Trotz langer Überzahl: Würzburg spielt nur 1:1 bei Bayern II
Trotz 60 Minuten in Überzahl kommen die Würzburger Kickers bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus und können am Ende sogar froh sein über den einen Punkt. Die Bayern, bei denen Sapreet Singh mit Rot vom Platz musste, besaßen die besseren Tormöglichkeiten und machten aus ihren Chancen viel zu wenig.
Singh fliegt noch vor der Pause vom Platz
Am Samstag war Joshua Zirkzee noch der Matchwinner bei Bayerns Profiteam, am Sonntag durfte der 18-jährige Stürmer schließlich auch noch für die Zweitvertretung im bayrischen Duell mit den Würzburger Kickers auflaufen. Neben dem Niederländer brachte Trainer Sebastian Hoeneß mit Sarpreet Singh, Josip Stanisic und Lukas Mai zudem noch drei weitere neue Spieler im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern in der Vorwoche. Sein Gegenüber Michael Schiele hatte nach dem überzeugenden 5:2 gegen Halle keinen Grund seine Mannschaft durcheinander zu wirbeln und brachte mit Eric Verstappen lediglich einen anderen Torhüter für den erkrankten Vincent Müller.
Und der 25-jährige Verstappen bekam gleich mal zwei Münchner Chancen aus nächster Nähe mit, ohne dass er aber wirklich eingreifen musste. Jannik Rochelt traf mit einem Abschluss nur das Außennetz (1.) und Kwasi Okyere Wriedt schoss aus bester Position gleich ganz am Würzburger Tor vorbei (12.). Die nächste große Möglichkeit für die Gastgeber besaß wenige Minuten später Verteidiger Christopher Richards, der per Kopf nach einer Flanke von Rochelt aber ebenfalls nicht genau genug zielte (19.).
Die Gäste brauchten etwas, um sich dem Druck der Bayern zu erwehren und ebenfalls zu Torchancen zu kommen, wurden dafür aber gleich richtig gefährlich: Patrick Sontheimer setzte nach einer Flanke von Fabio Kaufmann zum Seitfallzieher an und Christian Früchtl lenkte den Aufsetzer mit letzter Kraft so gerade noch über die Querlatte (27.). Auf der anderen Seite scheiterte Zirkzee nur eine Minute später mit einem Chip-Ball im Eins-gegen-eins am herausgeeilten Verstappen (27.).
Nach der aufregenden Anfangsphase beruhigte sich das Spiel nach einer halben Stunde nun etwas, bis Bayerns Singh im Mittelfeld unnötig von hinten in die Beine von Dave Gnaase rutschte und von Schiedsrichter Patrick Alt mit der roten Karte des Feldes verwiesen wurde (40.). Würzburg spielte von nun an in Überzahl, wusste das bis zur Halbzeitpause aber nicht mehr zu nutzen.
Kwadwo antwortet postwendend auf Wriedt
Mit Beginn des zweiten Spielabschnittes standen die Bayern in Unterzahl wie erwartet etwas defensiver, blieben aber dennoch das gefährlichere Team. Und das lag vor allem an Zirkzee, der zwar schon zweimal in der Bundesliga traf, in der 3. Liga aber noch auf sein erstes Tor wartet. Erst scheiterte der Niederländer mit einem Volley aus der Drehung an Verstappen (53.), dann grätschte er eine flache Hereingabe von Wriedt nur knapp am Pfosten vorbei (56.).
Würzburg hatte zwar mehr vom Spiel, schaffte es aber im letzten Drittel des Spielfelds nicht, sich entscheidend durchzusetzen. Stattdessen musste Verstappen ein weiteres Mal sein ganzes Können unter Beweis stellen und nacheinander zuerst gegen Zirkzee und dann beim Nachschuss gegen Rochelt halten (69.). Das machte der 25-Jährige stark, dennoch musste er kurz darauf den Ball aus den Maschen fischen. Wriedt bekam im Strafraum nach toller Kombination den Ball und traf mit einem satten Schuss zum 1:0, es war bereits sein 13. Saisontor (80.).
Die Freude über die verdiente Führung war aber nur von kurzer Dauer, denn Leroy Kwadwo traf nach einer Flanke von Kaufmann beinahe im direkten Gegenzug per Kopf zum 1:1 (82.). Es ergab sich nun eine spannende Schlussphase, in der beide Mannschaften noch die Möglichkeit auf den späten Lucky-Punch hatten. Die größere Chance besaßen dabei allerdings mal wieder die Hausherren, bei denen Wriedt den Ball nach einer Parade von Verstappen aber per Dropkick haarscharf über das leere Tor setzte (85.).
Und so blieb es letztlich beim 1:1-Unentschieden. Die zweite Mannschaft des FC Bayern München bleibt durch den Punktgewinn am Ende 15. mit 23 Punkten, die Würzburger überwintern mit 27 Punkten zwei Plätze davor. Zum Rückrundenstart treffen die Bayern dann am Sonntag (26. Januar, 14 Uhr) auswärts auf den KFC Uerdingen, während Würzburg tags zuvor (ebenfalls 14 Uhr) die SpVgg Unterhaching zum nächsten bayrischen Duell erwartet.