Würzburger Kickers: Nur die Abwehr hatte Grund zur Freude
Trotz des 1:1 (0:0)-Remis bei der Reserve des deutschen Meisters Bayern München gehörte die Abwehr der Würzburger Kickers zu den Siegern der Begegnung: Anders als gegen die Defensivreihen der Bundesligisten SC Freiburg und VfL Wolfsburg kam Münchens niederländischer Shootingstar Joshua Zirkzee nach seinen Blitztoren in den beiden vorherigen Erstligabegegnungen gegen die Franken nicht zum Zuge.
"Sind nur hinterhergelaufen“
Die Freude darüber hielt sich im Lager der Gäste allerdings in Grenzen. Nach zuvor zwei Erfolgen überwog vielmehr die Enttäuschung über zwei in Überzahl liegen gelassene Punkte. "Aufgrund unserer ersten Halbzeit hätte es ein Sieg sein können. Aber obwohl wir danach lange ein Mann mehr waren, sind wir in der zweiten Hälfte nur hinterhergelaufen. Der Platzverweis hat München mehr geholfen als uns“, beschrieb Kickers-Trainer Michael Schiele auf der Pressekonferenz sichtlich konsterniert die Entwicklung des Spiels nach der roten Karte für Bayerns Offensivspieler Sarpreet Singh fünf Minuten vor der Pause.
Auch in Würzburgs Kabine fühlte sich das Unentschieden eher wie eine Niederlage an. "Wir haben alles reingeworfen und Gas gegeben, weil den Sieg unbedingt wollten. Jetzt müssen wir aber mit dem einen Punkt leben“, sagte Kickers-Torschütze Leroy Kwadwo (82.) im Vereins-TV. Sein Torvorbereiter Fabio Kaufmann haderte besonders mit den ungenutzten Möglichkeiten im ersten Durchgang: "Wir hätten bis zur Pause auch 2:0 führen können, dann wären wir auch als Sieger vom Platz gegangen.“ Seiner Meinung nach war Kwadwos Treffer nur 120 Sekunden nach Münchens Führung jedoch ein Lichtblick: "Das zeigt, dass uns nichts umwerfen kann und wir bis zur letzten Minute alles geben. Wenn wir das Maximum rausholen können, müssen andere Mannschaften uns erstmal schlagen.“
Dass Würzburg nicht München schlagen konnte, lag aus Schieles Sicht an einer Anhäufung von Mängeln nach dem Seitenwechsel. "Wir waren zu überhastet, haben das Spiel zu wenig aus dem Zentrum verlagert und dadurch die Flügel vernachlässigt und waren in den Zweikämpfen nicht resolut genug“, analysierte der 41-Jährige.
Kwadwo: "Schwung mitnehmen“
Gleichwohl verabschiedete sich Schiele angesichts von sieben Punkten aus den drei Dezember-Spielen nach dem Formtief im Vormonat mit nur einem Punkt aus genauso vielen Begegnungen einigermaßen ausgeglichen in den Weihnachtsurlaub. "Es hätte zwar der eine oder andere Punkt mehr sein können. Aber mit 27 Punkten liegen wir schon noch im Soll.“
Kwadwo will an die jüngste Serie zu Wiederbeginn der Saison am 25. Januar gegen Aufstiegsaspirant SpVgg Unterhaching anknüpfen: "Wir müssen den Schwung aus den letzten drei Spielen mitnehmen, dass schaffen wir auch eine positive Rückrunde.“