletzt immer wieder die Durchschlagskraft abging. Auch, weil Kobylanski an die überragende Form des Saisonauftakts zuletzt nicht mehr anknüpfen konnte und sich seine Einsatzzeiten auch deshalb verkürzt haben. Was die Klubs neben einer Sympathie der Fanlager gemeinsam haben, ist die Unzufriedenheit mit den vergangenen Spielen. Wer kämpft sich raus aus dem kleinen Stimmungstief?

Revanche auf Emsländer Art? FSV Zwickau gegen den SV Meppen

Ein 2:0-Auftaktsieg im Auswärtsspiel beim SVM – der FSV Zwickau durfte mit seiner Startbilanz richtig zufrieden sein. Überhaupt war die Hinrunde der Sachsen über lange Zeit sehr beachtlich, zuletzt gelang aber in sieben Punktspielen nur noch ein Erfolg und die Abstiegsplätze rücken langsam, aber sicher wieder näher. Ganz anders verläuft der Trend bei den Westniedersachsen: Auch bei Aufstiegskandidat Braunschweig gelang zuletzt der Auswärtssieg, der SVM um Trainer Christian Neidhart und den überragenden Offensivmann Deniz Undav (12 Tore, 10 Vorlagen) ist selbst nur noch zwei Zähler vom Relegationsplatz entfernt. Damit ist die Favoritenrolle klar verteilt – Zwickau bleibt mit seiner robusten Spielweise aber nicht zu unterschätzen.

Trotz Dominanz verloren: Hallescher FC gegen den KFC Uerdingen

Mit 0:1 unterlag der HFC bei seinem Saisonstart in Düsseldorf, weil sich Uerdingen abgezockt präsentierte und Torhüter Lukas Königshofer auf Seiten der Gastgeber einen herausragenden Tag erwischte. Jene spielerische Dominanz, die Halle dort bereits ausstrahlte, ließ trotz der Niederlage vermuten: Die Männer von der Saale könnten ein ernstes Wort mitreden um die 2. Bundesliga. Und das bestätigte sich im Verlauf der Hinrunde auch, wobei eine Negativtendenz mit vier Pleiten aus den vergangenen sechs Spielen nicht mehr von der Hand zu weisen ist. Währenddessen trumpfte der KFC, bei dem unter Trainer Daniel Steuernagel und Manager Stefan Effenberg (bislang) Ruhe eingekehrt zu sein scheint, zumindest in den vergangenen 360 Spielminuten groß auf, holte zehn Punkte und ist herangerückt an den HFC und die übrigen Aufstiegsanwärter. Hat Halle das 2:5 gegen Würzburg rasch verdaut? Ansonsten dürfte es nicht leicht werden, die Hinrunden-Pleite zu egalisieren.

 

Die mögliche Überraschung:

Chemnitz (in Mannheim)

Mit dem 2:1 in Rostock sind die Himmelblauen wieder dran am Nichtabstieg, ein weiterer Erfolg könnte das Überwintern auf dem 16. Platz mit sich bringen. Und in Mannheim ist das möglich – zumindest, wenn der SVW vor dem eigenen Publikum seine schwache Bilanz ausbaut. Auswärts schlägt die Badener niemand, daheim lief bislang wenig zusammen. Zwei Siege gab es erst in neun Spielen. Zur ganzen Wahrheit gehört: Der Rostock-Sieg war der erste in der Fremde für Chemnitz. Schaffen sie im Aufsteiger-Duell die Überraschung?

   

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